Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Essen & Trinken   
"Agrarökologie statt Agrarkapitalismus"
Söders großen Worten müssen große Taten folgen
"Das Überleben vieler vor allem kleinerer Bauernhöfe in ganz Deutschland zu sichern, statt große Agrarfabriken zu unterstützen, regionale Wertschöpfungsketten weiter aufzubauen und Tierwohl über Gewinnmaximierung zu stellen, das ist die Ankündigung eines klaren Richtungswechsels in der Landwirtschaftspolitik, die der BUND Naturschutz wie auch viele Bäuerinnen und Bauern seit langem gefordert haben", so Richard Mergner, BN Vorsitzender.

"Wir werden Ministerpräsident Markus Söder beim Wort nehmen und konkrete Schritte für die Umsetzung einfordern. Denn auch in Bayern ist keinesfalls "heile Welt" in der Tierhaltung. Es gibt Agrarfabriken mit 1500 Kühen im Unterallgäu, mit 6000 Mastschweinen im Landkreis Landshut oder mit 250.000 Entenmastplätzen im Landkreis Schwandorf. Und auch in Bayern müssen regionale Strukturen, wie beispielsweise im Schlachthofbereich erst wieder aufgebaut werden", so Mergner.

"Der Richtungswechsel wird nur dann gelingen, wenn die Marktmacht der Lebensmittelkonzerne und Schlachthofgiganten aufgebrochen werden kann, und die Handelsunternehmen an den Kosten des Umbaus der Tierhaltung beteiligt werden, statt nur immer die Endkunden in den Blick zu nehmen", so Mergner.

Gesellschaftliches Bündnis für eine neue Agrarpolitik
Söders Ankündigungen müssen zu einem neuen Gesellschaftsvertrag mit der gesamten Landwirtschaft führen. Zentrale Eckpunkte sind:

Verbindliche Kennzeichnung, damit die Verbraucher*innen auch wissen, ob fair zu Tier, Mensch und Natur produziert wurde.

Umbauprogramm für die Tierställe, insbesondere für kleinere Bauernhöfe gemäß den Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung.

Flächenbindung der Tierhaltung, um Gülleüberschüsse zu vermeiden und Grundwasserbelastung zu verringern.

Verringerung der Fleischproduktion und damit der Tierhaltung, um auf umweltschädliche Futtermittelimporte aus Übersee und Fleischexporte verzichten zu können.

Wiederaufbau kleiner, regionaler Schlachthof- und Verarbeitungsstrukturen, um Tierleid durch lange Transporte zu lindern und faire Arbeitsbedingungen wiederherzustellen.

Grundlegende Neuorientierung der EU-Agrarpolitik , um die Ursachen der Umwelt- und Sozialprobleme in der Landwirtschaft zu beseitigen. Insbesondere muss die Subventionierung von industriellen Agrar- und Massentierhaltungsbetrieben beendet und die Direktzahlungen pro Fläche in berechtigte Zahlungen an die Landwirtschaft für Umwelt- und Tierschutzleistungen umgewandelt werden.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.bund-naturschutz.de
marion.ruppaner@bund-naturschutz.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen