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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 20.03.2020
MISEREOR: Vergesst die Armen nicht!
Wir dürfen die globale Dimension dieser Krise nicht aus den Augen verlieren und die Ärmsten dieser Erde vergessen
Deutschland ist im Krisenmodus. Laut Kanzlerin Angela Merkel befinden wir uns angesichts der Corona-Pandemie in der schwierigsten Situation seit dem Zweiten Weltkrieg. Millionen Menschen bangen um ihre Existenz und hoffen darauf, dass die milliardenschweren Hilfspakete und Rettungsschirme, die die deutsche Politik zur Abfederung der Corona-Folgen gerade plant, ausreichen, damit sie nicht in existentielle Not geraten.

"Ängste und Sorgen mit diesem noch unbekannten Virus und das Ausmaß an gesundheitlichen Gefahren machen sich breit. Wir alle stehen durch Corona vor ungekannten Herausforderungen, und die geforderten Beschränkungen erfordern eine Unterbrechung und Veränderung des alltäglichen Miteinanders", betont Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR. "Dennoch dürfen wir nicht die globale Dimension dieser Krise aus den Augen verlieren und die Ärmsten und Verletzlichsten dieser Erde vergessen. An vielen Orten wird die Ausbreitung des Coronavirus für diese Menschen noch weitaus dramatischere Folgen als bei uns haben."

Aus afrikanischen Ländern werden derzeit zwar noch vergleichsweise wenige Corona-Infektionen gemeldet, die Tendenz ist aber deutlich ansteigend. "Wir müssen davon ausgehen, dass die Pandemie in den kommenden Wochen viele Länder des Südens in immense Schwierigkeiten bringen und es dort zu großem Mangel kommen wird", sagt Martin Bröckelmann-Simon, der als MISEREOR-Vorstand für den Bereich Internationale Zusammenarbeit verantwortlich ist. "Mangel an Information in der Bevölkerung, Mangel an Teststellen, Mangel an Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln sowie fehlende Voraussetzungen für intensivmedizinische Versorgung. Arme und marginalisierte Menschen werden das Nachsehen haben."

Händewaschen und kaum Wasser
Ihre Situation sei besonders prekär, so Bröckelmann-Simon, weil die Armen in städtischen Gebieten oft sehr beengt lebten, was einen Mindestabstand zur Vermeidung einer Infektion über Tröpfchen fast unmöglich mache. Die Maßgabe zur Prävention, häufig Hände zu waschen, stoße wegen Mangels an Wasser sowohl in armen städtischen Gebieten als auch in ländlichen Regionen an extreme Grenzen. Armut werde auch bei COVID-19 dazu führen, dass Menschen spät, falls überhaupt, Gesundheitseinrichtungen aufsuchen.

Eine weitere Gefahr bestehe darin, dass im Zuge der Corona-Pandemie die Bekämpfung anderer schwerwiegender Krankheiten in den Hintergrund gerate. "Wir gehen davon aus, dass es einen steigenden Bedarf an Unterstützung in unseren Gesundheitsprojekten geben wird", so Bröckelmann-Simon. Länder wie der Südsudan seien auf die Behandlung von Corona-Patienten kaum eingestellt, es gebe im ganzen Land keine Beatmungsgeräte, und die Krankenhäuser könnten aufgrund unzureichender Stromversorgung nur eingeschränkt arbeiten. Die Auswirkungen von Corona seien auch im Nahen Osten dramatisch, ergänzt Bröckelmann-Simon. "Binnenvertriebene und Randgruppen in Irak, Syrien und Libanon halten sich zurück, mögliche Verdachtsfälle zu melden, weil sie weitere Ausgrenzung fürchten und ihnen der Zugang zu Gesundheits- und Sozialdiensten verwehrt werden könnte. So gefährden sie sich, ihre Angehörigen und andere Personen, mit denen sie in Kontakt kommen, und es ist eine große Dunkelziffer an Infizierten zu vermuten." Zahlreiche Rückmeldungen der MISEREOR-Partner aus aller Welt zeigten, dass es auch in vielen anderen Regionen zu vergleichbaren Problemen kommen werde. Es gebe aber auch sehr ermutigende Berichte, zum Beispiel aus dem Attat-Hospital in Äthiopien, wie insbesondere in Gesundheitsprojekten jetzt in Selbsthilfe Präventionsmaßnahmen ergriffen und Patientenbehandlung angepasst würden.

Empfindlicher Spendenrückgang befürchtet
Die durch Corona ausgelöste Krise hat auch für MISEREOR weitreichende Folgen. Sie trifft das Werk für Entwicklungszusammenarbeit mitten in seiner Fastenaktion 2020, in deren Rahmen im ganzen Land um Spenden und Solidarität für die Arbeit der Organisation in fast 90 Staaten der Erde geworben wird. Am 29. März, dem fünften Fastensonntag, sollte deutschlandweit in allen katholischen Kirchengemeinden für MISEREOR gesammelt werden. Wegen Corona wird nun die Fastenkollekte, ein wichtiges Standbein der MISEREOR-Arbeit, ausfallen. Ob Fastenessen, Soliläufe, Solibrotverkäufe, Coffee-Stops, Trommelreisen oder auch die vielen Begegnungen mit Gästen von MISEREOR-Partnerorganisationen in Pfarren und Schulen - zahlreiche Veranstaltungen und Gottesdienste in der Fastenzeit müssen wegen der Verbreitung des Virus kurzfristig abgesagt werden.
Für MISEREOR wird dies absehbar einen empfindlichen Rückgang an Spendeneinnahmen bedeuten. "Mit Blick auf die schwierige Gesamtlage bitten wir die Bevölkerung von Herzen darum, unsere Arbeit in Zeiten der Corona-Krise besonders zu unterstützen. Bitte zeigen Sie Ihre Solidarität mit den Schwächsten. Auch wenn es keinen Gottesdienst mit Kollekte gibt, so ist eine Spende an MISEREOR immer möglich", appelliert MISEREOR-Chef Spiegel.

Solidarität weitertragen
"Viele erfahren in der aktuellen Krise die Hilfsbereitschaft ihrer Nachbarn, Freunde und Familie. Lassen Sie uns diese Erfahrung weitertragen in Regionen des Südens, wo Menschen auf Unterstützung angewiesen sind, um ihr Überleben zu sichern und Zugang zu ausreichender Nahrung, Unterkunft, Gesundheit und Bildung zu erhalten, um der Hoffnung ein Gesicht zu geben." Das gelte in diesen Tagen nicht zuletzt für Flüchtlinge in Syrien und im Libanon, die im Mittelpunkt der aktuellen MISEREOR-Aktion stehen. "Sie haben all das verloren, was ein Leben in Sicherheit und Würde ausmacht", unterstreicht Spiegel. "Auf deren Seite steht MISEREOR und benötigt dazu Ihre Solidarität und Hilfe. Sie kennen Bilder aus Syrien und Libanon. Unsere Partner bleiben an der Seite der Verletzlichen und teilen mit ihnen Ohnmacht."

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