Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Umwelt & Naturschutz   
Mit dem Einsatz von 100% biologisch abbaubaren Fischsammelvorrichtungen setzt Ecuador auf nachhaltigen Thunfischfang
Die Fangflotte arbeitet mit dem WWF zusammen, um die Nachhaltigkeit des gesamten Fangvorgangs zu verbessern


Mehr über die die Folgen der Intensivierung der Fischerei lesen Sie in forum Nachhaltig Wirtschaften 1/2020.
Die Transformation von Fischsammelvorrichtungen (Fishing Aggregating Devices, FADs) in biologisch abbaubare Vorrichtungen ist eine der größten Herausforderungen der Fischereiindustrie weltweit. Um sich dieser Herausforderung zu stellen, wird die TUNACONS-Gruppe, die fast 40% der ecuadorianischen Fangflotte repräsentiert und damit eine der größten weltweit ist, 2020 mindestens 20% ihrer traditionellen FADs durch 100% biologisch abbaubare FADs ersetzen; damit ist sie die erste Flotte der Welt, die diese Herausforderung annimmt - mit dem Ziel, die Verschmutzung der Ozeane zu reduzieren.

Diese Aktion ist Teil der seit 2016 bestehenden Zusammenarbeit von TUNACONS mit dem WWF, die zum Ziel hat, verantwortungsbewusste und nachhaltige Fangpraktiken zu fördern, die Thunfischpopulationen zu schützen und die Meeresökosysteme gesund zu halten.

In der Fischindustrie Ecuadors stellt das Thunfischgewerbe in seinem ganzen Umfang - Erfassung, Verarbeitung und Vermarktung - die Haupttätigkeit dar. Beim Export von Thunfisch belegt das Land weltweit den 2. Platz. Die TUNACONS-Gruppe (Tuna Conservation Group), die fast 40% der ecuadorianischen Fangflotte repräsentiert, hat nach mehrjähriger Forschung zur Reduzierung der Umweltbelastung angekündigt, 20% ihrer traditionellen FADs im Jahr 2020 durch ökologische bzw. biologisch abbaubare FADs zu ersetzen.

Mit dem Einsatz von 100% biologisch abbaubaren Fischsammelvorrichtungen setzt Ecuador auf nachhaltigen Thunfischfang. Foto: ATREVIA
Auf diese Weise wird TUNACONS zum Pionier bei der Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit der Meere. Die Maßnahme ist ein weiterer Schritt bei der intensiven und effektiven Arbeit der ecuadorianischen Regierung, mit der sie auf die Ende letzten Jahres von der Europäischen Union für die Fischereiexporte des Landes ausgestellte gelbe Karte reagiert, um wieder zu dem positiven Status, den das Land vorher stets hatte, zurückzukehren.

Die Aktion ist auch Teil des Fishery Improvement Projects (FIP), das TUNACONS bereits 2016 in Zusammenarbeit mit dem WWF, einer der größten Umweltschutzorganisationen der Welt, startete. Das ultimative Ziel dieses Projekts ist die Erhaltung der Zertifizierung des Marine Stewardship Council, einer wichtigen privaten Zertifizierungsstelle, die daran arbeitet, dass die internationalen Fischmärkte zu einem Modell übergehen, das verantwortungsvolle und nachhaltige Fangpraktiken belohnt und fördert.

Die neue biologisch abbaubare Fischsammelvorrichtung, die TUNACONS auf den Namen "EcoFAD" getauft hat, wird aus Schnüren von Manilahanf hergestellt, einer in Amerika und Asien vielverwendeten natürlichen Faser, die aus einer Pflanze der Gattung der Bananen namens Abacá gewonnen wird. Guillermo Morán, Geschäftsführer von TUNACONS, erklärt: "Die bisher aus Tests gewonnenen Daten zeigen, dass biologisch abbaubare Vorrichtungen keine geringeren Fangzahlen aufweisen als herkömmliche." TUNACONS und die Interamerikanische Kommission für den tropischen Thunfisch (IATTC) führen mit Mitteln der Europäischen Union eine technische Zusammenarbeit durch, um EcoFADs und traditionelle FADs hinsichtlich ihrer Effizienz zu vergleichen. Die derzeitigen Daten zeigen, dass man auf dem richtigen Weg ist und dass EcoFADs bei der Fischerei effizient sind.

Ebenso hat TUNACONS im Rahmen des Kooperationsprojekts mit dem WWF einen Verhaltenskodex für die Handhabung und Freilassung sensibler Begleitfauna sowie Schulungsprogramme für Kapitäne und Besatzungen von Fangbooten eingeführt. Diese Maßnahmen zielen im Endeffekt darauf ab, eine nachhaltige Fischerei zu gewährleisten und gleichzeitig die Thunfischpopulationen zu schützen und die Meeresökosysteme gesund zu halten.

Der nächste Schritt wird die Entwicklung einer öffentlich-privaten Allianz zur sofortigen Umsetzung des Nationalen Thunfisch-Aktionsplans PAN ATUN sein, die von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie WWF sowie weiteren Organisationen und Institutionen zur nationalen und internationalen Zusammenarbeit unterstützt wird.

Wichtige Daten zu Fischerei und Verarbeitung von Thunfisch in Ecuador:
  • Ecuador ist weltweit nach dem Riesen Thailand der zweitgrößte Thunfischexporteur. Die fischverarbeitende Industrie ist auf den internationalen Markt ausgerichtet und nur 20% ihres Umsatzes werden in Ecuador vermarktet.
  • Die ecuadorianische Thunfischflotte ist eine der größten der Welt: 2018 fing sie 271.000 Tonnen und war damit die wichtigste Fangflotte im Ostpazifik.
  • Unter der Gerichtsbarkeit der IATTC, die die Fischerei im östlichen Pazifik regelt, gibt es 284 Fangboote, von denen 115 unter ecuadorianischer Flagge fahren - der größten Flotte der Region, von denen wiederum 44 TUNACONS angehören.
  • Die TUNACONS-Boote machen 22% der Gesamtfänge (Schwarmfang und Fischsammelvorrichtungen) aus.
  • Die Branche schafft durchschnittlich 24.000 direkte Arbeitsplätze, was zu insgesamt 120.000 indirekten Arbeitsplätzen in der gesamten Thunfisch-Wertschöpfungskette führt; mindestens 53% der in Thunfischverarbeitungsbetrieben beschäftigten Personen sind Frauen.

Über TUNACONS

Die Tuna Conservation Group (TUNACONS) setzt sich aus fünf führenden Thunfischunternehmen aus Ecuador und der Region zusammen: Negocios Industriales Real, Eurofish, Grupo Jadran, Servigrup und TRI MARINE.

Über den WWF (World Wide Fund for Nature)
WWF ist eine unabhängige Naturschutzorganisation mit mehr als 30 Millionen Unterstützern und einem globalen Netzwerk, das in fast 100 Ländern aktiv ist. Im Rahmen ihrer Arbeit strebt die Organisation Partnerschaften mit der Privatwirtschaft an, um die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen positiv beeinflussen zu können.

 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.atrevia.com
cmassana@atrevia.com
    

Artikel drucken   Fenster schließen