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Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Familie, Reise, Erholung    Datum: 13.12.2001
Weniger Spielzeug ist mehr
von Norbert Suchanek
Ein Erfahrungsbericht: Vier Wochen ohne vorgefertigtes Spielzeug und kein bißchen Langeweile

Weihnachten steht vor der Tür. Die Wunschzettel der Kinder sind vollgeschrieben. Eltern und vor allem Großeltern bevölkern die Spielwaren- und Computerläden und kaufen was Haushaltskasse oder Rente hergeben. Jegliche Umweltschutz- und Vernunftgedanken werden dabei oft ausgeschaltet. Und das obwohl viele Kinderzimmer längst vor gekauftem Spielzeug überquellen. Doch brauchen die Kinder diesen Spiele-Konsumrausch wirklich, um glücklich zu sein?

Weil wir - ja das gibt es wirklich noch! - nicht motorisiert sind, fahren wir mit unseren drei Kindern alljährlich mit der Bahn in den Ferienhausurlaub ans Meer. Dabei haben wir die (Platz-)Not zur Tugend gemacht. Denn um das Gepäck möglichst gering zu halten, bleiben die diversen Spielzeuge zu Hause. Sicher: Unsere Kinder schaffen es immer wieder irgendein Spielzeugauto, die eine oder andere Spielfigur oder Wasserpistole heimlich in unsere Rucksäcke zu schmuggeln, doch im Großen und Ganzen reisen wir ohne diesen Ballast.

Beschränkung befördert Kreativität

Natürlich gab es vor der ersten Reise Proteste von den Kindern. "Ohne meine Ritterburg fahr ich nicht mit!" Doch das legte sich schnell. Und kaum hatten wir unser Ferienhaus bezogen, waren die Proteste vergessen. Wir erlebten, wie sich die Kinder oder wie sich ihre Art zu spielen nach und nach wandelten. Ohne den ständigen Reiz von bunten, vorgefertigten Spielzeugen, entdeckten sie die gesamte Umwelt als Spielzeug, oder bastelten sich ihre Spielfiguren aus den vorhandenen Mitteln selbst.

Unser Mittlerer beispielsweise beschäftigte sich früher zu Hause praktisch nie mit Papier und Buntstiften. Doch im Urlaub entdeckte er meinen Schreibblock, ein paar Stifte und fing an zu Zeichnen. Oft stundenlang saß er da, zeichnete Segelschiffe und später kleine Römerfiguren. Er schnitt sie schließlich aus und spielte mit ihnen in der selbst gebauten Sandburg am Strand. Die anderen beiden Kinder wiederum entdeckten, angeregt durch einen Besuch in einem Eisenzeitmuseum, daß das Mahlen von Weizenkörnern Spaß machen kann. So saßen sie oft vor dem Ferienhaus und versuchten sich als "Eisenzeitmenschen." Die auf einem nahen Weizenfeld selbst gesammelten Körner zerrieben und mahlten sie mit Hilfe unterschiedlicher Steine, die sie selbst am Strand ausgesucht hatten. Ein mühsames Geschäft, aber die Kinder waren beschäftigt und bekamen darüberhinaus ein Gefühl für die Natur. Sie erkannten durch eigenes Erleben, daß Mehl mehr ist als in Papier verpacktes, weißes Pulver aus dem Supermarkt.

Dies sind nur zwei von vielen Beispielen, wie sich unsere Kinder vier Wochen lang mit den vorhandenen Angeboten beschäftigten. Auch ohne teure Spielzeuge gab es dabei keinen Tag der Langeweile.

Weniger ist mehr

Natürlich ist nicht alle Tage Urlaub. Zu Hause werden Spielzeuge auch künftig unverzichtbar sein. Doch hierbei gilt: Weniger ist Mehr. Statt Schränke voller sinnloser Spielwaren anzuschaffen, die lediglich der Plastikindustrie oder anderen internationalen Konzernen nützen, sollte auf Qualität geachtet werden. Doch wie erkennt man gutes Spielzeug?

Die Verbraucher-Initiative hat dazu sieben Grundprinzipien in ihrer Broschüre "Kinderspielzeug - ein Leitfaden für Eltern" aufgeschrieben:
1. Gutes Spielzeug ist haltbar

2. Es ist vielseitig und kann in verschiedenen Spielsituationen eingesetzt werden;

3. Gutes Spielzeug ist ausbaufähig. Es wächst sozusagen mit und kann durch Zubehör ergänzt werden.

4. Es fördert die Phantasie. Es legt das Kind nicht auf eine einzige Spielsituation oder Rolle fest.

5. Gutes Spielzeug läßt sich mit anderem Spielzeug kombinieren und ermöglicht dadurch den kreativen Umgang mit Vorhandenem.

6. Es ist geschmackvoll.

7. Gutes Spielzeug darf die Gesundheit des Kindes nicht gefährden.

Gerade der letzte, wichtigste Grundsatz wird von vielen konventionellen Spielzeugen aber nicht eingehalten. Zwar sind seit März 2000 endlich auch bei uns in Deutschland giftige Weichmacher in PVC-Spielzeugen für Kleinkinder verboten. Doch in Spielzeug für ältere Kinder sind diese giftigen Stoffe weiterhin erlaubt, obwohl auch ältere Kinder gedankenverloren so manches Plastikspielzeug in den Mund schieben und daran kauen. Zunehmend kritisch wird auch von Fachleuten der Computer im Kinderzimmer betrachtet. Die heutzutage häufigen Haltungsschäden und Koordinationsstörungen von Schulkindern haben nach Meinung von Ärzten und Pädagogen ihre Ursache im langen und häufigen Sitzen vor dem Computer oder Fernseher. Jüngste Forschungen in Japan zeigten überdies, daß Computerspiele für die Entwicklung des kindlichen Gehirns schädlich sein können (siehe Umweltnachrichten). Diesen Forschungen an der Tohoku-Universität zufolge, führten die Hightech-Computerspiele dazu, daß die Heranwachsenden zunehmend unter Kontrollverlust leiden. Trotzdem werden auch dieses Jahr wieder Videospiele ganz oben auf der Wunschliste der Kinder stehen. Aber wer sagt, daß Eltern und Großeltern wirklich jeden - von der Werbung direkt oder indirekt erzeugten - Wunsch der Kinder erfüllen müssen.<

Weitere wertvolle Informationen liefert die Informationsbroschüre "Kinderspielzeug". Sie ist gegen Einsendung von 5,- DM in Briefmarken oder Verrechnungsscheck bei der Verbraucher Initiative, Elsenstraße 106, D-12435 Berlin, zu erhalten. Sie kann auch im Internet unter www.verbraucher.org bestellt werden.

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