Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., D-81375 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 12.08.2008
Naturschutzverbände bezweifeln Aussagen des MLUR zur Ungefährlichkeit von Kampfmittelaltlasten
Studie ist kein Beleg für die Unbedenklichkeit von Sprengungen
Die Naturschutzverbände NABU, Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) und Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) kritisieren deutlich Aussagen des Landwirtschaftsministeriums in Kiel, nach der aktuelle Ergebnisse von Schadstoffmessungen bei Probesprengungen in der Ostsee vor Heidkate angeblich nachweisen sollen, dass von der Sprengung von Weltkriegsmunition keine Gefahr für die Meeresumwelt ausgehe. Die drei Verbände werfen dem MLUR vor, eine dreiste Desinformation der Öffentlichkeit zu betreiben.

"Man gewinnt den Eindruck, im Landwirtschaftsministerium hat man die eigene Studie nicht verstanden", erklärt der Biologe Ulrich Karlowski von der GRD. Erstmals konnte durch die Untersuchung nämlich zweifelsfrei belegt werden, dass bei Unterwassersprengungen der Sprengstoff nicht vollständig verbrennt und stattdessen großflächig verteilt werden kann. Nach der neuen Studie wurde der hochgiftige und Krebs erregende Sprengstoff Trinitrotoluol (TNT) noch in 100 m Entfernung von der Sprengstelle mit Hilfe eines aus Aktivkohle bestehenden Passivsammlers nachgewiesen, der das Potential hat, sich über die Nahrungskette in Meerestieren bis hin zu Speisefischen und Meeressäugetieren anzureichern.

"Dass nur Spuren von TNT auf dem Sammler gemessen werden konnten, war zuvor bekannt und liegt prinzipiell im Versuchsaufbau begründet", erklärt Petra Deimer, Biologin der GSM. Die vorliegenden Messungen lassen daher auch nur Aussagen darüber zu, welche Stoffe ins Meer gelangen, nicht aber, in welcher Menge dies geschieht. Auch gilt die Aussage des Gutachtens explizit nur für die untersuchten, sehr kleinen Ladungsgrößen von bis zu 14 kg Sprengstoff. Diese Einschränkung wird in der Studie deutlich hervorgehoben, aber vom Umweltministerium bewusst verschwiegen. Bei Seeminen von bis zu 350 kg Ladungsgewicht, die über 60 Jahre im Meer gelegen haben, sind die Hüllen jedoch zum Teil so stark korrodiert, dass die Wahrscheinlichkeit einer unvollständigen Verbrennung noch größer ist als in dem nun vor Heidkate nachgewiesenen Fall. "Schlimmstenfalls wird durch die angebrachte Haftladung der giftige Sprengstoff in korrodierten Großsprengkörpern nur weiträumig in der Umgebung verteilt und die Brocken in der Folge an den Strand gespült", befürchtet Hermann Schultz, Landesvorsitzender des NABU.

Die drei Verbände erneuern daher ihre Forderung an das Umweltministerium, Bioindikatoren wie Miesmuscheln auf sprengstofftypische Verbindungen und deren Abbauprodukte untersuchen zu lassen. Nur so ist eine sachgerechte Beurteilung der Aufnahmefähigkeit in Organismen möglich. Die erneut praktizierte, fachlich unsaubere Verharmlosung der Gefahr ist eine dreiste Desinformation der Öffentlichkeit und steht einer Lösung des Problems im Wege.

GRD, GSM und NABU fordern die Landesregierung zudem auf, wie von NABU, GRD und GSM angeboten und mit dem Innenministerium abgesprochenen die gewonnenen Ergebnisse der Untersuchungen vor Heidkate vor einer Veröffentlichung gemeinsam mit Experten zu diskutieren, statt sie fachlich unqualifiziert durch das Landwirtschaftsministerium als Unbedenklichkeitsbescheinigungen verbreiten zu lassen. Sonst läuft die Landesregierung akut Gefahr, mitten in der Urlaubszeit eine Diskussion über die Bedrohung von Badetouristen durch strandnahe Munition loszutreten.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

17.05.2024
TK Elevator veröffentlicht dritten Nachhaltigkeitsreport "Moved by What Moves People": Weitere Fortschritte auf dem Weg zu ambitionierten Zielen


16.05.2024
Cotonea verlässt Textile Exchange Cotonea, die Vorreitermarke für nachhaltiges Wirtschaften in der Textilbranche, beendet ab sofort ihre Mitgliedschaft bei der globalen Brancheninitiative Textile Exchange.


14.05.2024
Vor EU-Wahl: Breites Bahn-Bündnis fordert europaweiten Aufbruch auf der Schiene Konkrete Forderungen an kommende EU-Kommission, Parlament, Rat und Bundesregierung


Landesverband Erneuerbare Energien Bayern gegründet Erstes Treffen mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger

Beim Waldspaziergang die Natur schützen VERBRAUCHER INITIATIVE rät zu umsichtigem Verhalten


13.05.2024
Das wächst im fetten Schatten! Blühoasen an "schwierigen" Standorten


"Lernort Jugendherberge" - unser Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit Programmangebote der Jugendherbergen stehen allen offen

Rettung für das Lebensmittelretten Startup: Online-Supermarkt SIRPLUS startet neu durch

So geht's mit Wärmepumpen! Neues Internetportal zeigt Beispiele für klimafreundliches Heizen


Umweltmonitor 2024: Maßnahmen für Klimaschutz zeigen Wirkung Andere Umweltbereiche sind vom Ziel noch weit entfernt - etwa der Zustand unserer Gewässer.


TÜV SÜD für Plastic Pollution Reduction Standard akkreditiert Mit PPRS-Projekten soll die Verschmutzung der Umwelt durch Kunststoffabfälle reduziert werden.


SAX Power sucht Fach- und Installationspartner für seinen Heimspeicher mit integrierter Wechselrichterfunktion, der direkt 230 Volt liefert Für das modulare Solarspeichersystem mit 5,8 bis 23 kWh sucht der deutsche Hersteller aus Baden-Württemberg Installationspartner in ausgewählten Gebieten und bietet dazu 3 beachtliche Vorteile


10.05.2024
Forschung als Grundlage für Klimaschutz und Klimaanpassung sichern Gemeinsamer Appell für die Fortführung der Forschungsfinanzierung zu Wald im Klimawandel

Bizarre Vorlieben: Monarchfalter-Raupen gieren nach giftiger Pflanzenmilch Komplexer, als angenommen: im Gewächshaus der Uni Hohenheim schützen sich Monarchfalter-Raupen durch Pflanzen-Gift. Indem sie Gift-Pflanzen geradezu melken


Für einen nachhaltigen Umgang mit Batterien Gesetzentwurf zur Anpassung an die neue EU-Batterieverordnung veröffentlicht


Erster Nachweis der Blauzungenkrankheit in Rheinland-Pfalz Rind aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm mit Krankheit infiziert - Für Menschen geht keine Gefahr aus

09.05.2024
Der ultimative Schallplatten- und Hifischrank heute erstmals auf der High End Hifi-Messe in München Nur die Möbelmacher aus Unterkrumbach können Möbel und Hifikomponenten aus dem gleichen Baum herstellen


08.05.2024
EU-Wahl 2024: Klimaneutralität in Wahlprogrammen Umsetzung der Klimaziele gewinnt zunehmend parteiübergreifend an Bedeutung


Von Pelzfarmen gerettet: Füchse finden in der TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN ein sicheres Zuhause VIER PFOTEN fordert im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament ein EU-weites Verbot von Pelzfarmen

Vielfalt verbindet AöL für Vielfalt, Toleranz und eine starke europäische Wirtschaft