Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, D-80992 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 02.12.2019
Jugendliche und der Umgang mit Hatespeech:
Wie schützen wir uns vor Hass und Mobbing im Netz?
Wie kann man sich gegen Hatespeech im Internet schützen? Warum verbreiten Menschen Hass im Netz? Über diese Fragen diskutierten Schülerinnen und Schüler auf einer Veranstaltung unter dem Motto "Respekt gilt auch im Netz" im BASECAMP von Telefónica mit Renate Künast von Bündnis 90/Die Grünen, Beate Achilles, Expertin von der Plattform LOVE-Storm und Teresa Sündermann von der Amadeu-Antonio-Stiftung. Die Moderation führte Influencer und Blogger Tarik Tesfu, der sich im Netz gegen Rassismus, Homophobie und Sexismus stark macht.

Foto: Till Budde | Ausschnitt angepasst



Foto: Till Budde | Ausschnitt angepasst



Infografik: Die von den Schülerinnen und Schülern vorgeschlagenen Maßnahmen gegen Hass im Netz. Zum Vergrößern auf die Graphik klicken.
Die Verbreitung von Hasskommentaren im Netz führt nicht nur dazu, dass Menschen beleidigt und verunglimpft werden, sondern gefährdet auch die Demokratie. Denn laut einer Umfrage des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft halten die Hälfte aller Internetnutzer sich aus Angst vor Hasskommentaren mit ihrer politischen Meinung im Netz zurück. "Das Internet bietet riesige Chancen zum Austausch und zur Entfaltung. Es bringt aber auch Schattenseiten mit sich. Wir setzen uns gezielt dafür ein, dass die Menschen sich sicher und selbstbestimmt im Netz bewegen können", so Claudia von Bothmer, Head of Corporate Responsibility bei Telefónica Deutschland.

Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) ehemalige Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat selber Hass im Netz erlebt.

"Sie wollen nicht, dass ich den Mund aufmache, was dazu führt, dass ich mich erst recht gegen Hatespeech engagiere."

Menschen, die Hass verbreiten, wollen Angst machen und einschüchtern - und so Menschen davon abhalten, sich politisch zu engagieren, betonte Künast. Frauen seien besonders häufig betroffen.

"Mädchen und Frauen erleben es im Netz ganz häufig, dass mit sexueller Gewalt gedroht wird."


Beate Achilles hilft Menschen über die Plattform LOVE-Speech mit speziellen Trainings, sich gegen den Hass im Netz zur Wehr zu setzen. Hatespeech sei für sie kein neues Phänomen, denn

"die Grundeinstellungen waren schon immer da".


Neu sei jedoch, dass es mit dem Internet plötzlich eine sehr breite Öffentlichkeit und viele Plattformen gebe, um Hass in die Welt zu setzen. LOVE-Storm bietet die Möglichkeit, Hasskommentare über eine App, eine Webseite und bei Facebook zu melden.

"Wir sind nur eine Projektionsfläche für den Hass"


Aber niemand müsse dem Hass tatenlos gegenüberstehen, unterstrich Teresa Sündermann:

"Es gibt viele Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen."


Im Projekt Debatte//de:hate unterstützt sie Menschen mit speziellen Workshops beim Umgang mit Hass im Netz.

"Wir haben auch ein bundesweites Netzwerk an Trainern, die in die Schulen und Jugendeinrichtungen gehen."


Außerdem gebe es ein Monitoring für extremistische Phänomene, etwa auf Gaming-Plattformen und in den sozialen Netzwerken.

Auch Moderator Tarik Tesfu hat schon erfahren müssen, wie sich Hass im Internet anfühlt. Vor fast zwei Jahren hatten Menschen seine Social-Media-Kanäle gehackt. "Meine ganze Identität war auf einmal weg", sagte Tesfu.

"Die Hacker haben meinen Personalausweis, meine Lohnsteuerabrechnung und meine Privatadresse veröffentlicht." Dabei sei Tesfu klar geworden: Der Hass richte sich nicht gegen ihn als Person. "Die kennen mich ja gar nicht, sondern nur meine inszenierte Persönlichkeit. Ich bin nur eine Projektionsfläche für den Hass und die Gewalt."


Niemand ist mit dem Hass allein


Hier stimmt auch Theresa Sündermann zu, denn

"Hatespeech ist eine Form der Diskriminierung".


Um sich zu schützen, rät sie, die Privatsphäre-Einstellungen in den sozialen Netzwerken zu prüfen.

"Schaut, wo ihr euch angreifbar macht. Muss wirklich jeder euren ganzen Namen, eure Telefonnummern und euren Geburtstag wissen?"


Wer Hasskommentare nicht einfach hinnehmen möchte, könne Screenshots anfertigen. Mit diesen Beweisen können Aggressoren gemeldet oder sogar online die Polizei eingeschaltet werden.

"Wenn ihr nicht wisst, ob etwas illegal ist, dann könnt ihr euch an Internet-Beschwerdestellen im Netz wenden. Die beraten euch."


Auf keinen Fall sollten Betroffene Hasskommentare mit eigenen Beschimpfungen bekämpfen, denn Screenshots solcher Unterhaltungen würden ihre Gegner häufig als Trophäen sammeln.

"Wenn ihr von Hatespeech betroffen seid, dann habt im Kopf, ihr seid nicht alleine. Sprecht darüber in geschützten Räumen."


Moderator Tesfu riet den Schülern außerdem, für jeden Account ein sicheres und individuelles Passwort zu wählen.

"Einer der Gründe, warum es so einfach war, meine Social-Media-Kanäle zu hacken, war mein Passwort. Das war alles, aber nicht sicher."


Es muss mehr gegen Hatespeech getan werden


Eine andere Maßnahme gegen Hass im Netz sei die Strafanzeige, unterstrich Renate Künast.

"Das ist wie im analogen Leben. Wenn sich Menschen nicht an die Regeln halten, wendet man sich an die Polizei."


Das Gesetz müsse bei Hatespeech stärker durchgreifen. Denn einige Politiker seien wegen Drohungen und Hasskommentaren schon von ihren Ämtern zurückgetreten.

"Wenn wir wollen, dass Menschen sich weiterhin in unserer Demokratie engagieren, dann muss sich der Ton im Netz ändern."


Die Schülerinnen und Schüler tauschten sich im Anschluss an die Diskussion in Workshops zum Thema aus. Im Anschluss stellten sie ihre Ideen für Strategien gegen Hatespeech vor. Ein Schüler und forderte einen Kummerkasten und mehr Aufklärung über Mobbing als Teil des Unterrichts. Andere Schüler wünschten sich von der Politik bessere Gesetze gegen Hass und ein konsequenteres Vorgehen von Plattformbetreibern wie YouTube und Facebook gegen Hasskommentare. Breiteste Zustimmung erntete aber die Forderung, einander - im Netz und außerhalb davon - mit mehr Respekt und Toleranz zu begegnen.

Diskussion

Um in diesem Forum diskutieren zu können, benötigen Sie eine Zugangsberechtigung...   zur Anmeldung
BesitzerInnen einer gültigen ECO-Card oder Member-Card können gleich losdiskutieren.
User-ID:
Password:



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

07.05.2024
Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier

Artenvielfalt geht uns alle an! Garten- und Umweltexpert:innen bestätigen: Kleingärten sind wichtige Naturräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt

"100 Wilde Bäche für Hessen" ist Gewinnerprojekt Das Landesprogramm wird im Rahmen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet

02.05.2024
Holzverbrennung ist nicht automatisch klimafreundlich Unterzeichnung "Pakt Holzenergie Bayern"

Individuelle Hifi-Möbel und die ganze High End Hifi-Anlage aus dem gleichen Baum? Auf der High End Hifi Messe in München zeigen die Möbelmacher Plattenspieler, Boxen und Verstärker aus dem Massivholz Frankens


Atommüll-Lager: Orte, Zeiten und Konzepte Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfallstoffe