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In der Rubrik:   
Umwelt & Naturschutz   
Landwirtschaft nachhaltig transformieren
Vortrag von Christiane Grefe und Tanja Busse, 14. April 2024, München Zukunftssalon
Kein Wirtschaftsbereich ist so umstritten wie die derzeitige Landwirtschaft. Da bekommen die Bauern in Deutschland jährlich rund 10 Mrd. Euro an Subventionen, generieren aber Umweltschäden in Höhe von 90 Milliarden. Und das verfehlte Agrar- und Ernährungssystem erzeugt - wie die WHO jüngst in einem Bericht festgestellt hat - enorme Gesundheitsschäden. Gleichzeitig führt die bisherige, rein auf Effizienz getrimmte EU-Agrarpolitik zu einem gigantischen Höfesterben. Wachse oder weiche lautet die Devise, die bei den Bauern zu großen Verlustängsten geführt hat.

Tatsächlich ist das große Problem unserer Landwirtschaft ein Teufelskreis aus einem unkontrollierten Bodenmarkt, einer schwachen Position der Landwirt:innen am Markt sowie Dumpingpreisen, die dauerhaft zu einer Produktion unter Einstandspreis führen.

Wie die zahlreichen Proteste anfangs des Jahres gezeigt haben, sehen sich die Bauern am Abgrund. Und, wenn sie nicht aufpassen, sind sie übermorgen schon einen Schritt weiter. Die Politik scheint wachgerüttelt.

In dem interfraktionellen Antrag der Bundestagsfraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP "Landwirtschaft in Deutschland im Dialog zukunftsfähig gestalten" wird eingangs festgestellt:
"Die Landwirtschaft in Deutschland ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Zu den Folgen von Klimakrise, Artensterben und Flächenverbrauch kommen steigende Kosten für landwirtschaftliche Betriebe durch höhere Pacht-, Energie- und Betriebsmittelpreise, unsichere Märkte durch Kriege und Krisen sowie belastende Bürokratie. Geändertes Verbraucherverhalten stellt u. a. hohe Anforderungen an Tierwohl und Nachhaltigkeit. Durch die große Konzentration im Lebensmittelmarkt haben Erzeugerinnen und Erzeuger eine schwächere Stellung in der Wertschöpfungskette und können häufig ihre Kosten nicht direkt weitergeben.

Die seit 40 Jahren abnehmende Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe hat ihre Ursache in einer jahrzehntelangen verfehlten Agrarpolitik. Die aktuellen Proteste der Landwirtinnen und Landwirte sind auch Ausdruck dieser verfehlten Entwicklungen. Ein "Weiter so" ist keine Option. Es bedarf eines umfassenden Ansatzes für einen Wandel hin zu einer zukunftsfesten Landwirtschaft."


Wie könnte ein Ausweg aus diesem Dilemma ausschauen? Wie lassen sich Lebensmittelerzeugung, Naturschutz, Artenschutz, Tierwohl und Reduzierung der THG-Emissionen in Einklang bringen? Wofür sollen die begrenzten Flächen genutzt werden - für Ackerland, Beweidung, Wind- und Solarkraftwerke, Wohnungen, Gewerbegebiete und Infrastrukturmaßnahmen, für den Naturschutz oder die Belebung der Artenvielfalt - und wer darüber bestimmt: Das sind zentrale Zukunftsfragen.

Wie lassen sich Flächenkonflikte im Sinne des Gemeinwohls lösen? Davon handelt das Buch:
Der Grund - Die neuen Konflikte um unsere Böden - wie sie gelöst werden können
Mit großem Engagement und wissenschaftlicher Akribie berichten sie über diese Thematik. Und sie zeigen Wege auf, wie solche Flächenkonflikte im Sinne des Gemeinwohls politisch gelöst werden können.

Christiane Grefe, geboren 1957 in Lüdenscheid, studierte an der Deutschen Journalistenschule und Politikwissenschaft in München. Sie war freie Journalistin bei Natur, Geo Wissen und beim Magazin der Süddeutschen Zeitung und 24 Jahre lang Reporterin der ZEIT. Heute arbeitet sie als freie Autorin. Zuletzt erschien von ihr "GLOBAL GARDENING. Bioökonomie - Neuer Raubbau oder Wirtschaftsform der Zukunft?".

Tanja Busse, geboren 1970, studierte Journalistik und Philosophie in Dortmund, Bochum und Pisa. Sie promovierte 2000 mit einer Arbeit über die Massenmedien ("Weltuntergang als Erlebnis"). Sie moderiert Konferenzen und Diskussionen zu Themen der Transformation und schreibt über Landwirtschaft, Ernährung, Biodiversität und Nachhaltigkeit. Ihr Buch "Die Einkaufsrevolution" (2006) wurde ein Longseller. Zuletzt erschien unter anderem "Das Sterben der anderen. Wie wir die biologische Vielfalt noch retten können".

Moderation: Silvia Liebrich (Süddeutsche Zeitung)

Zeit und Ort:
14.05.2024, 19 Uhr
oekom-Verein, Zukunftssalon, Goethestr. 28, Rückgebäude, 80336 München

Mitveranstalter sind:
  • Münchner Forum Nachhaltigkeit
  • Münchner Ernährungsrat
  • Münchner Initiative Nachhaltigkeit
  • Schweisfurth Stiftung
Um Anmeldung wird gebeten.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.die-umwelt-akademie.de
info@die-umwelt-akademie.de
    

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