Einblicke in den Konsum-Alltag der Verbraucherinnen Um Einblicke in den oft herausfordernden Alltag von Frauen in prekären Lebensverhältnissen zu gewinnen, hat das Institut Ipsos im Auftrag des SVRV mit ihnen in Fokusgruppen über ihren Konsumalltag gesprochen. Intensiv diskutiert wurden: deren Konsumverhalten insgesamt - Wünsche, Sorgen, Konsumbudget, Sparen und Schulden - sowie die beiden Schwerpunktthemen Wohnen und Energie sowie Ernährung. Dabei zeigte sich, dass die befragten Frauen zwar gut mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln wirtschaften können. Allerdings wurden ihre finanziellen Spielräume durch die Folgen der globalen Entwicklungen der letzten Jahre, wie der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Kriegs, immer weiter eingeschränkt. Besonders große Sorgen bereiten den Frauen ihre Wohnsituation sowie die gestiegenen Energiekosten. Dazu Prof. Peter Kenning, federführender Autor und stellvertretender Vorsitzender des SVRV: "Eine ökologisch-sozial orientierte Verbraucherpolitik sollte darauf achten, dass transformative Maßnahmen, die mit Kosten für die unteren sozialen Lagen verbunden sind, mit Entlastungen für diese Gruppen einhergehen." Prof. Nina Baur, federführende Autorin und SVRV-Mitglied: "Die Situation gerade für die einkommensschwachen Verbraucherinnen ist mittlerweile existenzgefährdend, weil sie bereits vor der Pandemie den größten Teil ihres Einkommens auf Wohnen (einschließlich Heizen), Mobilität zur Arbeit und Ernährung aufwenden mussten und daher praktisch keinen Puffer hatten - und gerade in diesen Bereichen waren seitdem besonders starke Preissteigerungen zu vermerken." Prof. Louisa Specht-Riemenschneider, Vorsitzende des SVRV: "In Zeiten knapper Haushaltsmittel gewinnt die Schaffung eines direkten Auszahlungswegs für bedarfsgerechte staatliche Hilfen an Bedeutung. Dabei muss ein hohes Datenschutzniveau gewahrt werden. Unser Vorschlag: Die erforderlichen Daten der Bürgerinnen und Bürger sollten von einem Datentreuhänder verwaltet und nur über sogenannte besondere Personenkennziffern verknüpft werden." Handlungsempfehlungen für die Verbraucherpolitik Um die Situation von Frauen in prekären Lebensverhältnissen sowie von Haushalten in prekären Verhältnissen im Allgemeinen zu verbessern und auch besser adressieren zu können, empfiehlt der SVRV der Verbraucherpolitik die Ergreifung der folgenden Maßnahmen:
Das Kurzgutachten und weitere Veröffentlichungen des SVRV sind abrufbar unter www.svr-verbraucherfragen.de.
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