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Umwelt & Naturschutz   
MitWelt-Festival: acht Perlen für die Zukunft
Spannende und interessante Projekte aufgeschnappt
Ein Taucher braucht viele Tauchgänge, ehe er eine Perlenmuschel findet. Ähnlich mag es einem bei der Suche nach spannenden Umweltprojekten ergehen. Es sei denn man besucht das MitWelt-Festival in Berlin Köpenick. Saskia-Lily Thomas hatte am 12./13. September für das FEZ Berlin das bundesweit einmalige Festival organisiert. Das dortige Programm richtete sich zwar im Schwerpunkt an junge Familien mit Kindern, hatte aber auch für umweltengagierte Erwachsene ohne Kinder viel Interessantes zu bieten.

Perle 1: Flotte Berlin verleiht kostenlos Lastenräder. Der Service ist inzwischen so gefragt, dass die bundesweit beispielhafte Initiative eine 80-prozentige Auslastung hat. Wer also demnächst ein Lastenrad braucht, sollte sich rechtzeitig anmelden. Die Räder sind quer über Berlin verteilt, die Stadtorte auf der Homepage einsehbar. Kostenlos - wie kann das sein? Der Gedanke, für kleinere Transporte umweltentlastend Lastenräder statt Autos einzusetzen, war den jeweiligen Berliner Bezirken 50 Prozent der Kosten wert. Zusätzlich übernehmen die Kommunen die Wartungskosten der Räder. Die anderen 50 Prozent werden von lokalen Initiativen und Spendengeldern so gut getragen, dass man "Null zu Null rauskommt". Info

Perle 2: Eine spannende, neue Idee verfolgt die Initiative "Nationalpark City Berlin". Sie knüpft an ein entsprechendes Projekt in London an, das Nationalpark-Ideen auf den urbanen Raum überträgt. Frage: Wie würde Berlin als Nationalpark-Stadt aussehen? Zur Idee gehört, Hauptstädte für diesen Gedanken zu gewinnen, um damit ein Exempel für andere Städte zu statuieren (à Nationalpark City Homepage). Info

Perle 3: Als hätten sie sich abgesprochen, passt dazu das Projekt FELD FOOD FOREST - Der Gemeinschaftswaldgarten auf dem Tempelhofer Feld. Es will Berlin als "Vorreiter-Modell für Nachhaltige Städte im 21. Jahrhundert positionieren". Mitten in Berlin soll innerhalb von fünf Jahren aus kontaminiertem Grünland ein produktiver Wald aus Hunderten verschiedener obst- und Nussbäume, Büsche und Kräuter entstehen, ein nachhaltiger Lebensmittelwald. Info

Perle 4: Eine ähnliche, nur viel allgemeiner ansetzende Idee verfolgen Stefan Scharfe und Lukas Steingässer. Sie planen, in Kommunen neue kleine Wälder - tiny forests - zu pflanzen. Im Pilotprojekt in Brandenburg wachsen bereits die ersten Bäume heran. Vom Baggerfahrer über die Unterstützer bis hin zu den Freiwilligen Pflanzhelfern haben über 250 Menschen den ersten Tiny Forest Deutschlands ermöglicht. Dabei wurden mehr als 2200 Gehölze wurden auf 700 qm gepflanzt. Info

Perle 5: Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) hat in Berlin schon zahlreiche Mitglieder, 50 Unternehmen haben sich bereits der Gemeinwohlbilanz unterzogen. Die Idee eines ganzheitlichen ethischen Wirtschaftsmodells ist so überzeugend, dass sie schon von mehreren Tausend Unternehmen und Menschen in mehr als 40 Ländern unterstützt wird. Das Besondere daran ist, dass Firmen auch in der momentanen Wirtschaftswelt auf das Gemeinwohlkonzept umstellen können und damit noch besser funktionieren als vorher. Grundlage sind die vier Säulen "Menschenwürde", "Solidarität und Gerechtigkeit", "ökologische Nachhaltigkeit" sowie "Transparenz und Mitentscheidung". Auch ganze Kommunen können Gemeinwohl-Kommunen werden. Anfang September 2020 wurde Steinheim in NRW die erste deutsche Gemeinwohl-Kommune. Der Berliner Senat, so die GWÖ-Sprecherin auf dem MitWelt-Festival, zeige bislang noch wenig Interesse an einer derartigen Herausforderung. Immerhin gibt es in der Seelingstraße 18 einen Gemeinwohl-Bioladen, den ersten und einzigen seiner Art weltweit. Info: www.ecogood.org + www.lernsinn.com

Perle 6: An Kinder und Jugendliche in Familien und Schulklassen wendet sich die Technische Kinder- und Jugendakademie Meteum. Unter wissenschaftlicher Anleitung befasst sie sich mit Bionik: Lernen von der Natur. Die Heranwachsenden lernen, die Natur zu beobachten, das Gesehene zu analysieren und in technisch machbare Lösungen umzusetzen. Aufgrund bionischer Erkenntnisse war es zum Beispiel möglich, riesige Sonnenflügel für Raumstationen so klein zusammenzufalten, dass sie ins All befördert werden konnten. Info

Perle 7: "Wertraum" nennt sich ein Sozialbetrieb für Langzeitarbeitslose deshalb, weil man dort Textilien für die verschiedensten Zwecke recycelt und upcycelt. Aus nicht mehr benötigten Stoffen und Kleidung entstehen in der Textilwerkstatt Waren mit unverwechselbarem Charakter und außergewöhnlichem Design. Den Kindern auf dem MitWelt-Festival hat die Arbeit viel Spaß gemacht. Info

Perle 8: Anna Hoffmann und Björn Huwe stehen für Intense Impact, was so viel heißt wie "Intensive Wirkung" bzw. "Intensiver Einfluss". Dabei geht es darum, mit neuen, über das Digitale hinausreichenden Methoden Zukunftswissen zu erschließen: mit "Haptischem Denken" und "partizipativem Gestalten". Haptisches Denken ist so etwas wie Denken mit den Händen, partizipatives Gestalten bedeutet, in einem ergebnisoffenen, freien, gemeinsamen Tun etwas entstehen zu lassen, auf das der Einzelne nicht gekommen wäre. Aus einem Arbeitspapier von Intense Impact: "Wenn Menschen etwas real bauen oder fertigen, dann erzeugen sie gleichzeitig Theorien und Kenntnisse in ihrem Denken. Dieses neue Wissen ermöglicht ihnen den Umgang mit noch komplexeren realen Sachverhalten, was wiederum weiteres Wissen generiert." Anna Hoffmann und Björn Huwe werten diesen wissenschaftlich fundierten Prozess nun für Unternehmens-Coachings an. Motti: Innovationen födern, Zukunftsfähigkeit gestalten. Info

Das Festival-Gelände war in fünf Zonen eingeteilt: Gutes Leben, Machen und Gutes tun, Basar der guten Erfindungen, Gutes Miteinander und Actions for Happiness. Das MitWelt-Festival bewies, dass Sinn und Spaß zusammenpassen. Das ahnten wohl auch die Besucher, denn an beiden Tagen waren die zugelassenen 500 Eintrittskarten schnell ausverkauft. Es steht zu hoffen, dass das MitWelt-Festival 2021 wieder für mehr Besucher zur Verfügung steht.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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