Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Essen & Trinken   
Bauern und Umweltschützer kritisieren falschen Einsatz von EU-Agrargeldern
Aktion in Bonn für bäuerliche Landwirtschaft und Artenschutz statt Agrarfabriken
Gegen umweltschädliche Agrarsubventionen demonstrieren Greenpeace-Aktivisten und Landwirte der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) heute in Bonn. Während Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) im dortigen Landwirtschaftsministerium die Agrar-Reformvorschläge aus Brüssel vorstellt, schreddern die Aktivisten vor dem Gebäude symbolisch Geldscheine. Sie kritisieren, dass Brüssel weiterhin industrielle Großbetriebe finanziell bevorzugen will. "Europas neue Landwirtschaftspolitik wird weiter Familienbetriebe zerstören und Industrieunternehmen reicher machen", sagt Martin Hofstetter, Agrarexperte von Greenpeace: "Steuergelder sollten ökologisch orientierte Höfe fördern, die Tieren bessere Haltung garantieren und gegen das Artensterben angehen." Greenpeace und die AbL fordern Klöckner auf, den deutschen Anteil der EU-Agrarzahlungen von jährlich sechs Milliarden Euro maßgeblich an Betriebe zu zahlen, die sich am notwendigen ökologischen Umbau der Landwirtschaft beteiligen.

© AbL
Nach den Plänen von EU-Agrarkommissar Phil Hogan sollen Gelder weiterhin nach der Größe der landwirtschaftlichen Betriebsfläche ausgezahlt werden. Dieses System kommt nicht nur Großbetrieben mit wenigen Arbeitskräften zugute. Auch fachfremde Investoren profitieren von den Subventionen. So gehören beispielweise der Gründerfamilie des deutsch-niederländisch-südafrikanischen Möbelkonzerns Steinhoff rund 20.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen in Ostdeutschland. Steinhoff erhält für diese Flächen jährlich rund fünf Millionen Euro Agrar-Subventionen.

"Seit Jahren liegen der Bundesregierung Berichte über die negativen Folgen außerlandwirtschaftlicher Investitionen vor: Die Bodenpreise steigen, der Umweltschutz leidet und dörfliche Strukturen werden zerstört", sagt Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL. "Viele Unternehmen sanieren sich mit Subventionen, die eigentlich in die landwirtschaftliche Erzeugung fließen sollten. Belohnt werden sollten stattdessen umwelt- und klimaschonende Leistungen der Bauern wie eine vielfältige Fruchtfolge, Erhalt von Grünland und Hecken und eine tiergerechte Haltung." Unter www.abl-ev.de/abl-punktesystem legt die AbL ein Konzept vor, wie Agrarsubventionen Umwelt- und Tierschutz honorieren können.

Unter dem Titel "Der stumme Frühling" haben Wissenschaftler vergangene Woche erneut aufgezeigt, wie eine industrielle chemieintensive Landwirtschaft das Artensterben beschleunigt. "Wir stecken mitten in einer tiefen ökologischen Krise: Bienen und Insekten, Vögel und Schmetterlinge verschwinden, unser Trinkwasser wird durch Gülleüberdüngung aus der Intensivtierhaltung bedroht. Ministerin Klöckner kann nicht einfach weitermachen wie bisher", so Hofstetter.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.abl-ev.de
jasper@abl-ev.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen
An unhandled exception occurred at 0x4BED8402 : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x4BED8402 An unhandled exception occurred at 0x0045635E : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x0045635E 0x0047D94C