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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 27.12.2021
Ende eines jahrzehntelangen Kampfes
AKW Gundremmingen wird zum Jahresende endlich abgeschaltet
Auch Block C des ehemals größten deutschen AKWs geht vom Netz. Das strahlende Erbe bleibt - neben dem AKW steht Deutschlands größtes Zwischenlager. Mahnwache an Silvester geplant. Den Ausbau der erneuerbaren Energien müssen die neue Bundesregierung und Bayern nun konsequent vorantreiben.

"Der Tag der endgültigen Abschaltung ist ein Tag der Freude, schließlich hat der BN über 40 Jahre gegen das AKW Gundremmingen gekämpft", erklärt der BN- und BUND-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger: "Mein Dank gilt vor allen Dingen den vielen aktiven BN-Mitgliedern und Unterstützer*innen, die sich in den letzten Jahrzehnten für das Abschalten dieses gefährlichen Atomkraftwerks engagiert haben. Sie haben einen langen Atem bewiesen, der sich am Ende ausgezahlt hat. Auch wenn die Abschaltung auch die Folge der Atomkatastrophe in Fukushima war, wäre sie ohne die Demonstrationen der breiten Anti-Atomkraft-Bewegung nicht erfolgt. "

Alexander Ohgke, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Günzburg unterstreicht: "Die deutschen Atomkraftwerke wurden erst nach mehreren Katastrophen, wie in Tschernobyl und Fukushima abgeschaltet. Jetzt nichts zu tun, wäre angesichts des Klimawandels fatal. Die Energiewende, getragen von Bürger*innen und den Kommunen, muss mit Energiesparen und dem Ausbau der erneuerbaren Energien vor allem auch in Bayern beschleunigt werden."

"Nach wie vor ungelöst ist, was mit dem hochradioaktiven Atommüll passieren soll", erklärt Rita Jubt, langjährige BN-Kreisvorsitzende und Kämpferin gegen das AKW. "Der hochradioaktive Atommüll, der voraussichtlich noch für Jahrzehnte im Gundremminger Zwischenlager liegen wird, ist nach wie vor eine große Gefahr für ganz Süddeutschland."

Am 31.12.2021 werden BN-Mitglieder mit zahlreichen Bündnispartnern ab 15:00 Uhr bei einer Mahnwache am AKW das Abschalten feiern, aber gleichzeitig auf die weiterhin bestehenden Risiken des Atommülls hinweisen. Noch über eine Million Jahre bleibt der tödliche Atommüll der Erde erhalten. Neben dem AKW steht Deutschlands größtes Atommüll-Lager. Obwohl die Genehmigung für das "Zwischenlager" 2046 ausläuft, ist davon auszugehen, dass der Atommüll dort noch weit darüber hinaus liegen bleibt.

Hintergrund: Die Geschichte der BN-Kreisgruppe Günzburg ist eng mit dem AKW verknüpft. Der Rechtsanwalt Karsten Schulz-Ninow klagte bereits in den 1970er-Jahren gegen die Inbetriebnahme der Blöcke B und C und wurde am 21.01.1977 zum ersten Vorsitzenden der BN-Kreisgruppe gewählt, ein Amt das er mit einer Unterbrechung durch Rita Jubt erst 2021 weitergab. In den vergangenen Jahr-zehnten folgten Großdemonstrationen, Einwendungen in weiteren Genehmigungsverfahren, Klagen und Landtagspetitionen. Manche erfolgreicher, andere weniger erfolgreich. Doch am Ende ist es gesellschaftlicher Konsens, dass die Atomkraft beendet werden muss.

Zusammenfassende Chronik zu den Aktivitäten des BN zum AKW Gundremmingen:
  • Klageverfahren von Clementine Rothenstein und Karsten Schultz-Ninow als Rechtsanwalt gegen die Inbetriebnahme der beiden neuen Reaktoren B und C und das sog. Kompaktlager in den 1970er-Jahren. In diesem Zusammenhang wurde 1977 die BN-Kreisgruppe Günzburg gegründet. Als erster Vorsitzender wurde der Rechtsanwalt Karsten Schultz-Ninow gewählt.
  • Anfang der 1990er-Jahre wurde gegen den Einsatz von plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen 40.000 Einwendungen hauptsächlich von BN-Aktiven gesammelt; Beteiligung am Anhörungsverfahren 1993 in Augsburg;
  • 1994-1997: Proteste und Aktionen, gegen die Castortransporte zusammen mit der Mahnwache Gundremmingen
  • 1997: Gründung der Bürgerintitiative "Energiewende atomkraftfreies Schwa-ben e. V." (EWaS) von BN-Aktiven mit den Ziel bessere Energiepolitik mit er-neuerbaren Energien zu etablieren.
  • 2000: Gründung FORUM "Gemeinsam gegen das Zwischenlager und eine ver-antwortbare Energiepolitik" mit dem Fokus auf das geplante Zwischenlager. Einige BNler waren Gründungsmitglieder und engagierten sich fortan sowohl im BN als auch in den BIs, unter anderem bei der großen Demo in Günzburg am 24.06.2001 zusammen mit FORUM
  • BN-Einwendungen gegen das geplante Zwischenlager und Teilnahme an der großen Anhörung im Oktober 2001, jetzt unter Führung der Kreisvorsitzenden Rita Jubt.
  • Danach verschiedene Klageverfahren bis zum Bundesverfassungsgericht meist gemeinsam von FORUM und BN, die leider alle zurückgewiesen wur-den.
  • 2011 nach der Atomkatastrophe von Fukushima: Große Demo in einem Bünd-nis gegen den Betrieb von Siedewasserreaktoren in Gundremmingen
  • 2013: BN und FORUM sammeln 33.700 Unterschriften gegen die Leistungs-ausweitung des AKW, Übergabe im Landtag. Im März 2013 demonstrieren mehrere Tausend Menschen in Günzburg unter dem Motto "Abschalten statt Ausweiten". Der Antrag zur Leistungsausweitung wird zurückgezogen.
  • 31.12.2017: Block B wird abgeschaltet, am 31.12.2021 Block C. Der strahlende Müll bleibt noch über eine Million Jahre gefährlich.


Allgemeine Einordnung der Atomkraft: Die Atomkraft kann aufgrund vieler Argumente kein zukunftsfähiger, sinnvoller Teil der Energiewende und des Klima-schutzes sein. Als erstes Argument ist die immer bestehende Strahlengefahr bei Unfällen oder sogar Anschlägen zu nennen. Und wenn man schon in der Klimapolitik von Generationengerechtigkeit spricht ist das gerade hinsichtlich der Atomkraft eines der schlagkräftigsten Argumente. 40.000 Generationen müssen mit dem giftigen und gefährlichen Atommüll leben, während es weiterhin weltweit kein sicheres Endlager gibt und die Zwischenlager ohne genügende Sicherheitsvorkehrungen bis mindestens 2070 existieren. Aber es ist auch so, dass die Kernkraft mit bis zu sechsmal höheren CO2-Belastungen als die erneuerbaren Energien auch im Treibhausgasausstoß deutlich schlechter ist (100-190 g CO2/kWh zu 30 g CO2/kWh). Ein möglicher Ausbau der Kernkraft wäre ob der langen Bauzeiten und Genehmigungsverfahren ohnehin viel zu langsam zur Bekämpfung der Klimakrise. Und zu guter Letzt ist Strom aus Kernkraft viermal so teuer wie Onshore-Windanlagen und die Photovoltaik (155 $/MWh zu 40 $/MWh).

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