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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt |
Rubrik: | Umweltschutz Datum: 28.05.2002 |
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EU-Fischereireform: Kommission streicht Subventionen für den Bau von neuen Schiffen |
WWF fordert Reduzierung der EU-Fischereiflotte um 50 Prozent |
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Bremen/Brüssel, 28.05.2002 - Die EU-Kommission plant die Subventionen für den Bau von neuen Schiffen und die Modernisierung von älteren Schiffen zu streichen. Diese Maßnahme ist in dem Entwurf der EU-Kommission für eine Reform der europäischen Fischereipolitik vorgesehen, der heute in Brüssel vorgestellt wurde. Bislang waren für den Zeitraum 2000-2006 650 Millionen Euro für die Abwrackung von alten Schiffen vorgesehen.
Gleichzeitig sollten für die Modernisierung und Erweiterung der Flotte 839 Millionen Euro gezahlt werden.
"Es ist unsinnig, dass Millionen von Steuergeldern in die Reduzierung der Fischereiflotten gesteckt werden, nur um sie dann mit weiteren Millionen wieder zu modernisieren und zu erweitern - auf Kosten der Fischbestände und der Steuerzahler", kritisierte WWF-Fischereiexpertin Heike Vesper.
40 von 60 Beständen von Speisefischen wie Kabeljau, Seehecht oder Seezunge im Nordost Atlantik sind stark überfischt, darüber hinaus
fischt die viel zu große EU-Flotte auch außerhalb Europas die Gewässer leer.
"Die EU-Fischereiflotte ist viel zu groß und muss mindestens um die Hälfte reduziert werden, damit sich die Fischbestände erholen können."
Bislang hat die EU-Kommission noch keine konkreten Ziele für die Reduzierung der EU-Fischereiflotte genannt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sehen die Zahlung von zusätzlich 272 Millionen Euro für die Abwrackung von Schiffen vor, sowie die Festsetzung von nationalen Zielen für die Verkleinerung der Flotten und die Reduzierung des Fischereiaufwandes.
Nach Ansicht des WWF reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus, um die Reduzierung der Fischereiflotte um die Hälfte zu erreichen. Die Vorschläge der EU-Kommission enthalten nur wenige Maßnahmen zur Reduzierung von Beifang oder dem Schutz der Meeresumwelt, oder eine nachhaltigen Fischerei außerhalb der EU-Gewässer, wie z.B. vor West-Afrika.
Der WWF fordert die EU-Kommission auf, die Vorschläge zur Reform dringend nachzubessern.
Schließlich biete die Reform der EU-Fischereipolitik die letzte Gelegenheit, sowohl Fischbestände und Meeresumwelt als auch die Fischwirtschaft langfristig zu retten.
Der Vorschlag der EU-Kommission ist mit einer Verspätung von einem Monat veröffentlicht worden, da Spanien versucht hatte, massiv Einfluss auf die Kommission zu nehmen, um die Subventionen für den Bau von neuen Schiffen beizubehalten.
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