Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Mode & Kosmetik alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Mode & Kosmetik    Datum: 09.11.2023
Neuer Mindestlohn in Bangladesch entspricht Hungerlohn
Obwohl viele Modemarken angeben, sich für existenzsichernde Löhne einzusetzen
Die Regierung von Bangladesch hat am Dienstag den neuen Mindestlohn für die 4,4 Millionen Bekleidungsarbeiter*innen des Landes auf 12.500 Taka pro Monat (106 Euro) festgelegt. Der Betrag liegt weit unter den 23.000 Taka, die Gewerkschaften fordern. Dieser Betrag ist Studien zufolge für ein menschenwürdiges Leben in Bangladesch erforderlich.

Arbeiter*innen protestierten, hier am 2.10.2023, in Bangladesch für eine Mindestlohnerhöhung auf 23000 Taka. © Clean Clothes Campaign
Obwohl viele Modemarken angeben, sich für existenzsichernde Löhne einzusetzen, unterstützen nur wenige die Forderung der Gewerkschaften. Für die Beschäftigten im Bekleidungssektor bedeutet der neue Mindestlohn, dass sie weiterhin ums Überleben kämpfen müssen und gezwungen sind, exzessive Überstunden zu machen, Kredite aufzunehmen, Mahlzeiten ausfallen zu lassen oder sogar ihre Kinder statt in die Schule zur Arbeit zu schicken.

Tote bei wochenlangen Lohnkämpfen
Der äußerst intransparente und parteiische Lohnfindungsprozess wurde nach wochenlangen Unruhen in Bangladesch abgeschlossen. Die Arbeiter*innen in und um Dhaka hatten begonnen zu protestieren, nachdem der Verband der Bekleidungshersteller BGMEA im vergangenen Monat vorgeschlagen hatte, den Mindestlohn auf nur 10.400 Taka (88 Euro) anzuheben. Zwei Arbeiter und eine Arbeiterin wurden während der Proteste getötet, viele wurden verletzt oder aufgrund ihres Protests verklagt. Die Ankündigung des neuen Mindestlohns von 12.500 Taka löst derweil weitere Unruhen in der bangladeschischen Hauptstadt aus, wie die Kampagne für Saubere Kleidung Deutschland mit Berufung auf ihre Partner*innen der internationalen Clean Clothes Campaign (CCC) berichtet.

Verantwortung liegt auch bei Modemarken
Fabrikbesitzer*innen in Bangladesch behaupten, sie hätten keine finanziellen Spielräume für einen Mindestlohn über 12.500 Taka. Doch es sind deren Auftraggeber*innen, die in der Branche die Preise diktieren. "Die internationalen Modemarken müssten mit ihren Einkaufspreisen den Fabrikbesitzer*innen ermöglichen, den Näher*innen existenzsichernde Löhne zu zahlen. Stattdessen aber drücken sie die Einkaufspreise", erklärt Aika Fischbeck von der CCC-Mitgliedsorganisation FEMNET.

Die Kampagne für Saubere Kleidung hat die hiesige Modebranche, die zu einem großen Teil in Bangladesch fertigen lässt, mehrfach aufgefordert, die gewerkschaftliche Forderung nach einem Mindestlohn von 23.000 Taka öffentlich zu unterstützen, aber fast alle Marken weigerten sich bisher. Viele Marken, darunter C&A, H&M, Primark, Esprit, Tchibo, Zalando und Aldi streben angeblich existenzsichernde Löhne an - dies scheinen nur leere Versprechen zu sein. Es liegt an diesen Unternehmen, ihren Worten Taten folgen zu lassen. In ihrer Macht stünde es, dass die Arbeiter*innen in ihrer Lieferkette mindestens 23.000 Taka erhalten, wenngleich dieser Betrag immer noch weit unterhalb des Wertes für einen existenzsichernden Lohn liegt, der von der Asia Floor Wage Alliance berechnet wird.

Kritik am Prozess
Die Gewerkschaften in Bangladesch üben scharfe Kritik am Lohnfindungsprozess - genau wie vor fünf Jahren. Sie fordern eine jährliche Überprüfung des Mindestlohns und weisen darauf hin, dass die Vertretung der Arbeitnehmer*innen im Lohnausschuss aus der größten Gewerkschaft ausgewählt werden müsste. Bei dieser und früheren Lohnverhandlungen wurde diese Vorschrift missachtet. Die Regierung ernannte einen "Arbeitnehmer*innenvertreter", der eher die Interessen der Arbeitgeber*innen und der Regierung vertritt.

Die Gewerkschaften weisen darauf hin, dass ihre Forderung von 23.000 Taka auf Grundlage des bangladeschischen Arbeitsgesetzes und der internationalen Kernarbeitsnormen (ILO-Übereinkommen 131 über die Festsetzung von Mindestlöhnen) berechnet wurde, während der Vorschlag der Arbeitgeber*innen dieser legitimen Grundlage entbehrte.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

21.05.2024
Grünes Bauen gewinnt: Weleda Cradle Campus gewinnt Polis Award 2024 in der Kategorie "Ökologische Wirksamkeit"


Internationaler Seegerichtshof: Staaten müssen Verschmutzung der Meere durch Treibhausgase verhindern und für intakte Meereslebensräume sorgen


Aktuelle Insektenstudie untermauert die Bedeutung von Öko-Landwirtschaft Zum Tag der biologischen Vielfalt


Bitte Rücksicht nehmen Graugänse suchen jetzt Mauserplätze in Parks auf

Essen, was man retten will - 20 Jahre deutsche "Arche des Geschmacks" Das Slow-Food-Projekt schützt regional bedeutsame Lebensmittel und Zubereitungen, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden.


Nach den Eisheiligen: Die Saison für Balkongärtner beginnt


Kein Glyphosat auf Bayerns Felder! Tag der Biodiversität

SFV appelliert an Bundespräsidenten: Neues Klimaschutzgesetz nicht unterschreiben! Wegen Verfassungswidrigkeit sollte Steinmeier seine Unterschrift unter das neue Klimaschutzgesetz verweigern.

Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker als "Vordenkerin 2024" ausgezeichnet Ehrung auf dem "Vordenker Forum" in der Goethe-Universität Frankfurt ++ Jungwissenschaftler Andreas Schaab erhält den "Young Innovators Award"


17.05.2024
Trauerspiel Klimaschutzgesetz Bundesrat beschließt Abschwächung

TK Elevator veröffentlicht dritten Nachhaltigkeitsreport "Moved by What Moves People": Weitere Fortschritte auf dem Weg zu ambitionierten Zielen


16.05.2024
Umsatzsteuerbefreiung bei PV-Produkten wirkt: Aktuelle Analyse zeigt Preis- und Nachfrageentwicklung Balkonkraftwerke, Energiespeicher, Wechselrichter & Co. wurden im Jahresvergleich günstiger ++ Nachfrage nach Photovoltaik-Produkten im Aufwärtstrend

Solarstrom vom Balkon: Anmeldeprozedur vereinfacht So tragen Betreiber ihre Balkonsolaranlage richtig in das Marktstammdatenregister ein

Die Deutschen bewerten das Grundgesetz positiv, aber sind wenig enthusiastisch YouGov-Studie anlässlich "75 Jahre Grundgesetz" am 23. Mai 2024 in Kooperation mit dem SINUS-Institut

Auf Krautschau in die Stadt Mitmachaktion #Krautschau


"Deutschland sucht Igel und Maulwurf" geht in die zweite Runde. Wer sucht mit?

Neues Tierschutz-Unterrichtsmaterial für das Fach Erdkunde Ausgewählte Tierschutzaspekte aus dem Themenfeld "Landwirtschaft"


50 Jahre Umweltbundesamt - Einladung zum Jubiläumsfest am 15. Juni 2024 in Dessau Veränderungen nicht nur angestoßen, sondern sie auch aktiv mitgeprägt und umgesetzt


Cotonea verlässt Textile Exchange Textile Exchange hat sich zu einem Sprachrohr der großen Marken und der Fast-Fashion-Industrie entwickelt.


15.05.2024
Uniper: Faire Energiewende entscheidet sich auch in Kolumbien Kritik an gestiegenen Kohleimporten aus Kolumbien