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Bauen   
Entwicklungen bei Zellulosedämmstoff
Vortrag am 17.10. auf den Baufachtagen Referent: Johannes Biehler
Betrachten wir die öffentliche Diskussion in der Vergangenheit, werden immer wieder kritische Fragen gegenüber dem Dämmstoff aus dem ökologischen Sektor aufgeworfen, der sich als einziger als Massendämmstoff durchgesetzt hat.
Die massivste Kritik kam bezüglich der Zusatzmittel. Es wurde die Menge beanstandet und die Art der Zusatzstoffe. Wer auch immer diese Kampagnen fährt, es sind Gruppen, die mit ihrer Meinung machtvoll die Öffentlichkeit erreichen. Hier gibt es nur einen Weg, durch kreatives Handeln sich der Kritik zu entziehen. Zum einen ist sowohl die Aburteilung einer Substanz, als auch die Inschutznahme bei all den widersprüchlichen Forschungsergebnissen für uns grundsätzlich nicht möglich. Weiter kann das Infragestellen einer Rezeptur auch den Weg zu weiteren Überlegungen eröffnen.

Das Umsatteln auf einen neuen Brandschutzinhibitor war grundsätzlich kein Problem. Amoniumpolyphosphate werden im landwirtschaftlichen Bereich als Dünger eingesetzt. Sie sind effektiver in ihrer brandschutzhemmenden Wirkung und damit kann der Einsatz wesentlich reduziert werden. Was diese Stoffe nicht bringen, ist der biozide Schutz, der in der bauamtlichen Zulassung zwingend vorgeschrieben ist.
Hier kam in die Überlegungen die Problematik der immer strenger werdenden Anforderungen an die Abfallverwertung. Zellulose und Ammoniumpolyphosphate wären kompostierbar. Es galt also ein biozid wirksames Mittel zu finden, das einerseits im eingebauten Zustand über Jahrzehnte den geforderten Schutz bietet, sich aber unter Kompostbedingungen problemlos in den ökologischen Kreislauf zurückführen lässt.
Hier wurden wir in der Natur fündig. Holz hat je nach Sorte sehr effektive Substanzen, die vor Zersetzung schützen. Wenn ein Baum aber lange im Wald liegt, vermodert er. Dies haben wir uns zu Nutze gemacht und schützen unser Produkt mit einer sehr komplexen Mischung aus Holz- und Rindenextrakten verschiedenster Baumsorten.
Die Kritik hatte somit positives: wir konnten unsere Zusatzstoffe unter 10% drücken und gleichzeitig ein kompostierfähiges Produkt auf den Markt bringen. Weiter sind die viel diskutierten Borate substituiert und die Kritik läuft ins Leere.

Seit es Insitu-Dämmstoffe gibt, ist die Diskussion um die Setzungssicherheit am kochen. Über diesen Punkt wollen wir nicht mehr diskutieren. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Chargenbezogene Qualitätskontrolle, selbst sortierter Rohstoff und damit gleichbleibende Qualität in Reinheit und Feuchte bringen uns kaum Schwankungen in den Anteilen der verschiedenen Frakionen. In verschieden angelegten Rütteltests wird regelmäßig die Setzung überprüft. Aus dieser Erfahrung wird dem Verarbeiter eine Verdichtungsvorgabe an die Hand gegeben, die Setzung ausschließt. Dabei sind die das Setzungsverhalten beeinflussenden Faktoren miteinbezogen.
Aber auch hier kommen mit den Passivhäusern neue Anforderungen auf uns zu. Die Dämmstärken nehmen zu und damit wachsen auch die Anforderungen an die Auffaserung des Stoffes. Notwendige Konsequenz aus dieser absehbaren Entwicklung war es für uns, in der Mühlentechnik neue Wege zu gehen. Bislang angewandte Technik hat das Papier solange zerschlagen, bis es durch eine vorgegebene Sieblochung passte. Wir fanden ein Verfahren, das mit ständig wechselnden Drücken die Fasern aus dem Verbund löst. Dabei bleibt ein Maximum an langen Fasern und deren Elastizität erhalten. Selbst Stippen, die beim Mahlprozess z.B in einer Hammermühle relativ scharfkantig sind, haben bei uns eine starke Auffaserung am Rand und somit sind sie nicht nur Ballast, sondern spreizen sich aktiv in das aufgebaute Fasergerüst ein. Die kurze Beschreibung der Verfahrensunterschiede macht schon klar, dass die Staubentstehung im Produktionsprozess deutlich geringer ist. Es gibt Hammermühlenproduktionen wo bis zu 10% des zugegebenen Rohstoffes (Papier und Salze) als Staub abgesaugt werden muss, damit der Staubanteil im Endprodukt im erträglichen Rahmen bleibt. Der abgesaugte Stoff muß relativ teuer entsorgt werden. Hier wird bei uns also deutlich Rohstoff gespart, da bei uns nichts abgesaugt werden muss und trotzdem Klimaflock 040 boratfrei zu den staubarmen Produkten zu zählen ist.

Mit dieser neuen Flockengeneration haben wir erreicht, dass die beim einblasen entstehende Matte wesentlich stabiler ist, als dies früher der Fall war und die gesteigerte Faserelastizität kommt noch besser zum Tragen. So konnten wir die setzungssicheren Verdichtungsvorgaben deutlich senken. Fast antagonistisch wirkt, dass wir als einzige Leichtflocke unsere Wärmeleitzahl 040 bis zu einer Verdichtung von 65 kg/m³ laut bauamtlicher Zulassung behalten. Das bedeutet zusätzliche Sicherheit.

Aus dem Gesagten resultiert, dass wir für die zukünftigen Anforderungen beim Passivhaus im Bezug auf große Dämmstärken gerüstet sind. Wie in unserer Ausstellung gezeigt, wurden eine Reihe von Passivhäusern mit unserem Produkt realisiert und können somit können wir uns auf Grund unserer Erfahrung empfehlen.
Zusätzlich wäre zu erwähnen, dass die Zellulosewolle ein Stoff ist, der einen sehr geringen Energieeinsatz erfordert. Zu unserer Energiebilanz kann ich abschließend noch nichts sagen, weil die Anlage energetisch weiter optimiert wird und zu einer verbindlichen Aussage die Erfahrung eines Jahres vorliegen muss. Schon heute steht fest, dass wir die kursierende Zahl von 58kw /h deutlich untertschreiten. Dies hat aber auch nachvollziehbare Gründe:
Wir mahlen in zwei Zerkleinerungsstufen, wo andere zum Teil drei benötigen
Unsere Mühle hat erheblich weniger Reibung und damit wird weniger Energie in W ärme umgewandelt.
Die eigene Rohstofferfassung macht keine langen Wege erforderlich und der Pressvorgang entfällt.
In unserer Produktion entsteht kein Abfall, der thermisch entsorgt werden muss

Dass Zellulose zusätzlich inzwischen ein preiswerter Dämmstoff geworden ist, empfielt Klimaflock 040 boratfrei um so mehr. Der sommerliche Wärmeschutz wird gratis mitgeliefert.


 
Quelle: Klimatec System GmbH, D-82297 Hofhegnenberg
http://www.klimatec-system.de
Klimatec@t-online.de
    

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