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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 05.06.2002
Von der Essenz der Küche und des Lebens
Gewürze sind das Salz in der Suppe von Norbert Suchanek
Gewürze und Kräuter sind seit alters her wertvolle Segnungen der Natur. So manches Gewürz wurde mit Gold aufgewogen. Ihr Wert liegt aber nicht nur in der Verfeinerung der Küche. Oft helfen sie auch Speisen auf natürliche Weise haltbar oder magenverträglich zu machen. Und so manches Gewürz oder Kraut ist eine wirksame Medizin. Doch die moderne, industrielle Landwirtschaft und die konventionelle Lebensmittelbranche können auch das Gegenteil daraus machen.

Gerade konventionelle Heilkräutermischungen aus Ostasien seien häufig mit Pestizidrückständen und Schimmelpilzgiften belastet, warnte beispielsweise die Techniker-Krankenkasse. Bekannt sei auch, daß chinesische Heilkräuter des öfteren die Pflanzendroge Aristolochia enthalten, die wegen ihrer krebserregenden Wirkung in Deutschland verboten ist. Sie gelange wahrscheinlich aufgrund von Verwechslungen mit anderen Pflanzen in die Heilkräutermischungen.

Um sicher zu gehen und Pestizidrückstände zu vermeiden, sind Produkte aus dem ökologischen Anbau in jedem Falle vorzuziehen, sagt die Diplom-Biologen Dörte Busch vom Verein Eltern für unbelastete Nahrung (EfuN) aus Kiel. Der ökologische Anbau von Kräutern und Gewürzen hilft aber nicht nur der Gesundheit der Konsumenten. Fair gehandelte, exotische Bio-Gewürze und Bio-Kräuter helfen auch den Einheimischen, in dem sie gerecht für ihre Produkte entlohnt werden. Wie die jüngste Bio-Fachmesse in Nürnberg zeigte, können Bio-Kräuter aber auch das Höfesterben in Deutschland und im Rest der EU stoppen. Denn gerade für kleinere, dem harten Wettbewerb der industriellen Landwirtschaft nicht gewachsene, bäuerliche Betriebe, bietet der Anbau von Bio-Kräutern eine gewinnträchtige Überlebenschance. Dies haben einige von Österreichs Bergbauern schon längst beispielhaft erkannt. Bereits Ende der 1980er Jahre gründeten dort 37 Bauern die Bergkräutergenossenschaft mit dem Ziel, gesunde Lebensmittel und Kräuter herzustellen und durch biologische Weiterverarbeitung und Selbstvermarktung die eigenen Produkte zu veredeln. Heute können alle Mitglieder der Genossenschaft von ihren Höfen und den biologische erzeugten und weiterverarbeiteten Kräutern leben.

Kräuter und Gewürze aus dem biologischen Anbau haben in der Regel noch einen weiteren Vorteil: Sie sind nicht radioaktiv bestrahlt. Denn die radioaktive Bestrahlung von Gewürzen und Kräutern ist - Rotgrün macht's möglich - seit vergangenem Jahr auch in Deutschland erlaubt. Zuvor war es nach dem deutschen Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG) § 13 in Deutschland verboten, bei Lebensmittel eine nicht zugelassene Bestrahlung mit ultravioletten oder ionisierten Strahlen anzuwenden und in den Verkehr zu bringen. Doch das ist, wie gesagt, "Schnee von gestern."

Schon seit 1999 durften aufgrund einer Ausnahmegenehmigung - in der Beamtensprache Allgemeinverfügung genannt - in der EU radioaktiv bestrahlte Kräuter und Gewürze zur Weiterverarbeitung in Lebensmittel wie Wurst und Fertiggerichte nach Deutschland eingeführt werden. Und davor war seit März 1997 aufgrund einer anderen Allgemeinverfügung die Einfuhr von in Frankreich bestrahlten Ingwer (gemahlen), Koriander, Weißer und Schwarzer Pfeffer (gemahlen), Macis, Knoblauchpulver, Muskat (gemahlen), Gewürznelken, Majoran, Oregano, Petersilie, Schnittlauch und Paprika (gemahlen) ohne Kennzeichnungspflicht möglich. Und nun dürfen wir seit vergangenem Jahr alle Kräuter und Gewürze auch innerhalb unserer Grenzen selbst mit radioaktiven Strahlen zur Haltbarmachung behandeln. Sowohl die bestrahlten Gewürze wie die Endprodukte müssen allerdings die Kennzeichnung "bestrahlt" oder "mit ionisierten Strahlen behandelt" tragen.

"Die Lebensmittelbestrahlung ist eine Behandlung der Lebensmittel mit energiereichen Strahlen", schreibt der Biochemiker Gerhard Wichmann in einem EfuN-Info. Diese Strahlen führen zu Veränderungen im Lebensmittel, die zwar oberflächlich gesehen die Haltbarkeit des Lebensmittels verlängern aber auch negative Folgen haben können. "Durch die Bestrahlung von Lebensmitteln mit ionisierenden Strahlen werden die Moleküle in vielfältiger, unübersehbarer und unvorhersehbarer Weise verändert", warnt der Biochemiker. Fette beispielsweise werden in der Art und Weise verändert, daß Fleisch hinterher wie ein "nasser Hund" riechen oder stinken kann. Viele Vitamine von A bis E werden gleichfalls durch die Bestrahlung nachhaltig im Lebensmittel geschädigt. Schließlich können durch die Strahlenbehandlung Verbindungen in der Nahrung entstehen, über deren Schädlichkeit nichts bekannt ist. Dies sind einige der Gründe, weshalb nichtstaatliche, unabhängige Vebraucherschützer die radioaktive Bestrahlung von Lebensmittel aus Prinzip ablehnen. Außerdem könne die Lebensmittelbestrahlung, so die EfuN, Hygiene- und Produktmängel kaschieren und damit zur Verbrauchertäuschung führen. Auch die Verbraucherzentralen haben sich aus diesen Gründen seit Jahren deutlichst gegen die Bestrahlung ausgesprochen. Fraglich nur, warum die staatlichen Verbrauchschützer diese Bestrahlung zulassen.

Die Bestrahlung kommt letztlich nur einer monopolisierten Lebensmittelindustrie zu gute, die auf lange Transportwege und größtmögliche Rationalisierung setzt. Damit dieser Trend sich nicht zum Leidwesen für uns und unsere Umwelt fortsetzt, sollte wir deshalb alle bestrahlten Kräuter und Gewürze und auch verarbeitete Lebensmittel im Laden lassen. Greifen Sie nur zu Kräutern und Gewürzen aus dem ökologischen Anbau und - bei exotischen Produkten - aus dem fairen Handel!<

Globalisierte, bestrahlte Lebensmittel

Nicht nur Gewürze und Kräuter, auch andere Lebensmittel werden seit Jahren in den EU-Staaten Frankreich, Belgien, Großbritannien und in den Niederlanden sowie in anderen Ländern wie den USA bestrahlt. Hier eine "kleine" Liste der in diesen Staaten zur Konservierung oder zur Verhinderung des Auskeimens mit radioaktiven Strahlen behandelten Nahrungsmittel: Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte, frische und getrocknete Früchte, Fleisch, Geflügel, Fisch, Garnelen (Shrimps), auch getrockneter Fisch und getrocknetes Fleisch, Hülsenfrüchte, Bananen, Mangos, Papayas, Erdbeeren, Champignons, Eiprodukte und Froschschenkel. (Entnommen aus dem Efun-Info 2/98 und Informationen der Verbraucherzentrale)<

Weitere Infos:
Eltern für unbelastete Nahrung (EfuN), Tel. 0431-672041, Fax 0431-61917
Verbraucherzentralen

Giftiger Chemikalien-Mix

Nicht nur die Menge, auch der Mix macht's. Britische Forscher haben festgestellt, daß die Mixturen unterschiedlicher Pestizide zum Teil zehn mal giftiger waren als die einzelnen Wirkstoffpräparate selbst - was kritische Wissenschaftler schon seit Jahren vermuteten. Dies bedeutet, daß die staatlich festgelegte Grenzwerte für chemische Rückstände in Nahrungsmitteln faktisch falsch sind.

Derzeit sind weltweit laut Welternährungskommission rund 70.000 verschiedene Chemikalien auf dem Markt und in der industriellen Land- und Viehwirtschaft im Einsatz. Jedes Jahr kommen 1,500 neue Chemikalien hinzu - einzelne Regierungen sind nach Meinung von Kritikern klar überfordert, diese Flut an neuen Substanzen zu kontrollieren.


Sanftes Heilen mit Kräuterdüften

Düfte haben in der Kulturgeschichte der Menschheit seit Urzeiten etwas Mystisches, Reinigendes, Heilendes, Läuterndes oder auch Lustvolles. Das Heilen mit Kräuterdüften gehört zu den ältesten und sanftesten Heilverfahren und wird überall auf der Welt angewendet. Hierauf wies kürzlich der Auswertungs- und Informationsdienst für Ernaehrung, Landwirtschaft und Forsten (aid) in Bonn, hin. Die Duftstoffe der Pflanzen sind leicht flüchtige ätherische Öle, die in größeren oder kleineren Mengen in den Pflanzen vorkommen. Manche Kräuter braucht man noch nicht einmal zu berühren, allein in ihre Nähe zu kommen reicht bereits aus, um deutlich ihren Duft wahrzunehmen. Zwar seien mit der Duftkräuter-Therapie keine spontanen Heilerfolge zu erzielen, so der aid. Durch regelmäßige Anwendungen jedoch dürften positive, nachhaltige Wirkungen erwartet werden. Übrigens: Nicht nur im Garten, auch in der Wohnung können in Töpfen oder Schalen für den Winter Salbei, Rosmarin, Minzearten und viele andere Kräuter für Duftkuren angelegt werden. Zur eigenen Duftbehandlung, so der aid, beuge man sich über die Pflanze und streife mit beiden Händen über das Laub. Von unten nach oben ströme der Duft zum tiefen Einatmen entgegen. Diese Anwendung könne mehrmals täglich wiederholt werden.

Weitere Informationen gibt's im aid-Heft "Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten", DIN A5, 52 Seiten, Bestell-Nr. 61-1192, ISBN 3-89661-919-5, 2,56 Euro zzgl. Porto und Verpackung gegen Rechnung, aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstrasse 8, 53340 Meckenheim.<


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