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ECO-News
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ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:
Biopark e.V., D-19395 Karow
Rubrik:
Land und Gartenbau
Datum:
10.04.2002
BIOPARK- Forschung erbringt den Beweis:
Das Wissen von Wechselwirkungen zwischen Lebensmittelqualität und Gesundheit muss medizingeschichtlich schon sehr früh vorhanden gewesen sein, denn nur so ist der Ausspruch von Hippokrates, dem "Vater der Ärzte", zu verstehen, wonach unsere Nahrungsmittel Heilmittel und unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein sollen. Damit nimmt er gleich zwei Berufsstände in die Pflicht, sich für die Gesundheit des Volkes verantwortlich zu fühlen, die Landwirte bezüglich ihres verantwortungsvollen Vorgehens bei der Erzeugung der täglichen "Medizin aus der Küche" und die Ärzte beim Einsatz dieser "Küchen-Medizin" in ihrer täglichen Berufspraxis.
Die Ernährung, unter der die Summe der qualitativen (Nahrungsinhaltstoffe und ihre Proportionen) und quantitativen (Menge) Verzehrgewohnheiten verstanden wird, hat umfangreichen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen. In einem Industrieland wie der BRD werden 2/3 der Krankheiten und Beschwerden durch falsche Ernährung verursacht Eine Umstellung der Ernährung ist bei diesen Erkrankungen wirksamer, als die konventionelle medizinische Therapie. Unsere Verzehrgewohnheiten sind weitgehend fixiert, dagegen die Qualität bzw. Zufuhr von Inhaltstoffen in der Nahrungsmittel variierbar. In Lebensmitteln enthaltene gesundheitsfördernde Wirkstoffe werden als bioaktive Substanzen und essentielle Nährstoffe bezeichnet. Dazu gehören alle Vitamine, viele Mineralstoffe, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Aminosäuren, Enzyme etc.
Das Beziehungsgeflecht zwischen diesen Vitalstoffen ist außerordentlich komplex. Sie sind Bestandteile einer komplizierten Reaktionskette und jedes Glied von dieser Kette ist sehr wichtig. Aus den Feststellungen folgt, dass die Reaktionskette nur dann funktioniert, wenn alle beteiligten Komponenten in ausreichender Menge vorhanden sind. In diesem Sinn gibt es keine synthetischen Vertreter. Nur eine natürliche Zusammensetzung der Vitalstoffe bewirkt gesundheitsfördernde Effekte.
Milch ist nicht gleich Milch
Milch ist in ihrer Zusammensetzung ein einzigartig ausgeglichenes und gesundes Lebensmittel. Das Milcheiweiß gilt als leicht verdaulich und enthält alle essentiellen Aminosäuren. Auch das Milchfett ist gut verträglich und spezifisch wertvoll durch seinen Gehalt an essentiellen Fettsäuren. Der hohe Calciumgehalt, der den Aufbau von Knochen und Zähnen fördert, der Milchzucker (Laktose) als sanfter Energiespender und die Vitamine B2, B6 und B12 sind von Bedeutung . Besonders Vegetariern, die ihren Bedarf nur schwer aus reiner Pflanzenkost decken können, wird Milch als Vitamin B12-Quelle empfohlen.
Der elementare Unterschied in der Milchqualität bei verschiedenen Produktionsverfahren besteht in der Zusammensetzung der Vitalstoffe. Eine Möglichkeit der Bewertung der Milchqualität ist der Nachweis der oxidativen Empfindlichkeit.
Der Kampf gegen die Oxidation
Ähnlich wie ein Auto das durch den Angriff von Sauerstoff rostet, kann auch unser Körper durch Sauerstoff zerstört werden. In den Zellen unseres Körpers tobt ein ständiger Krieg. Oxidationsstoffe, sogenannte freie Radikale, versuchen die schützenden Antioxidantien zu vernichten. Wenn die freien Radikale überhandnehmen, sind die Körperzellen Krankheiten und dem vorzeitigen Altern ausgeliefert. Freie Radikale spielen bei der Entstehung von über 200 Krankheiten eine Rolle, einschließlich der Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen.
Je mehr die Forschung über die faszinierende Welt der Zellen entdeckt, umso tiefer wird das Wissen um die Bedeutung der Antioxidantien für die Gesundheit unseres gesamten Organismus. Antioxidantien sind sozusagen das "Rostschutzmittel" für unseren Körper, gleich einer Panzerung. Sie schützen die Zellmembran (Zellhülle) und das empfindliche Zellinnere gegen die Attacken der freien Radikale. Diese freien Radikale greifen alles in ihrer Reichweite an und zerstören zelleigene Moleküle.
Der Feind ist gestellt
Gesundheitsfördernde Milchbestandteile (Einweiße und Fette) können durch kurzwelliges Licht und Sauerstoff der Luft oxidiert werden. Infolge dieser Prozesse entsteht eine Vielzahl von Oxydationsprodukten, die eine weitere Oxidation verursacht und zahlreiche Störungen oder assoziierende Erkrankungen durch freie Radikale auslöst.
Die permanenten Gefahren der oxidativen Zerstörung von Milchkomponenten erfordern ein hohes Leistungsvermögen an die Schutzmechanismen und die Reparatur der Zellen. Antioxidantien schützen das Produkt vor unerwünschten Folgen der Verarbeitung und Lagerung, stärken die Qualität der Milch und sind die wichtigste Waffe gegen die unkontrollierte Oxidation.
Weide - die Tankstelle für Kühe
Fast alle bekannten Vitamine werden von den Mikroorganismen im Pansen der Milchkuh synthetisiert. Dies gilt allerdings nicht für die fettlöslichen Vitamine A und E, sowie für das wasserlösliche Vitamin C als wesentliche Schutzfaktoren gegen Oxidation. Diese Vitamine sind für Nutztiere essentiell und müssen im Rahmen der Tierernährung in ausreichender Menge und Zusammensetzung mit dem Futter zugeführt werden.
Kühe fressen gerne Gras. Kann man davon profitieren?
Kühe konvertieren für den Menschen größtenteils nicht nutzbare Biomasse in Drüsensekrete, d.h. sie liefern für den Mensch wertvolle Nahrungsmittel. Möglich ist dies durch deren "Bioreaktor", der in Abhängigkeit von den Haltungsbedingungen bzw. der Fütterung produziert.
In einer Biopark-Studie, zusammen mit der Universität Rostock und der Labo Tech GmbH wurde untersucht, inwieweit die unterschiedlichen Produktionsformen die oxidative Stabilität der Milch beeinflussen. Die Bestimmung der antioxidativen Milcheigenschafte erfolgte durch die katalytische Redoxpotentialmessung. Die Septembermilch von den Weidekühen wurde mit der Januarmilch von den Kühen aus dem Stall verglichen. Das Tierfutter bestand im Januar aus Konzentrat und Grassilage und im September aus Weidegras und Konzentrat.
Die Weidehaltung, verbunden mit der Aufnahme von frischem Gras, bewirkt einen positiven Einfluss auf das Produkt Milch hinsichtlich ihre oxidativen Stabilität. Von den Futtermitteln für Milchkühe hat frisches Weidegras etwa 300 mg/kg b-Karotin. Auch Vitamin E und C sind in den Weiderfutterration in ausreichenden Mengen vorhanden. Das erklärt, dass die Milchproben im September den niedrigeren Oxidations-Index aufweisen.
In abgestorbenen Pflanzenteilen wird das Karotin sehr schnell abgebaut, so dass im Heu nur noch etwa 10 % dieses antioxidativen Stoffes enthalten ist. In der Winterperiode enthält Konzentrat durchweg zu wenig Karotin. Das Gleiche gilt für die Vitamine E und C. Mit einem abnehmenden Anteil des Frischgrünfutters an der Gesamtration wird die Entgiftungskapazität gegen die Oxydation der Milch geringer.
Gesunde menschliche Ernährung als Folge natürlicher Fütterung - unerlässliche Rolle der Weide
In der Tierfütterung werden heute zur Produktion Nahrungsmittel eingesetzt, die direkt der menschlichen Ernährung dienen könnten. So zeigen Milchkühe einen hohen Verwertungsgrad bei der Umwandlung von Nährstoffen aus Futter in tierischen Lebensmitteln. In diesem Sinne spielt die Grünfutteraufnahme von Milchkühen die entscheidende Rolle.
Nur die ausreichende Menge und natürliche Zusammensetzung von bioaktiven Substanzen im Weidefutter verursacht gesundheitsfördernde Effekte auf den tierischen Organismus und verbessern die qualitativen Eigenschaften der Milch als Nahrungsquelle für den Menschen.
Dr. med. Vadim Pastushenko
Prof. Dr. agr. habil. Heide-Dörte Matthes
Dipl. med. Taras Prokopyuk
Universität Rostock
Justus von Liebig Weg 2
18059 Rostock
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