Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Umweltschutz   
Lasst die Sauen hungern
Schwarzwildbestände absenken.
Der ÖJV Rheinland-Pfalz fordert eine drastische Reduzierung der Schwarzwildbestände und staatliche Einschränkung der Schwarzwildkirrungen.

Seit 1938 haben sich die Schwarzwildstrecken in Rheinland-Pfalz von 2.100 Stück auf 38.000 Stück Schwarzwild vervielfacht. Ein deutliches Indiz dafür, dass die Schwarzwildbestände im Land rasant angewachsen sind.


Begünstigt durch den gestiegenen Mais- und Getreideanbau und die häufigen Mastjahre von Buche und Eiche in den Wäldern hat das Schwarzwild mittlerweile alle Landesteile erobert. So ist es flächig in den Niederungen und Mittelgebirgen zu finden. Harte Winter fehlen, die die Bestände auf natürliche Weise regulieren. Um so wichtiger ist die Bejagung des Schwarzwildes und Reduzierung der Bestände auf ein landeskulturell vertretbares Maß. Davon ist man landesweit noch ein gutes Stück entfernt.
Die Schweinepest hat bei den rheinland-pfälzischen Schweinehaltern zu geschätzten Einbußen von mehr als 3,5 Millionen Euro geführt. Die viel zu hohen Schwarzwildbestände sorgen für eine rasante Ausbreitung der Schweinepest. Die Impfaktion der Wildschweine in den Landkreisen Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, Bitburg-Prüm, Cochem-Zell, Daun, Mayen-Koblenz, Rhein-Hunsrück-Kreis, Trier-Saarburg sowie die Städte Trier und Koblenz kostet dem Land und damit dem Steuerzahler in diesem Jahr rund 1,5 Millionen Euro. Der Erfolg ist noch völlig unsicher und stellt einen massiven Eingriff in Wildtierpopulationen dar. Aber die hohen Bestände haben nicht nur eine finanzielle Dimension. Mit ihren feinen Nasen findet das Schwarzwild fast jeden Bodenbrüter, was bei hohen Beständen zu empfindlichen Einbußen führt. Das Suhlen der Schwarzkittel, vor allem in Quellgebieten, zerstört die natürliche Flora und Fauna dieser empfindlichen Biotope. Auch wenn die Jägerschaft in diesem Jahr ein Rekordergebnis der Schwarzwildstrecken erwartet, kann von Entwarnung keine Rede sein. Weiterhin fordert der ÖJV eine scharfe Bejagung, denn nur so besteht eine Chance, die Schweinepest in den Griff zu bekommen.
Der ÖJV prangert an, dass es in den letzten Jahren überhaupt zu einem solchen Anwachsen der Schwarzwildpopulation kommen konnte. Egoistisches Revierdenken und das Auswuchern der Kirrpraxis, bei dem regelmäßig Futter ausgebracht wird, sind mit dafür verantwortlich, dass sich das Schwarzwild so vermehrt hat. Der ÖJV fordert daher eine jagdgesetzliche Beschränkung der Kirrungen. Weiterhin sind die Jagdverpächter gefordert, sich den richtigen Pächter zu suchen und der Kirrpraxis Einhalt zu gebieten. Nicht immer ist derjenige der Richtige, der den höchsten Pachtpreis zahlt. Sie tragen mit der Verpachtung eine hohe Verantwortung. Einheimische Jäger sind dabei bevorzugt zu berücksichtigen. Die betroffenen Landwirte erwarten sicherlich von allen Verantwortlichen Solidarität.

Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz
Thomas Boschen
Forsthaus Oberbirkholz
57587 Birken-Honigsessen
Tel.:02294/98150
Handy:0178/3692512
Fax:02294/98154
Mail an ÖJV RP senden
 
Quelle: Ökologischer Jagdverein e.V., D-88289 Waldburg
http://www.oejv.de/Landesverbaende/rp/index.htm
t.boschen@oejv.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen