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Presse-Stelle:  Ökologischer Jagdverein e.V., D-88289 Waldburg
Rubrik:Naturschutz    Datum: 14.02.2002
NABU, ÖJV und Landestierschutzverband fordern Politik zum Durchgreifen auf
Wieder Tiermehl in Wildfutter
"Die Politik muss den Verbraucherschutz endlich ernst nehmen. Das Verbot von tiermehlhaltigem Futter muss konsequent durchgesetzt werden", fordert Stefan Rösler, Landesvorsitzender des NABU. Der NABU hat fünf Proben gepresster Mischfuttermittel, sogenannte Pellets aus Wildfütterstellen im Land untersuchen lassen. Die Stichprobe aus dem Landkreis Biberach enthielt Tiermehl.

Zu einer ökologisch vertretbaren und nachhaltigen Jagd gehört auch ein Verbot der Kraftfutter-Fütterung für Wildtiere. Dies fordern die Landesverbände von NABU, ÖJV und Landestierschutzverband. Die Verbände wollen zu diesem Zweck ihre Zusammenarbeit stärken. Anlass für das gemeinsame Handeln ist die vom Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft geplante Änderung der Wildfütterungsbestimmungen.

Vor gerade mal einem Jahr hat der NABU zahlreiche Verstöße gegen die Bestimmungen in Baden-Württemberg angezeigt. "Weder dies noch landesweite Behördenkontrollen haben zu einer wesentlichen Verbesserung der Zustände in unseren Wäldern geführt", so Stefan Rösler, NABU-Landesvorsitzender. "Nach wie vor finden Spaziergänger im Wald Tröge voller Kraftfutter für Rehe, überdimensionierte, teils verdorbene Futtermengen für Wildschweine und sogar Mischfutter mit industriell gefertigten Pellets. Im letzten Jahr enthielten fünfzig Prozent der Stichproben aus dem Landkreis Rastatt und dem Ortenaukreis Tiermehl. In diesem Jahr finden wir tierische Bestandteile in den Proben aus dem Kreis Biberach." Die drei Verbände sind sich einig: Die Behörden müssen viel energischer durchgreifen. "Es handelt sich hier nicht um Kavaliersdelikte, sondern um klare und weit verbreitete Verstöße gegen bestehende Gesetze. Das Image aller Jäger leidet darunter."


"Wildtiere sind bestens auch an den Winter angepasst, in dem weniger Futter zur Verfügung steht. Wer Rehe mit Kraftfutter mästet, nur damit sie im eigenen Jagdrevier bleiben, mehr Gewicht auf die Waage bringen und stärkere Trophäen bilden, handelt in hohem Maße tierschutzwidrig. Man sollte ihm den Jagdschein entziehen," fordert der Landesvorsitzende des Tierschutzverbandes Gerhard Käfer. Und weiter: "Mit den unnatürlich hohen Wildkonzentrationen an den Fütterungen wird die Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen geradezu provoziert."

Kein Verständnis für die Fütterungsmissbräuche hat auch Rolf Schlude, Beiratsmitglied des Ökologischen Jagdverbandes (ÖJV) Baden-Württemberg. "Der ÖJV fordert schon lange ein gänzliches Verbot der Wildschweinfütterung. Wenn allein für die Schwarzwildkirrung (Anlocken mit geringen Futtermengen) 4000 Tonnen Kraftfutter pro Jahr ausgebracht und mancherorts pro erlegter Wildsau über 300 Kilogramm Körnermais verfüttert werden, dann sind das Praktiken wie bei der Landwirtschaft. Das hat mit Jagd nichts mehr zu tun", so Schlude, selbst engagierter Jäger. Auch die Fütterungspraktiken bei anderen Wildarten seien dem ÖJV seit langem ein Dorn im Auge.

Der NABU kritisiert, daß selbst Naturschutzgebiete und besonders geschützte Biotope von Fütterungsexzessen nicht ausgenommen sind. Kontrollen in Naturschutzgebieten in den Landkreisen Konstanz, Ortenau, Rastatt und Biberach hätten ergeben, dass Missstände, die der NABU schon im Winter 2000/2001 angezeigt hatte, bis heute nicht beseitigt seien. "Wir haben wieder große Mengen Kraftfutter und sogar geräucherte Fischabfälle gefunden", erklärt Rösler. "Herr Minister Stächele ist beim Ökosiegel in der Landwirtschaft auf dem richtigen Weg. Wir fordern ihn hiermit auf, auch bei Wild den Verbraucherschutz über Individual-Interessen zu stellen." Nötig seien klare und leicht kontrollierbare Bestimmungen zur Wildtier-Fütterung sowie eine strenge Ahndung von Verstößen.

Für weitere Informationen:
Bebilderte Informationen zum Download im pdf - Format

Michael Hug, NABU-Jagdexperte, Tel. 07223-948612
Gerhard Käfer, Landestierschutzverband, Tel. 0721-704573
Hans-Friedrich Kächele, ÖJV, Tel. 07522-28184


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