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Familie, Reise, Erholung   
Kirche hilft Direktvermarktern
Wenn man etwas verändern will, fängt man am besten bei den Kindern an. Mit der Kindergartenbroschüre "Unser Nachbarbauer" will der Umweltbeauftragte der evangelischen Kirche in Bayern Pfarrer Rainer Hennig gemeinsam mit dem Kindergartenpfarrer Klaus Kuhn den Gedanken der Regionalvermarktung in die rund 1100 evangelischen Kindergärten und damit zu den Kindern, deren Eltern und den Erzieherinnen tragen.

In der Broschüre werden erstmalig bayernweit alle Naturkostläden, Hofläden, Biobauern und Regionalmarken erfasst. In Zusammenarbeit mit dem Altop-Verlag hat der Pfarrer 3600 Adressen gesammelt. Diese Woche verschickt er Fragebögen an die Direkt-, Regional- und Biovermarkter, um deren Produktsortiment zu erfassen beziehungsweise zu aktualisieren. "Je besser die Rückmeldung ist, desto vollständiger ist das Angebot," sagt Hennig und bittet um eine gute Zusammenarbeit. Der derzeitige Stand der Erfassung ist je nach Region sehr unterschiedlich. Mit der Broschüre will Hennig auch die "weißen Flecken" schließen.

Die Broschüre - aufgeteilt in Bayern-Nord und Bayern-Süd - wird es den Kindergärten erleichtern, regional einzukaufen. Zur Unterstützung der Aktion werden Ernährungsberaterinnen die Kindergärtnerinnen schulen. Die Aktion soll aber nicht eingleisig verlaufen. Deshalb sucht Hennig Betriebe, die den Kindergartenkindern auch einmal ihren Hof zeigen, und Bäuerinnen und Bauern, die ihre Wirtschaftsweise und ihr Produktangebot vor jungen Eltern oder der Kirchengemeinde vorstellen. Im Fragebogen kann man seine Bereitschaft dazu angeben.

Mit ihrer Aktion möchte die Kirche den Kindern eine Erfahrung ermöglichen, "die lebensprägend sein kann". Außerdem will Hennig die Bereitschaft und den guten Willen der jungen Eltern unterstützen. "Gerade die jungen Eltern sind die sensiblen Lebensmitteleinkäufer." Die fertige Broschüre wird schließlich nicht nur den evangelischen Kindergärten sondern natürlich auch den katholischen Kollegen zur Verfügung gestellt werden. Finanziell unterstützt wird "Unser Nachbarbauer" durch das Verbraucherschutzministerium. Den sich beteiligenden Betrieben entstehen keine Kosten.

Die Unterstützung regionaler Kreisläufe ist für Hennig ein Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Angesichts der Globalisierung müsse den Menschen wieder bewusst werden, was Heimat bedeute. Die Menschen müssten wieder lernen, beim Einkauf nicht nur auf das Preisschild zu schauen. Wer dort einkaufe, wo man sich auch kennen kann, erwecke die Nachbarschaft zwischen Verbrauchern und Erzeugern zu neuem Leben und wirke der zunehmenden Anonymität entgegen. Hennig: "Jeder Tag ist ein Tag der Regionen. Da wollen wir hin."

ELISABETH JAHRSTORFER



 
Quelle: ECO-World by ALTOP, D-81371 München
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