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Kaffeebauern aus Afrika und Lateinamerika fordern in Bremen: "Jacobs neue Krönung mit TRANSFAIR-Siegel"
Billiger Kaffee macht arm!
Seit Anfang letzten Jahres befinden sich die Weltmarktpreise für Rohkaffee im freien Fall; die Kaffeebauern stehen vor dem Ruin. Jetzt fordern Produzenten aus den 15 wichtigsten Kaffeeanbauländern von Deutschlands größtem Röster Jacobs die Beteiligung am Fairen Handel. Sie präsentierten dem Kraft Foods Konzern in Bremen einen TRANSFAIR-Lizenzvertrag. Wie das Ganze aussehen könnte, zeigten sie direkt vor Ort. Ein riesiges Kaffeepaket der "Krönung" zeichneten die Produzenten mit dem TRANSFAIR-Siegel aus. "Auf diese Art würden wir Kaffeebauern auch von dem Verwöhnaroma profitieren", sagte Guerrero Mondragon von Cepicafe, einer Kaffeegenossenschaft aus Peru. "Dies würde auch langfristig die Qualität des liebsten Getränkes der Deutschen sichern" ergänzt Dieter Overath, Geschäftsführer von TRANSFAIR.

Weltweite Kaffeekrise

Angesichts der niedrigen Weltmarktpreise für Rohstoffe ist der Faire Handel wichtiger denn je. "Nur der Faire Handel verhindert, dass wir unsere Kaffeefelder aufgeben," berichtet Victor Peresgrovas aus Mexiko. Die letzten Jahre waren für viele kleine Kaffeeproduzenten beschwerlich. Der Preis für Rohkaffee liegt auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren. In den Ländern Mittelamerikas gaben viele Bauern ihre Felder auf, da die Marktpreise die Produktionskosten nicht deckten. So verlassen allein in Mexiko wöchentlich rund 500 Familien die Kaffeeanbaugebiete und emigrieren in den Norden Mexikos, um auf den Ölfeldern in Tabasco oder in den Textilfabriken rund um Tijuana Arbeit zu finden. Die Landflucht drängt die Erzeuger in Arbeitsverhältnisse, die von fehlenden Sozialstandards geprägt sind.

Der Faire Handel bietet zu der wirtschaftlichen Misere eine Alternative.

Die Alternative, statt Kaffeeanbau auf andere Produkte umzusteigen, gibt es für die meisten Kleinbauern nicht. Der Faire Handel hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch die Zahlung gerechter Preise den Produzenten eine Möglichkeit zu geben, ohne fremde Hilfe von ihren Produkten zu leben. Die Kaffees aus Fairem Handel garantieren den Genossenschaften mehr als doppelt so viel: dem fairen Mindesteinkaufspreis von 126,00 US-Dollar pro 100 amerikanische Pfund (45,36 kg) Arabica-Kaffee steht ein Weltmarktpreis von zurzeit ca. 50,00 US-Dollar gegenüber!

Aktionswoche für den Fairen Handel

Um die Situation der Produzenten zu verbessern, findet die Faire Woche vom 24.-30. September statt. Unter dem Motto "Für alle das Beste - Fairer Handel" veranstalten alle Organisationen des Fairen Handels in Deutschland eine Aktionswoche, um fair gehandelte Produkte bundesweit eine größere Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Faire Woche wird von Bundespräsident Johannes Rau, Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul sowie den beiden großen Kirchen unterstützt. Am 21.9. im Presseclub, Schiffbauerdamm 40 in Berlin, um 10:30 Uhr eröffnet die Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die Faire Woche.
Bundesweit sind über 1000 Aktionen geplant. Hunderte Weltläden, Initiativen und Verbänden beteiligen sich vor Ort mit Veranstaltungen an der Fairen Woche. Bundesweit wird auch der Handel aktiv, darunter Metro, Spinnrad, Teegut und REWE. Dazu kommen regionale Aktivitäten von Kaisers, Spar, Globus, Eurospar, Famila, Edeka, Citty Märkte und Reichelt. Sie führen Zweitplazierungen, Verkostungsaktionen und Gewinnspiele durch. Zahlreiche Kantinen schenken fair gehandelten Kaffee aus, darunter VW, Audi, Wüstenrot und der Landtag NRW.

Hintergrund:

Der Faire Handel setzt sich für kontinuierliche und verlässliche Handelsbeziehungen mit Partnerorganisationen in Lateinamerika, Afrika und Asien ein. Dadurch werden viele benachteiligte Produzentengruppen in Afrika, Asien und Lateinamerika in die Lage versetzt, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte zu erhöhen. Das schafft ebenfalls im herkömmlichen Welthandel eine bessere Ausgangsposition, gibt der ländlichen Entwicklung wichtige Impulse und kann so dem explosionsartigen Anwachsen der Slums in den großen Städten entgegenwirken.
Der TRANSFAIR e.V. handelt als unabhängige Siegelinitiative nicht selbst mit Waren, sondern vergibt sein Siegel für fair gehandelte Produkte. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Köln wird von 40 Organisationen wie Brot für die Welt, Misereor, Unicef und der Verbraucher-Initiative getragen.
Die Kaffeebauern befinden sich im Rahmen der internationalen Produzentenversammlung, dem FLO Fairtrade Forum, in Deutschland. Sie findet vom 17. bis 21. September in Lingen statt. 200 Vertreterinnen und Vertreter von Genossenschaften aus 30 Anbauländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas führen eine Bestandsaufnahme des Fairen Handels durch und entwickeln gemeinsame Perspektiven für die Zukunft.

Rückfragen beantworten gerne

Dieter Overath, Geschäftsführer TransFair e.V. mobil: 0172 - 59 18 563
Claudia Brück, Presse, mobil 0173 - 54 42 326




 
Quelle: Transfair e.V., D-50937 Köln
http://www.transfair.org
presse@transfair.org
    

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