Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Essen u. Trinken   
Ökosiegel für Lebensmittel muss Agrarwende fördern
Vergabekriterien sollten ausgeweitet werden
Eine Ausweitung der Kriterien für die Vergabe des Ökosiegels
für Agrarprodukte hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland
(BUND) gefordert. Das heute vorgestellte Siegel der
Landwirtschaftsministerin Künast zur Kennzeichnung von Ökoprodukten sei noch
nicht der Weisheit letzter Schluss. Es fehle die klare Zielstellung einer
Anhebung der Standards für den Ökolandbau auch auf europäischer Ebene.

Das neue Ökosiegel, das nach den geltenden EU-Standards vergeben werden
soll, berge für Deutschland die Gefahr der Minderung der Qualität von
Ökoprodukten, sagte BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm. 80 Prozent der
hierzulande als Öko-Lebensmittel gekennzeichneten Produkte würden bisher
schärferen Kriterien genügen als sie das neue Siegel vorschreiben würde.
Agrarministerin Künast müsse ihre Ankündigungen umsetzen und auf
europäischer Ebene für die Anhebung der Ökolandbau-Standards entsprechend
den Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) eintreten.

BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm: "Hauptziel der Einführung des
Ökosiegels muss die Ausweitung des Anbaus und des Verkaufs von umweltgerecht
produzierten Agrarprodukten sein. Das darf jedoch nicht mit dem Absenken
bestehender hoher Umweltstandards erkauft werden. Maßstab für den Ökolandbau
müssen die jeweils besten Kriterien des Tier-, Landschafts- und
Umweltschutzes sein."

Der BUND bemängelt außerdem, dass das neue Ökokennnzeichen keine Auskunft
über das Ursprungsland des jeweiligen Produktes gebe. Wichtig sei außerdem
ein vorgeschriebenes Monitoring der Auswirkungen des neuen Siegels. Es sei
notwendig, die exakten Wechselwirkungen zwischen der Siegel-Einführung und
den Steigerungsraten beim Verkauf und beim Anbau von Ökoprodukten zu
analysieren. Auch die Anteile von inländisch produzierten und importierten
Öko-Lebensmitteln sollten getrennt erfasst werden.

Den Handel fordert der BUND dazu auf, verstärkt Ökoprodukte anzubieten und
besser dafür zu werben. Erst im Juni hatte der Umweltverband eine Studie
veröffentlicht, nach der die großen Handelsketten lediglich rund zwei
Prozent ihres Umsatzes in Deutschland mit Öko-Lebensmitteln erwirtschaften.
"Solche Lebensmittel müssen zukünftig gut sichtbar im Supermarkt an jeder
Ecke zu kaufen sein," sagte Timm. "Es ist blauäugig, auf irgendeine
Agrarwende zu hoffen, solange die Verbraucheraufklärung nicht massiv
ausgeweitet wird," so der BUND-Bundesgeschäftsführer.

Bei Rückfragen: BUND-Pressestelle, Rüdiger Rosenthal: Tel. 030-27586-425 /
-489, Fax: -449, mobil: 0171-8311051; eMail: presse@bund.net; Der BUND im
Internet: www.bund.net; Presse-Archiv unter www.bund.net/archiv
 
Quelle: BUND Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., D-10179 Berlin
http://www.bund.net
presse@bund.net
    

Artikel drucken   Fenster schließen