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Naturschutz   
Sein Duft wurde dem Moschustier zum Verhängnis
Moschus liefert Grundstoff für asiatische Medizin
Sein Duft ist weltberühmt, doch der Lieferant fast unbekannt: Das Moschustier, ein kleiner scheuer Hirsch, ist in den entlegenen Gebirgswäldern Zentral- und Südostasiens zu Hause. Charakteristisch: Es besitzt verlängerte obere Eckzähne, die bis zu acht Zentimeter unter der Oberlippe herausragen können. Das Besondere aber, die Moschusdrüse, die den wertvollen Duftstoff Moschus erzeugt, besitzen nur die männlichen Moschustiere. Dafür werden sie grausam gejagt.

Wertvoller als Gold

Moschus liefert Grundstoff für asiatische Medizin

Wegen ihrer Moschusdrüsen werden Moschustiere seit Jahrtausenden gejagt. Der Moschus dient als wichtiger Grundstoff in der asiatischen Medizin und ist allein in China in mehr als 400 Medikamenten gegen Herz-, Kreislauf- und Nervenleiden enthalten. Für ein einziges Gramm Moschus werden bis zu 100 DM gezahlt. Um ein männliches Moschustier mit Drüse zu erlegen, werden im Durchschnitt fünf weitere Tiere getötet, da Weibchen und Jungtiere keine Drüse besitzen.

Experten vermuten zwar, dass noch einige hunderttausend Moschustiere in Russland und China durch die Wälder streifen. Doch bleibt die Nachfrage in der Medizin Asiens weiterhin so hoch wie bisher, werden diese Tiere in den nächsten Jahren vom Aussterben bedroht sein.

Erfreulich immerhin: In der Parfümindustrie Europas wird heute - im Gegensatz zu den letzten Jahrhunderten - fast nur noch künstlich hergestellter Moschus verwendet.

Der WWF kämpft für die Moschustiere

Medizin-Boom bedroht Bestand

Der WWF versucht seit mehreren Jahren, den weltweiten Rückgang der Moschustierbestände zu stoppen. Erster Erfolg: Auf Anraten des WWF verbot die Europäische Union bereits 1999 den Import von Moschus.
Der WWF fördert zudem Studien zum legalen und illegalen Handel mit Moschus in Russland. Auch die dortigen Moschustierbestände - Russland ist neben China der wichtigste Lieferant - sollen nun erforscht werden.

In Russland unterstützt der WWF Anti-Wilderer-Brigaden, um der Wilderei, dem größten Problem für die Moschustiere, Grenzen zu setzen. In China und in der Mongolei untersuchen der WWF und TRAFFIC Alternativen zur Moschusgewinnung: Auf Farmen wird lebenden männlichen Tieren das Duftsekret für sie gefahrlos entnommen. TRAFFIC berät zudem Regierungen, wie Schutz und nachhaltige Nutzung von Moschustieren zusammenpassen können. Denn einen völligen Verzicht auf Moschus in der Medizin wird es so bald nicht geben.

 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
http://www.wwf.de
info@wwf.de
    

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