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Umweltschutz   
Neun Jahre nach Rio - ein Jahr vor Johannesburg
Politische Strategien für die soziale Nachhaltigkeit Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 5. bis 7. September 2001
Seit "Rio 1992", dem Termin der ersten Weltkonferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung, steht Nachhaltigkeit - bzw. sustainability - für das weltweit anzustrebende Leitziel aller zukünftigen Entwicklungsbemühungen. Gemeint ist dmit vor allem die dauerhafte Vermeidung von Raubbau an natürlichen Ressourcen, vor allem an Boden und Wasser, an der genetischen Vielfalt und an der funktionellen Stabilität des Klimas, sowie an den sozialen Existenzgrundlagen und Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere der armen Bevölkerungsgruppen, und zwar unter möglichst effizientem Einsatz der verfügbaren ökonomischen Ressourcen bzw. unter Wahrung der Funktionsfähigkeit der Wirtschaftssysteme.

Der heute gegebene Lebensstandard in den Industrieländern beruht allerdings in hohem Maße auf systematischem Raubbau im o.g. Sinne. Paradigmatisch stehen hierfür der immer noch wachsende Verbrauch von Erdöl und Kohle sowie die damit einher gehende Belastung der Erdatmosphäre mit Treibhausgasen, aber auch die von vielen Entwicklungsländern beklagten ungerechten terms of trade im Welthandel.

In dem Maße wie deutlich wird, dass Wohlstand und dessen gerechte Verteilung nicht mehr ohne weiteres als automatische Folge von Wachstum organisierbar ist, entwickelt sich der ursprünglich stark ökologisch motivierte, bzw. naturwissenschaftlich und ressourcenökonomisch dominierte Nachhaltigkeitsdiskurs zur sozialen Herausforderung. Ernsthafte Verteilungskonflikte treten zutage, und zwar umso massivere, je weiter - national, überregional oder global - der Referenzrahmen gezogen wird. Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass es den hiesigen in diese Konflikte involvierten Akteuren wie Unternehmerverbänden und Gewerkschaften, auf deren konstruktiven Innovationswillen es gerade ankäme, als Minimalziel zunächst meist um Besitzstandswahrung geht, selten aber um globale Solidarität.

Mit Blick auf die Folgekonferenz 2002 in Johannisburg ist auch die Bundesregierung bestrebt, im Dialog mit Exponenten der Gewerkschaften, der Umweltverbände, der Wirtschaft und der Wissenschaft für die deutsche Delegation eine schlüssige und aktiv zukunftsweisende Verhandlungsposition zu erarbeiten, die den brisanten Herausforderungen der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit in besonderem Maße Rechnung trägt.

Mit angeregt durch Initiativen von Seiten der Gewerkschaften soll die Konferenz dem Dialog über politisch strategische Zugänge zur inhaltlichen Füllung und Umsetzung des Konzepts der "sozialen Nachhaltigkeit" Raum geben und damit als Etappe auf dem Weg zur Formulierung eines deutschen Beitrags zur anstehenden Weltkonferenz in Johannesburg dienen.

Allgemein gilt die Suche einer wissenschaftlich und politisch umsetzbaren, auch sozial zielführenden Gesamtkonzeption für Nachhaltigkeit. Auf diese hin ist die Erörterung aktueller Fragestellungen von besonderer sozialer Relevanz bzw. die Arbeit an ausgesuchten Einzelaspekten des Themenkomplexes angelegt.

Sie sind hiermit herzlich zur Teilnahme eingeladen!

Dr. Andreas Dally, Tagungsleiter
Dr. Fritz Erich Anhelm, Akademiedirektor

Programm

Anmeldung

Unterstützt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
 
Quelle: Evangelische Akademie Loccum, D-31547 Rehburg-Loccum
http://www.loccum.de
Andreas.Dally@evlka.de
    

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