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Umweltschutz   
www.wwf.de : Rettet die Riesen vom Kellerwald!
Kettenbriefe gegen Kettensägen WWF startet bundesweite E-Mail-Aktion an hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, um Baumfällerlass zu verhindern
Bürger aus dem ganzen Bundesgebiet können sich jetzt via Internet in die Diskussion um den Erhalt der uralten Baumriesen im Kellerwald am Edersee einschalten. Anlass ist, dass in den nächsten Tagen ein Erlass des hessischen Umwelt- und Forstministers Wilhelm Dietzel zum Fällen der teils über 200 Jahre alten Buchen droht. Die Umweltstiftung WWF-Deutschland ruft dazu auf, sich beim hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch für den Erhalt der alten Bäume einzusetzen.
Über die WWF-Homepage (www.wwf.de) gelangen Waldfreunde ab heute an Hintergrundinformationen zum Kellerwald und zu einem vorbereiteten E-Mail-Dienst. Dort können sie direkt einen vorbereiteten Protestbrief an den hessischen Ministerpräsidenten abschicken. Durch diese Mitmachaktion können Menschen in ganz Deutschland helfen, Schaden von einem in Europa einmaligen, ursprünglichen Buchenwald abzuwenden, der zu Zeiten der Vorgängerregierung noch Nationalpark werden sollte.
"Wir rufen dazu auf, unsere Aktion zu unterstützen, um diesen Märchenwald vielleicht doch noch vor den Kettensägen zu retten", sagt Karl Gutzweiler, Waldreferent des WWF-Deutschland. "Wir müssen Herrn Koch und Herrn Dietzel gemeinsam klar machen, dass sie ihrer internationalen Verantwortung für ein europaweit einmaliges Stück Natur gerecht werden müssen. An Stelle von Einschlagplänen müssen wieder die Nationalparkpläne auf den Tisch!".
Die Aktion kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Diskussion um dieses einmalige und ursprüngliche Buchenwaldgebiet über die Grenzen von Hessen hinaus zuspitzt. Bereits am Dienstag, dem 10. August 1999, hatten sich BUND, Greenpeace, NABU, Robin Wood und der WWF in einem Offenen Brief an Koch gewandt, um den angedrohten Einschlagerlass des hessischen Umwelt- und Forstministers abzuwenden.

Aus der Landesregierung hat Innenminister Volker Bouffier inzwischen seine Präferenz für einen Nationalpark geäußert, und auch die FDP plädiert dafür, die alten Buchen nicht voreilig einzuschlagen. Des Weiteren hatten sich in der vergangenen Woche die Industrie- und Handelskammer und das Gastgewerbe in der Region in einer Erklärung gegen den Einschlag gewandt. Das Damoklesschwert von Minister Dietzel jedoch hängt nach wie vor über den alten Buchen und damit über der Idee eines zukünftigen Nationalparkes Kellerwald.
Der Kellerwald - ein dicht bewaldetes Mittelgebirge in Nordhessen zwischen Edersee, Bad Wildungen und Frankenberg mit einer Höhe von bis zu 675 Metern - besitzt höchste ökologische Qualität. Hier wächst, auf saurem Untergrund, ein für Mitteleuropa typischer Rotbuchenwald. 5.724 Hektar hängen fast unzerschnitten zusammen. Die Bäume sind ungewöhnlich alt: 37 Prozent sind über 120 Jahre, manche sogar über 300 Jahre alt. Der Kellerwald ist die Heimat vieler seltener Tiere wie Schwarzstorch, Hohltaube, Schwarzspecht, Uhu, Kolkrabe, Raufußkautz, Was-seramsel, Wildkatze, Rothirsch, Hirschkäfer oder Feuersalamander. Ebenso sind zahlreiche seltene Pflanzen zu finden: Türkenbundlilie, Orchideen wie das Breitblättrige Knabenkraut, Wollgras oder Pfingstnelke.

Weitere Informationen:
Umweltstiftung WWF-Deutschland, Pressestelle, Jörn Ehlers, Tel.: 069/79144-145 ,
oder WWF-Waldreferent Karl Gutzweiler, Tel.: 07222/3807-30


 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
http://www.wwf.de
info@wwf.de
    

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