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Politik   
Bundeskonferenz der Naturfreundejugend Deutschlands
AUF | STEHEN | BLEIBEN - Zusammen für eine bunte Welt Kinder-Klimagipfel am 18. Juli in Bonn
Mit einer Kampagne gegen Rechtsextremismus will sich die Naturfreundejugend Deutschlands in den nächsten zwei Jahren in die gesellschaftliche Auseinandersetzung um Gewalt, Ausländerfeindlichkeit, Asylrecht und Ausländerrecht einmischen. Unter dem Motto "AUF | STEHEN | BLEIBEN - Zusammen für eine bunte Welt" will der Kinder- und Jugendverband der Naturfreunde Zeichen für Zivilcourage setzen und die Argumente der Rechten widerlegen.

Die geplante Kampagne war einer der Schwerpunkte der Bundeskonferenz der Naturfreundejugend Deutschlands, die vom 22. bis zum 24. Juni in der Jugendherberge Schloss Ortenberg in Baden stattfand. Auf Bundesebene werden in den nächsten Monaten eine Kinder- und eine Jugendzeitschrift sowie ein Leitfaden mit Argumenten gegen Rechts entstehen. Außerdem werden methodische Bausteine für Gruppenleiterschulungen und Übungsleiterausbildungen konzipiert.

Am Samstagabend wurde der bisherige Bundesleiter Markus Zähringer verabschiedet. In seine Amtszeit fiel der Zusammenschluss des Kinder- und Jugendverbandes 1997 in Erfurt sowie die Gründung des Kinder- und Jugendwerkes 1996 in Kassel. Zuvor war Anja Zachow (Landesverband Thüringen) zur neuen Bundesleiterin und damit zur Nachfolgerin von Markus Zähringer gewählt worden. Weitere Mitglieder der Bundesleitung sind Simone Rieth (Landesverband Rheinland-Pfalz), Janina Wolff (LV Teutoburger Wald-Weserbergland) und Marc Ferder (Landesverband Hessen). Damit kann die neue Bundesleitung auf die Erfahrungen von zwei Mitgliedern aufbauen, die schon bisher dem Gremium angehörten. Mit den zwei neuen Mitgliedern Simone Rieth und Janina Wolff wird die Verbandsführung nicht nur jünger und weiblicher, sondern auch um inhaltliche Schwerpunkte bereichert: Simone Rieth hat einen persönlichen Schwerpunkt im Kindergipfel-Prozess gesetzt, Janina Wolff im Bereich Natursport.

Zweiter Schwerpunkt der Arbeit des Kinder- und Jugendverbandes auf Bundesebene ist zurzeit der Klima-Kindergipfel, der am 18. Juli in Bonn stattfindet - parallel zur Weltklimakonferenz. Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland werden ihre Forderungen nach einem wirksameren Klimaschutz in einem Klima-Appell zusammenfassen und ihn den Verantwortlichen in Bonn übergeben. Auf einem Schiff soll der Appell außerdem mit Politikerinnen und Politikern diskutiert werden. Bisher zugesagt haben die Experten der Regierungsfraktionen Michael Müller (SPD, Vorsitzender der Naturfreunde) und Reinhard Loske (Bündnis 90/GRÜNE). Die auf dem Rhein stattfindende Veranstaltung vor den Toren der Weltklimakonferenz steht unter dem Motto "Die Klimapiraten entern das sinkende Schiff". Die Teilnehmer des Kindergipfels der Naturfreundejugend Deutschlands, der im Oktober letzten Jahres auf der EXPO 2000 in Hannover stattfand, hatten bereits Schwerpunkte in den klimarelevanten Themenbereichen Energie, Verkehr und Umwelt gesetzt. Im Gespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder hatten sie eine Verkehrsreduzierung gefordert und sich mit dem Kanzler für die Beibehaltung der Ökosteuer eingesetzt. Allerdings wollten sie die Einnahmen für Umweltprojekte oder den Klimaschutz verwendet wissen. Teilnehmer dieser Veranstaltung bilden den Kern des nun stattfindenden Klima-Kindergipfels in Bonn, den die Naturfreundejugend auch als Beitrag zur CO2-Kampagne des Gesamtverbandes versteht.

Die fast 100 Delegierten der Bundeskonferenz verabschiedeten außerdem ein friedenspolitisches Grundsatzpapier, in dem die Abschaffung aller Zwangsdienste gefordert wird. Unter den aktuellen sicherheitspolitischen Bedingungen sei die Wehrpflicht eine unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheit junger Männer und deshalb ebenso wie der Zivildienst abzuschaffen. Auch die Weiterentwicklung der Bundeswehr zu einer hochtechnisierten Interventionsarmee für Krisenherde in aller Welt lehnt die Naturfreundejugend ab und fordert eine dementsprechende Kürzung des Verteidigungshaushalts um jährlich mindestens 5 %.

In weiteren Beschlüssen spricht sich der Kinder- und Jugendverband der Naturfreunde für eine Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre auch bei Landtags- und Bundestagswahlen aus. In Solidaritätsadressen wird der Kampf der hessischen Jugendverbände gegen die Kürzungen der Jugendförderung durch die dortige Landesregierung sowie gegen die Erweiterung des Rhein-Main-Flughafens unterstützt.

Die Bundeskonferenz des 35.000 Mitglieder zählenden Kinder- und Jugendverbandes findet alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr trat der Landesverband Baden als Gastgeber der Konferenz auf, die in der Jugendherberge Schloss Ortenberg bei Offenburg stattfand.

 
Quelle: Naturfreundejugend Deutschlands Haus Humboldtstein, D-53424 Remagen
http://www.naturfreundejugend.de
ansgar@naturfreundejugend.de
    

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