Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 27.11.2023
Studie: Was bringt ein "Wassercent"?
Gutachter zeigen die Möglichkeiten zur Einführung in Hessen auf
Als Folge der Klimakrise ist das Grundwasser zunehmend gefährdet: "Wasser muss als kostbares und knappes Gut behandelt werden. Nur so können wir sicherstellen, dass Hessen immer genügend sauberes Wasser hat", so Umweltministerin Priska Hinz. Hessen ist derzeit eines von nur drei Bundesländern, das bisher keinen "Wassercent" erhebt. Der Zukunftsplan Wasser des Landes Hessen sieht vor, mittels einer Studie zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, Umwelt- und Ressourcenkosten im Zusammenhang mit Wasserentnahmen in Hessen zu berücksichtigen.

Die von Herrn Prof. Dr. Gawel (Professor an der Universität Leipzig, Leiter des Departments Ökonomie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung) und Herrn Prof. Dr. Köck (Professor an der Universität Leipzig und geschäftsführender Direktor des Instituts für Umwelt- und Planungsrecht) erstellte Studie "Internalisierung von Umwelt- und Ressourcenkosten gemäß Vorgaben des Zukunftsplans Wasser" liegt nun vor. "Damit hat das Land eine weitere Maßnahme des Zukunftsplans Wasser erfolgreich umgesetzt", betont Ministerin Hinz. "In Hessen ist seit dem Jahr 2003 ein deutlicher Rückgang der Grundwasserneubildung zu beobachten. Auch wenn wir ein Jahr haben, in dem es mehr regnet, genügt dies nicht, um die Grundwasserspeicher wieder aufzufüllen. Deshalb gibt es immer stärkere Nutzungskonflikte zwischen dem Wasserverbrauch von Städten, Siedlungsräumen, Landwirtschaft und Industrie."

Vorschläge für die mögliche Umsetzung eines Wasserentnahmeentgeltes in Hessen
Die Studie untersucht, wie ein Finanzierungs- und Lenkungsinstrument aussehen könnte, berücksichtigt dabei die bestehenden Regelungen in den anderen Bundesländern und unterbreitet Vorschläge für Hessen. Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass ein Wasserentnahmeentgelt, der sogenannte "Wassercent", Lenkungsanreize zum sorgsamen Umgang mit Wasser setzen kann. "Wenn Wasser Geld kostet, wird sich jeder überlegen, wo er sparen kann", folgert Umweltministerin Hinz. Die Einnahmen können dann zur Umsetzung der Maßnahmen aus dem Zukunftsplan Wasser und damit zur Sicherstellung der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels beitragen. Praktikable und auch nur konzeptionell überzeugende Alternativen für ein solches Lenkungs- und Finanzierungsinstrument werden von den Gutachtern nicht gesehen.

Auf der Basis der vorliegenden Erkenntnisse und Erfahrungen in den 13 Bundesländern mit Wasserentnahmeentgelt werden von den Gutachtern nun klare Orientierungen und rechtlich abgesicherte Optionen für eine passgenaue hessische Regelung zur Erhebung und Verwendung einer solchen Gebühr vorgestellt.

Mit Abgabe kann Zukunftsplan Wasser umgesetzt werden
"Die Wasserversorgung muss an den Klimawandel angepasst werden, um weiterhin in ganz Hessen gesichert zu sein. Dafür braucht es auch kostenintensive Maßnahmen, die über ein Wasserentnahmeentgelt finanziert werden können", erklärt Umweltministerin Hinz. In kommunalen Wasserkonzepten werden derzeit durch Städte und Gemeinden regionale Bedarfe, Einsparpotenziale und Anpassungsbedarfe ermittelt. Hier kann auch eine Kooperation zwischen den Kommunen sinnvoll sein. Im ländlichen Raum könnten so beispielsweise Verbundleitungen gefördert werden. Niederschläge sollten so gut wie möglich versickern können oder aufgefangen werden, um als Brauchwasser eingesetzt zu werden. Brauchwasseranlagen könnten wiederum beispielsweise auf Sportplätzen oder Friedhöfen den Trinkwasserverbrauch senken. Mit innovativen Bewässerungstechniken könnte zudem die Wasserverwendung in der Landwirtschaft angepasst werden. Das ist insbesondere in den heißen Sommermonaten mit zunehmenden Bedarfen und bei zurückgehender Grundwasserneubildung wichtig.

"Wasser ist heute bereits und wird zukünftig noch stärker zu einem Standortfaktor werden," erläutert die hessische Umweltministerin. "Gerade der ländliche Raum steht vor einem erheblichen Investitionsbedarf und würde angesichts der in den kommenden Jahren notwendigen Anpassungsmaßnahmen von einem solchen Finanzierungsinstrument profitieren, um die Wasserversorgung sicherzustellen", betont Priska Hinz abschließend. Da im Ballungsraum deutlich mehr Wasser verbraucht wird als im ländlichen Raum, könnte damit auch ein Stadt-Land-Ausgleich geschaffen werden wie er schon lange, insbesondere von der Region Vogelsberg, gefordert wird.

Rechtliche Grundlage
Eine "Wassercent"-Regelung in Hessen würde an die derzeit in 13 Bundesländern geltende Abgabepflicht für Wasserentnahmen anknüpfen, welche das BVerfG in seiner grundlegenden "Wasserpfennig"-Entscheidung von 1995 zur Abschöpfung von Sondervorteilen beim Zugriff auf den Wasserhaushalt als gerechtfertigt ansieht. Bayern plant zudem als 14. Bundesland die Einführung. Zugleich hat sich der Bund jüngst in seiner "Nationalen Wasserstrategie" 2023 zu einem rechtspolitischen Vorhaben der "Harmonisierung und ggf. Bundesregelung" eines "Wasserentnahmeentgeltes" bekannt.

Hintergrund
Die Zusammenfassung der Studie ist auf der Internetseite des HMUKLV eingestellt. Hier finden Sie auch weitere Informationen zur nachhaltigen Wasserversorgung und dem Zukunftsplan Wasser.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

08.05.2025
Kein Abschuss von Wölfen nach dem Rasenmäherprinzip! EU-Abgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) fordert besseren Herdenschutz statt Zerstörung von Wolfsrudeln


Kein Zusatz-Geld an Tesla und Elon Musk ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa will keine Verrechnung der Emissionsgrenzwerte mit zugekauften E-Auto-Zertifikate


07.05.2025
Baum der Gemeinschaft: Die Linde ist Heilpflanze des Jahres Rezepte und Anwendungen für Gesundheit, Kosmetik und Küche


06.05.2025
Gelebte Nachhaltigkeit - auch über die Unternehmensgrenzen hinaus Gespräch mit Andreas Keck von Paragon - Podiumsdiskussion zum Thema beim CustomerCommunicationsDay am 15. Mai in Frankfurt


Merz' Kanzlerwahl: Fehlstart ins Regierungsamt ÖDP: Neuer Regierungschef in Deutschland "kein Kanzler fürs Volk"


Mondelez International macht weitere Fortschritte bei der Umsetzung der "Snacking Made Right"-Prioritäten Veröffentlichung des "Snacking Made Right"-Nachhaltigkeitsreports für das Geschäftsjahr 2024


05.05.2025
Gentechnik-Trilog: Wahlfreiheit für Verbraucher und Betriebe sichern! Bio-Branche erinnert Politik an ihre Verantwortung

Englisches Storchendorf ausgezeichnet Störche zurück auf der Insel


Neue Branchenumfrage untersucht Arbeitssituation in der Fahrradwirtschaft Zielgruppe der Umfrage sind alle Personen, die beruflich mit dem Thema Fahrrad zu tun haben


Versäumnisse korrigieren - ohne die Energiewende zu bremsen Aus Sicht der bayerischen Erneuerbaren-Branche enthält der Koalitionsvertrag sowohl erfreuliche, als auch besorgniserregende Botschaften

04.05.2025
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern Umweltschutzorganisationen fordern von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Stopp der Gas-Projekte.


03.05.2025
Weltrekord bei Militärausgaben Frieden schaffen mit immer mehr Waffen?

02.05.2025
GROHE Water Insights 2025 Deutsche sorgen sich vor Wasserknappheit und steigenden Kosten - und unterschätzen ihren Verbrauch


Vom Feld in die Tonne? Nicht mit uns! Slow Food Deutschland setzt sich für mehr Wertschätzung für Lebensmittel ein und engagiert sich mit eigenen Projekten für die Reduzierung von Foodwaste

Ressourcen für das Jahr 2025 aufgebraucht Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Kreislaufwirtschaft im Baubereich

EWKFonds: UBA sieht 2025 von Prüfpflicht bei Mengenmeldung ab Meldefrist für Hersteller verlängert bis zum 15. Juni 2025

Die immensen Kosten des Klimawandels erfordern "Handeln statt Palavern" Naturschutzpartei ÖDP mahnt neue Regierung zu konkreter Aktion, damit Menschen und Wirtschaft nicht weiter für Fehler falscher Klimapolitik bezahlen.


30.04.2025
Richtig lüften - der Frische-Kick für die Wohnung

Umbau der Tierhaltung ist mit höheren Kosten verbunden AbL zur Äußerung des designierten Landwirtschaftsministers Rainer bezüglich der Fleischsteuer

Deutscher Erdüberlastungstag: Wir leben über unsere Verhältnisse - Lebensgrundlagen in Gefahr BUND fordert Ressourcenwende und Ressourcenschutzgesetz