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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 20.11.2023
Das reichste Prozent verursacht soviel Treibhausgase wie zwei Drittel der Weltbevölkerung
Oxfam-Bericht zeigt: Reiche und Superreiche tragen Hauptverantwortung für die Klimakrise, extremer Konsum weniger bedroht die Lebensgrundlagen von Milliarden
Das reichste Prozent der Weltbevölkerung hat im Jahr 2019 so viele Treibhausgase verursacht wie die fünf Milliarden Menschen, die die ärmeren zwei Drittel ausmachen. Das geht aus dem Bericht "Climate Equality: A Planet for the 99%" hervor, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam im Vorfeld der UN-Weltklimakonferenz COP28 vorlegt.

"Durch ihren extremen Konsum befeuern die Reichen und Superreichen die Klimakrise, die mit Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen bedroht, insbesondere in den einkommensschwachen Ländern des Globalen Südens," konstatiert Manuel Schmitt, Referent für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland. Schmitt weiter: "Um die Klimakrise zu bewältigen müssen Regierungen auch die extreme Ungleichheit in der Welt überwinden, denn extremer Reichtum ist eine wesentliche Triebkraft für die Klimakrise."

Für den Bericht "Climate Equality: A Planet for the 99%" hat Oxfam gemeinsam mit dem Stockholm Environment Institute die durch Konsum verursachten Treibhausgasemissionen nach Einkommensklassen für das Jahr 2019 und den Zeitraum 1990-2019 analysiert. Der Bericht setzt an der Erkenntnis an, dass die Konsumemissionen von Menschen mit wachsendem Einkommen steigen, etwa durch häufigere Flugreisen, größere Wohnungen bzw. Häuser und insgesamt höherem Konsum, im Extremfall in Form von Luxusvillen, Megajachten und Privatjets. Dabei treten extreme Unterschiede zwischen den Treibhausgasemissionen der Reichen und Superreichen und dem Rest der Welt zutage.

Weiterhin zeigt der Bericht:
  • Mit ihren Emissionen im Zeitraum 1990-2019 waren die Reichen und Superreichen für Ernteverluste infolge der Klimakrise verantwortlich, die der Maisernte der EU, der Weizenernte der USA, der Reisernte Bangladeschs und der Chinesischen Sojaernte entsprechen - zusammengenommen.
  • Das Konsumverhalten des reichsten Prozents (77 Millionen Menschen) verursachte 2019 16 Prozent der weltweiten Emissionen, mehr als doppelt soviel wie das Konsumverhalten der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung, und mehr als die Emissionen des gesamten Straßenverkehrs in der Welt.
  • Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung waren 2019 für rund die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
  • Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Emisisonen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung werden nach Oxfams Prognosen im Jahr 2030 etwa 22-mal höher sein, als mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Abkommens gerade noch vereinbar (unter der Annahme, dass man das 2030 noch mögliche Gesamtniveau gleich auf alle Menschen verteilt).
  • Die Zahlen für Deutschland: Die reichsten zehn Prozent der Menschen in Deutschland waren 2019 für 28 Prozent der deutschen Konsumemissionen (CO2 gemessen) verantwortlich, das reichste Prozent für acht Prozent.
  • Das reichste Prozent in Deutschland war 2019 für durchschnittlich 83,3 Tonnen CO2-Emissionen pro Kopf und Jahr verantwortlich - mehr als fünfzehnmal so viel wie ein Mensch aus der ärmeren Hälfte der Deutschen (5,4 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr) und immer noch siebenmal so viel wie ein Mensch aus der verhältnismäßig begüterten Mittelschicht der mittleren 40 Prozent (11,4 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr).
Vor dem Hintergrund des Berichts fordert Oxfam, die weltweite Ungleichheit deutlich zu verringern.

Gleichzeitig muss der Ausstieg aus den fossilen Energien beherzt angegangen werden, zuallererst in den reichen Industrieländern, die unverhältnismäßig stark zur Klimakrise beigetragen haben. Neue Steuern auf klimaschädliche Konzerne und die Vermögen und Einkommen der Superreichen würden den finanziellen Spielraum für den Übergang zu den erneuerbaren Energien erheblich vergrößern.

Letztlich aber braucht es auch eine Überwindung des gegenwärtigen Wirtschaftssystems und der Fixierung auf Gewinnstreben, Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und konsumorientierter Lifestyles. Ein erster Schritt dazu wäre, Wachstum nicht mehr als Indikator für Fortschritt zu verwenden.


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