Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 13.09.2023
Die faszinierenden Fähigkeiten der Zugvögel
Sie nutzen geomagnetische Landkarten, den Stand von Himmelskörpern und Landmarken, um ihren Weg zu finden
Es ist soweit: Die Zugvögel sind unterwegs. Zweimal im Jahr legen unzählige Vögel Tausende von Kilometern rund um den Erdball zurück. Jetzt geht es Richtung Winterquartier - und im Frühjahr zurück ins Brutgebiet.

Dabei sind Orientierung und Navigation der Zugvögel ein komplexes Gefüge. Viele Faktoren greifen ineinander, damit die Vögel nicht vom Weg abkommen. Angeborene Mechanismen und erworbene Lernprozesse sind eng miteinander verwoben. Denn die Vögel nutzen beispielsweise einen inneren Magnetkompass. Sie haben damit sozusagen eine eigene geomagnetische Landkarte, um den Kurs zu halten. Je nachdem, ob sie nachts fliegen - so wie Kuckuck, Nachtigall oder Rotkehlchen - oder tagsüber - so wie Kranich, Weißstorch und Star - richten sie sich zusätzlich nach dem Stand der Sterne oder der Sonne. Mit solchen Raffinessen ausgestattet, finden Zugvögel jedes Jahr ihre Rastgebiete wieder: etwa den Galenbecker See und das 250 Quadratkilometer große Niedermoor Friedländer Große Wiese nahe des Guts Klepelshagen der Deutschen Wildtier Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern. Tausende Kraniche, Gänse und Enten futtern sich dort an Grünpflanzen wie auch Kleinlebewesen satt und nutzen den See als sicheren Schlafplatz.

Erfahrene Vielflieger erkennen aus der Luft auch Landmarken wie Flüsse oder Gebirgszüge, an denen sie sich orientieren, um bei starkem Wind nicht vom Weg abzukommen. "Zugvögel müssen sich an Windstärke und Windrichtung anpassen - wer das gut kann, hat Vorteile", sagt Lea-Carina Mendel, Ornithologin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Eine Studie mit besenderten Küstenseeschwalben zeigte, dass Brutpopulationen derselben Art an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Verhaltensweisen aufwiesen. So nutzten Seeschwalben aus Spitzbergen auf ihrer Route den stärkeren Rücken- und Seitenwind, ließen sich vom Wind treiben und flogen auf ihrem Weg in die Antarktis längere Wege über den offenen Ozean als ihre Verwandten aus den Niederlanden. Die blieben enger an der Küstenlinie Afrikas, weil die Windstärke dort geringer war. "Forscher gehen davon aus, dass die Seeschwalben aus Spitzbergen künftig auf klimatisch bedingte Windveränderungen besser reagieren als ihre Artgenossen von der Nordseeküste - denn sie haben bereits Erfahrungen sammeln können", sagt Mendel.

Ob, wann und wohin ein Vogel zieht, ist zum großen Teil genetisch festgelegt - das haben Untersuchungen gezeigt: Grasmücken, die in Volieren lebten, schlugen im Frühjahr und Herbst mit den Flügeln und bewegten sich in eine Richtung, die ihrer natürlichen Zugrichtung entsprach. Dennoch gibt es Vögel, die ihre Zugroute erst erlernen müssen. Im Falle der Waldrappe aus dem Projekt des Waldrappteams Conservation & Research übernehmen die Flugausbildung sogar Menschen: 35 von Hand aufgezogene Waldrappe aus Baden-Württemberg prägen sich in diesem Jahr erstmalig die rund 2 300 Kilometer lange Flugstrecke nach Andalusien ein. Dies gelingt ihnen mithilfe ihrer menschlichen Zugführerinnen und Zugführer, die in einem Ultraleichtflugzeug vor ihnen herfliegen. Im nächsten Frühjahr finden die Jungvögel ihre Zugroute dann in der Regel allein. Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützt das Projekt mit GPS-Sendern. Mit ihnen kann der Zug der Waldrappe genau dokumentiert werden.

Der bestmögliche Abflugtermin der Zugvögel hängt von den Faktoren Tageslänge, Temperatur und Wetter ab. Und während Gänse auf ihrem langen Weg in geordneter V-Formation gemeinsam fliegen, verlässt ein junger Schreiadler das Nest Richtung Afrika allein. Viele Gefahren muss er auf seinen rund 10 000 Flugkilometern bewältigen - aber das ist eine andere Geschichte.

Tipp: Mit der App Animal Tracker (www.icarus.mpg.de/4331/animal-tracker-app) kann man die Flugrouten der Waldrappe und vieler anderer Arten verfolgen und selbst Zugvogelbeobachtungen melden.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

08.05.2025
Kein Abschuss von Wölfen nach dem Rasenmäherprinzip! EU-Abgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) fordert besseren Herdenschutz statt Zerstörung von Wolfsrudeln


Kein Zusatz-Geld an Tesla und Elon Musk ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa will keine Verrechnung der Emissionsgrenzwerte mit zugekauften E-Auto-Zertifikate


07.05.2025
Baum der Gemeinschaft: Die Linde ist Heilpflanze des Jahres Rezepte und Anwendungen für Gesundheit, Kosmetik und Küche


06.05.2025
Gelebte Nachhaltigkeit - auch über die Unternehmensgrenzen hinaus Gespräch mit Andreas Keck von Paragon - Podiumsdiskussion zum Thema beim CustomerCommunicationsDay am 15. Mai in Frankfurt


Merz' Kanzlerwahl: Fehlstart ins Regierungsamt ÖDP: Neuer Regierungschef in Deutschland "kein Kanzler fürs Volk"


Mondelez International macht weitere Fortschritte bei der Umsetzung der "Snacking Made Right"-Prioritäten Veröffentlichung des "Snacking Made Right"-Nachhaltigkeitsreports für das Geschäftsjahr 2024


05.05.2025
Gentechnik-Trilog: Wahlfreiheit für Verbraucher und Betriebe sichern! Bio-Branche erinnert Politik an ihre Verantwortung

Englisches Storchendorf ausgezeichnet Störche zurück auf der Insel


Neue Branchenumfrage untersucht Arbeitssituation in der Fahrradwirtschaft Zielgruppe der Umfrage sind alle Personen, die beruflich mit dem Thema Fahrrad zu tun haben


Versäumnisse korrigieren - ohne die Energiewende zu bremsen Aus Sicht der bayerischen Erneuerbaren-Branche enthält der Koalitionsvertrag sowohl erfreuliche, als auch besorgniserregende Botschaften

04.05.2025
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern Umweltschutzorganisationen fordern von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Stopp der Gas-Projekte.


03.05.2025
Weltrekord bei Militärausgaben Frieden schaffen mit immer mehr Waffen?

02.05.2025
GROHE Water Insights 2025 Deutsche sorgen sich vor Wasserknappheit und steigenden Kosten - und unterschätzen ihren Verbrauch


Vom Feld in die Tonne? Nicht mit uns! Slow Food Deutschland setzt sich für mehr Wertschätzung für Lebensmittel ein und engagiert sich mit eigenen Projekten für die Reduzierung von Foodwaste

Ressourcen für das Jahr 2025 aufgebraucht Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Kreislaufwirtschaft im Baubereich

EWKFonds: UBA sieht 2025 von Prüfpflicht bei Mengenmeldung ab Meldefrist für Hersteller verlängert bis zum 15. Juni 2025

Die immensen Kosten des Klimawandels erfordern "Handeln statt Palavern" Naturschutzpartei ÖDP mahnt neue Regierung zu konkreter Aktion, damit Menschen und Wirtschaft nicht weiter für Fehler falscher Klimapolitik bezahlen.


30.04.2025
Richtig lüften - der Frische-Kick für die Wohnung

Umbau der Tierhaltung ist mit höheren Kosten verbunden AbL zur Äußerung des designierten Landwirtschaftsministers Rainer bezüglich der Fleischsteuer

Deutscher Erdüberlastungstag: Wir leben über unsere Verhältnisse - Lebensgrundlagen in Gefahr BUND fordert Ressourcenwende und Ressourcenschutzgesetz