Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 19.01.2023
Schluss mit ruinösen Preisdiktaten gegenüber Bäuer*innen!
Einkauf unterhalb der Produktionskosten muss verboten werden
Anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin fordert das Forum Fairer Handel (FFH) Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, dringend und nachhaltig den ruinösen Preisdruck auf Bäuer*innen in Deutschland und weltweit zu unterbinden und schnellstmöglich ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten entlang der gesamten Lebensmittellieferkette gesetzlich zu verankern. Entlang vieler dieser Versorgungsketten herrscht ein extremes Ungleichgewicht in der Machtverteilung. Große Unternehmen können ihren Lieferanten niedrige Preise diktieren, welche häufig noch nicht einmal die Produktionskosten der Produzent*innen decken. Das Machtgefälle drückt sich auch in einer extrem ungleichen Verteilung der Wertschöpfung in den Lieferketten aus. Nur durch verpflichtende Rahmenbedingungen werden Unternehmen ihre Einkaufspraktiken ändern und Menschenrechte inklusive existenzsichernder Einkommen und Löhne in ihren Lieferketten einhalten.

Dazu sagt Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende vom Forum Fairer Handel:
"Der Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir, die Mehrwertsteuer auf einige Lebensmittel abzuschaffen, ist insbesondere mit Blick auf die drastisch gestiegenen Endverbraucherpreise begrüßenswert, weil diese Steuer einkommensschwache Haushalte stärker belastet und damit sozial ungerecht ist. Minister Özdemir muss gleichzeitig auch das andere Ende der Lieferketten im Agrar- und Lebensmittelhandel in den Blick nehmen. Bäuerinnen und Bauern weltweit sehen sich mit gestiegenen Produktionskosten konfrontiert, können diese aber aufgrund ihrer Abhängigkeit von marktmächtigen Händlern häufig nicht weitergeben. Im Agrar- und Lebensmittelhandel dominieren wenige Unternehmen die globalen Lieferketten und können ihren Lieferanten Handelsbedingungen und Preise weitestgehend diktieren. Während beispielsweise viele Kaffeebäuerinnen und -Bauern in den letzten Jahren mit Preisen unterhalb der Produktionskosten in die Armut getrieben wurden, haben große Kaffeeunternehmen wie Lavazza und Starbucks hohe Gewinne gemacht.

Um solchen skandalösen Schieflagen in globalen Wertschöpfungsketten entgegenzuwirken und den Bäuerinnen und Bauern weltweit ihr Menschenrecht auf ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen, muss es Unternehmen verboten werden, von ihren Lieferanten Preise unterhalb der Produktionskosten zu verlangen. Die Bundesregierung kann sich hier ein Beispiel an Spanien nehmen, wo ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten bereits umgesetzt wurde. Gleichzeitig braucht es mehr Transparenz über die Verteilung der Margen und die Entstehung der Preise entlang der Lieferketten. Dies muss mit Blick darauf, dass einige Unternehmen die derzeitigen Preissteigerungen für Extra-Gewinne auszunutzen scheinen, das Gebot der Stunde sein."

Zwar hat die Politik das Problem der Machtungleichgewichte im Agrar- und Lebensmittelbereich erkannt und im letzten Jahr ein Gesetz verabschiedet, welches die gravierendsten unlauteren Handelspraktiken verbietet. Doch das sogenannte Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Gesetz (AgrarOLkG) weist Lücken auf und verbietet etwa keine Preise unterhalb der Produktionskosten. Derzeit prüft das Bundeslandwirtschaftsministerium ein solches Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten.

Service
Zusammengefasste Informationen zum Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten erhalten Sie in unserem Factsheet "Schluss mit Dumpingpreisen für Erzeuger*innen" sowie im entsprechenden Beitrag in unserem Blog.

Mehr Informationen darüber, wie zu viel Marktmacht unfaire Handelspraktiken begünstigt, finden Sie auf unserer Website im Themenbereich "Konzernmacht eindämmen".

Wie die Machtverhältnisse entlang der Kaffeelieferkette gestaltet sind, welche unfairen Handelspraktiken dort herrschen und welchen Unterschied der Faire Handel macht, erläutert die Studie "Mit bitterem Beigeschmack - Faire Handelspraktiken und existenzsichernde Einkommen -eine Chance für den Kaffeesektor?" am Beispiel Kolumbiens.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.08.2025
Sauber sog i - jetzt wird um den Titel gekämpft! Schafft "Müllbertshofen" es, den Pokal der Münchner Müllmeisterschaft - vom 13. bis 15. September 2025 - zu verteidigen?


Einstellung des ECO-Newsletters Am 19. August wird der letzte ECO-Newsletter an die AbonnentInnen verschickt


18.08.2025
Kaum Platz für Busse: Abfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart dringenden Nachholbedarf bei Busspuren in Großstädten

Moor-PV: Chance für Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft Orientierungshilfe für landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht


17.08.2025
Reichling gegen neue Erdgas-Förderung BUND Naturschutz organisiert große Kundgebung direkt am Bohrplatz.


15.08.2025
Deutsche Umwelthilfe zum UN-Abkommen gegen Plastikmüll: "Rückschlag im Kampf gegen wachsende Müllberge"

Plastikkrise ungelöst: UN-Verhandlungen scheitern an Blockadehaltung einzelner Staaten UN-Mitgliedstaaten können sich auf keinen Vertragstext gegen Plastikverschmutzung einigen


Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen Klagen für ausreichenden Klimaschutz nehmen wichtige Hürde


Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung Gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden veröffentlicht das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Leitfaden Wasserampel

ÖDP kritisiert Reiches Energie-Pläne Naturschutzpartei: Nicht den gleichen Fehler von Peter Altmaier wiederholen, das kostet Arbeitsplätze und den Verlust von Spitztechnologie.


14.08.2025
Welt-Pferdetag am 20. August Tierschutzbund fordert verbesserten Schutz von Pferden


Hitzewelle gefährdet Leben Initiative "Grün in die Stadt" fordert: mehr Stadtgrün und die Umsetzung der 3-30-300-Regel


Messstationen melden deutschlandweit extrem hohe Ozonbelastung Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen Vorläuferstoffe aus Verkehr und industrieller Tierhaltung

Kenvue fördert Produkttransparenz: Adaption des EcoBeautyScore durch Neutrogena® in Deutschland Mit der Einführung des neuen Ratings will Kenvue Menschen dabei unterstützen, nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen


Kein Skandal scheint groß genug: Es geht immer noch dreister ÖDP kritisiert Rheinwasser-Umleitung in NRW-Braunkohlegruben: Gesundheitsgefahr durch PFAS.


13.08.2025
100-Tage-Bilanz der Merz-Regierung Transparency Deutschland fordert Kurskorrektur

Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.


ÖDP kritisiert "Rolle rückwärts beim Umweltschutz" Bio-Bauer Billmann warnt: "Entbürokratisierung, aber nicht so!"


Flexible Energie fürs Haus: SunLit Solar macht erstmals E-Autos zur Stromquelle für steckerfertige Speichersysteme Neue Vehicle-to-Load-to-Home-Funktion des SunLit EV3600 ermöglicht AC-seitige Beladung von Balkonkraftwerkspeichern über Elektrofahrzeuge


11.08.2025
Die richtige Gesichtspflege in den heißen Sommermonaten Hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung stellen eine besondere Belastung für die Gesichtshaut dar.