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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 11.07.2022
Weltbiodiversitätsrat: Übernutzung wilder Arten stoppen - Schutz der Natur stärker berücksichtigen
Wertschätzung der biologischen Vielfalt ist Voraussetzung zur Bewältigung der globalen Biodiversitätskrise - Weltbiodiversitätsrat verabschiedet in Bonn zwei neue Berichte
Wie kann der Mensch wildlebende Arten nachhaltig nutzen? Welche unterschiedlichen Wertvorstellungen haben Menschen von der Natur? Zwei Berichte des Weltbiodiversitätsrates IPBES geben der Politik wichtige Empfehlungen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der globalen biologischen Vielfalt an die Hand. Sie zeigen, dass die Übernutzung wildlebender Arten eine weltweite Bedrohung darstellt. Eine bessere Berücksichtigung der vielfältigen Werte der Natur kann dazu beitragen, die Biodiversitätskrise zu stoppen. Bei den Verhandlungen in Bonn wurde außerdem ein neuer Bericht auf den Weg gebracht, der sich mit den Zusammenhängen zwischen Wirtschaft und Biodiversität auseinandersetzen wird.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Die Krise des Artenaussterbens ist neben der Klimakrise die zweite zentrale Bedrohung unserer natürlichen Lebengrundlagen. Die Empfehlungen des Weltbiodiversitätsrates IPBES zum Umgang mit der Natur sind daher immens wichtig, um gezielt an den Ursachen der Biodiversitätskrise anzusetzen: Dies zeigt sich auch in Bezug auf wildlebende Tier- und Pflanzenarten, die durch Übernutzung an Land und im Meer bedroht sind. Die neuen IPBES-Berichte werden auch die Umsetzung des neuen globalen Rahmens für biologische Vielfalt unterstützen, den wir dringend benötigen und der im Dezember in Montreal endlich verabschiedet werden soll. Und wir müssen endlich ins Handeln und die Umsetzung zum Schutz unsere Lebensgrundlagen kommen."

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger: "Der voranschreitende Verlust der Artenvielfalt ist eine große Herausforderung für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Mit wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt können wir den Biodiversitätsverlust und seine Auswirkungen genauer erfassen und gezielte Gegenmaßnahmen ergreifen. Hierzu nimmt das Bundesforschungsministerium die Empfehlungen des Weltbiodiversitätsrats IPBES auf und unterstützt diese wirkungsvoll durch zielgerichtete internationale und nationale Aktivitäten, wie der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt."

Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn Katja Dörner: "Städte und Regionen schützen wirksam Biodiversität, schaffen Bewusstsein und mobilisieren Menschen dazu, sich zu engagieren. Das können sie nur, wenn sie auf Daten aus wissenschaftlicher Forschung zurückgreifen können. Die neuen Berichte des Weltbiodiversitätsrats IPBES zeigen uns zum Beispiel sehr genau auf, welchen Wert die Biodiversität vor unserer Haustür gesundheitlich, sozial und auch wirtschaftlich hat. Dies hilft uns sehr dabei im Aktionsprogramm Biodiversität lokale Strategien aufzustellen."

Der Weltbiodiversitätsrat hat nach knapp einwöchigen Verhandlungen in Bonn zwei Berichte verabschiedet. Im ersten Bericht geht es um die nachhaltige Nutzung wildlebender Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Algen. Deren Nutzung für Nahrung, Energie, Medizin und Materialien ist ein wesentlicher Bestandteil nahezu überall auf der Welt. Um den weltweiten Trend des Rückgangs biologischer Vielfalt umzukehren, ist eine nachhaltige Nutzung und ein Stopp der Übernutzung wilder Arten unerlässlich. Der Bericht wurde unter anderem vom Washingtoner Artenschutzübereinkommen angefordert.

Der zweite Bericht, das sogenannte "Values-Assessment" zeigt, dass die Werte der Natur oft in politischen Entscheidungen vernachlässigt werden. Der Weltbiodiversitätsrat empfiehlt, die Vielfalt an Werten und Bewertungsmethoden stärker zu berücksichtigen, um globale Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsziele zu erreichen. Auf nationaler Ebene wurde der Wert der Natur, Ökosysteme und deren Leistungen zum Beispiel durch "Naturkapital Deutschland - TEEB DE" verdeutlicht, einem vom BMUV geförderten Projekt. Das Statistische Bundesamt hat bereits damit begonnen, solche Daten in den sogenannten Ökosystemgesamtrechnungen flächendeckend für ganz Deutschland zu erfassen. Auch im Rahmen der Fördermaßnahme "BiodiWert" des Bundesforschungsministeriums werden Projekte zur Wertschätzung und Sicherung von Biodiversität in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt.

An den beiden IPBES-Berichten wirkten in den letzten Jahren jeweils über 80 führende internationale Expertinnen und Experten aus dutzenden Ländern, darunter auch Deutschland mit. Der Weltbiodiversitätsrat beriet außerdem über einen geplanten Bericht, der sich den Zusammenhängen zwischen Wirtschaft und Biodiversität widmen wird. Dieser wird zum einen die Abhängigkeiten wirtschaftlicher Akteure von der Natur und zum anderen die Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten auf Arten und Ökosysteme beleuchten. Die Verabschiedung des Berichts ist für 2025 vorgesehen.

Hintergrund:
Der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) ist ein zwischenstaatliches Gremium zur wissenschaftlichen Politikberatung für das Thema biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen. Er wurde 2012 gegründet. Aktuell sind 139 Staaten (inklusive Deutschland) Mitglied von IPBES.

Das Gremium sammelt weltweit wissenschaftliche Daten, analysiert diese und zeigt politische Handlungsoptionen zum Schutz der biologischen Vielfalt auf. Besondere Aufmerksamkeit erhielt IPBES im Mai 2019 durch den globalen Bericht zum Zustand der Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen ("Global Assessment"). Der Bericht warnt unter anderem davor, dass eine Millionen Arten innerhalb der nächsten Jahrzehnte aussterben könnten, wenn der Mensch weitermacht wie bisher.

Deutschland ist einer der größten Finanzgeber und Sitzstaat des Weltbiodiversitätsrates. Das Sekretariat befindet sich, neben weiteren 25 Einrichtungen der Vereinten Nationen, in Bonn. Das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesforschungsministerium (BMBF) haben 2014 gemeinsam die deutsche IPBES-Koordinierungsstelle eingerichtet, um unter anderem die Mitwirkung deutscher Expertinnen und Experten an den IPBES-Assessments zu unterstützen.

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