"Angesichts von Hunger und Mangelernährung, die in etlichen Regionen Afrikas vorherrschen, stellen sich viele Fragen über eine nachhaltige Entwicklung jedoch völlig anders als in Europa", weiß Dr. Thomas Daum. Während es in Europa aufgrund der schlechten CO2-Bilanz beispielsweise dringend geboten erscheint, weniger Fleisch zu essen, ist der wachsende Verzehr tierischer Produkte in Afrika prinzipiell eine gute Nachricht. Denn Mangelernährung lässt sich auf diese Weise besonders effektiv bekämpfen. "Allerdings stellt sich die Frage, wie eine solche Entwicklung möglichst nachhaltig gestaltet werden kann", so Dr. Daum. Milch, Eier und Hühnerfleisch schneiden hier deutlich besser ab Rind oder Schweinefleisch. Auch bei der Bewirtschaftung von Ackerflächen unterscheiden sich die Herausforderungen stark: In Europa hat die Intensivierung der Landwirtschaft zu Umweltproblemen geführt. In Afrika stellt umgekehrt die geringe Effektivität ein Problem dar. Denn sie führt dazu, dass immer mehr Ackerland benötigt wird, um die Bevölkerung zu ernähren. Neues Ackerland wird häufig von der Savanne oder anderen Ökosystemen abgerungen, die für das globale Klimasystem von entscheidender Bedeutung sind. Der verstärkte Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen oder besser angepasstes Saatgut könnten helfen, die Ernährung der wachsenden Bevölkerung ohne zusätzliche Flächen zu gewährleisten. Wie auch Kleinbauern an Digitalisierung und Mechanisierung teilhaben können, zeigt Dr. Daum am Beispiel des Projekts Uber for tractors.
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