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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 06.10.2020
Die globale Zivilgesellschaft fordert die EU nachdrücklich auf, die Beitrittsgespräche mit Montenegro auszusetzen bis die Militarisierung Sinjajevinas eingestellt wird
Die Bergwiesen der Sinjajevina sind die größten des Balkans, ein UNESCO-Biosphärenreservat und ein wichtiges Ökosystem für Europa mit über 22.000 Bewohnern
  • Die Landrechte traditioneller Hirten müssen gesichert und offene Konsultationen mit der Bevölkerung durchgeführt werden, um ein Naturschutzgebiet zu erschaffen, das von den örtlichen Gemeinden mitgestaltet und mitverwaltet wird.
  • Als Voraussetzung für die EU-Mitgliedschaft Montenegros, muss die Europäische Union die Streichung des militärischen Übungsplatzes in Sinjajevina fordern.

  • Zahlreiche NGOs und Wissenschaftlern haben eine europäische Kampagne (#MissionPOSSIBLE) und eine Avaaz-Petition gestartet, um die Forderungen der örtlichen Gemeinden zu unterstützen

Lokale und internationale Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen fordern die montenegrinische Regierung und die Europäische Union auf, das Projekt zur Militarisierung der Hochlandweiden von Sinjajevina fallen zu lassen. Sie verlangen, dass Montenegro und die EU der örtlichen Bevölkerung in Sinjajevina zuhören.

Das Sinjajevina-Durmitor-Gebirge, in dessen Umgebung über 22.000 Menschen in kleinen Städten und Dörfern leben, liegt im Herzen Montenegros. Es ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Tara Flussbecken und wird von zwei UNESCO Welterbestätten begrenzt, die sowohl das Resultat als auch die Fortführung einer jahrtausendalten Hirtentradition sind. Diese Gegend ist exemplarisch für nachhaltige Entwicklung und kulturelle Resilienz für Europa und die Welt.

Die jüngsten Maßnahmen der montenegrinischen Regierung, einen großen Teil dieses traditionellen und einzigartigen Gebietes in ein militärisches Übungsgelände zu verwandeln führten örtliche Gemeinden, zivilgesellschaftliche Gruppen und Wissenschaftler dazu, gemeinsam für die Erhaltung dieser äußerst wertvollen Weidelandschaften und Kultur einzustehen. Ihr Ziel ist es, ein Naturschutzgebiet zu erschaffen, das von örtlichen Gemeinden mitgestaltet und mitverwaltet wird.

Mehrere lokale und internationale Gruppen haben sich der Bevölkerung solidarisch erklärt, um Sinjajevina zu schützen, zum Beispiel das ICCA-Konsortium durch einen Newsflash oder LRN (Land Rights Now) mit einer im August 2020 veröffentlichten und von fast 100 NGOs unterzeichneten Stellungnahme. Darin betont die örtliche Save Sinjajevina Association, dass Montenegro Teil der Europäischen Union sein will und zu diesem Zweck die europäischen Werte, einschließlich des Mitte 2020 verabschiedeten New Green Deal und der Biodiversitätsstrategie der EU, respektieren und schützen muss. Zivilgesellschaftlichen Gruppen unterstreichen, das laufende Projekt zur Militarisierung der Region stehe in direktem Widerspruch zu der Empfehlung einer von der EU mitfinanzierten Studie aus dem Jahr 2018, die ein Schutzgebiets in Sinjajevina bis 2020 in Aussicht stellt. Mit Hilfe ihrer Unterstützer in EU-Ländern hat die Save Sinjajevina Association hat eine Avaaz-Petition an Olivér Várhelyi, EU-Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung, gerichtet. Der Appell richtet sich an die Europäische Union, als Voraussetzung für die EU-Mitgliedschaft Montenegros das militärische Ausbildungsgelände in Sinjajevina zu schließen, sowie eine Konsultation mit der Bevölkerung zu eröffnen, um ein von der Gemeinde mitgestaltetes und -verwaltetes Schutzgebiet zu schaffen.

Die Save Sinjajevina Association erläutert, dass die saisonalen Hirtensiedlungen oder "Katuns" im Hochland von Sinjajevina seit vielen Generationen acht großen Stammesgruppen gehören. Jede Stammesgruppe hat ihre eigenen Regeln, um den Zeitpunkt des Zugangs zu Weiden und die Art und Weise, wie sie verwendet werden, zu regulieren. Damit gewährleisten sie ihre Erhaltung und nachhaltige Nutzung und sichern somit ihren Lebensunterhalt und ihre tausendjährige Kultur.

Die Save Sinjajevina Association befürchtet, dass der Verlust des Zugangs zu traditionellen Weidelandschaften und dass die Militarisierung des Gebiets zu körperlichen Risiken für die Bewohner, Luftverschmutzung, Ernte- und Tierschäden und zu wirtschaftlichen Verlusten führen. Weiterhin kann es zum Verlust von Lebensgrundlagen, Wildtieren und Agrobiodiversität kommen und die Ökologie und Wasserressourcen Schaden nehmen. Über 20.000 Menschen und ihre Unternehmen in der Region werden sozial und wirtschaftlich stark betroffen sein.

Das ICCA-Konsortium, eine der NGOs, die hinter der Avaaz-Petition stehen, beschreibt die aktuelle Situation als eine sich ausweitende Krise in den Lebensgebieten von Sinjajevina und forderte die montenegrinische Regierung auf, alle militärischen Bautätigkeiten in der für Umwelt und Kultur so wichtigen Region einzustellen. Das Hochland von Sinjajevina wird bereits als Testgelände für militärische Artillerie genutzt, obwohl sich noch Menschen auf den Weiden befinden. Das ICCA-Konsortium gibt auch an, dass die Pläne der montenegrinischen Regierung, Sinjajevina zu besetzen, die pastoralen und landwirtschaftlichen Gemeinden seit der Einweihung des Militärgeländes 2019 bedrohen.

Die Land Rights Now Koalition fügt hinzu, dass die Rettung von Sinjajevina nicht nur wichtig für Montenegro, sondern von globaler Bedeutung ist. Die jüngsten Entwicklungen, die Weideland aufgrund der Pläne zur Einrichtungen des militärischen Übungsplatzes unzugänglich machen, sind ein Grund zu großer Besorgnis. Die Koalition fordert Regierungen und andere Entscheidungsträger auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Landrechte der örtlichen Gemeinden über das Weideland zu sichern.

Mitglieder der Land Rights Now Bewegung, darunter die International Land Coalition, Oxfam und der Rights and Resources Initiative, betonen, dass Hirtenstämme in Sinjajevina immer das letzte Wort darüber haben sollten, was in ihren Hochlandgebieten passiert. Diese örtlichen Gemeinden haben diese einzigartig wertvolle Landschaft, die in Europa immer seltener wird, erschaffen, verwaltet und erhalten, und wollen im Mittelpunkt der Bemühungen zur Erhaltung und Verwaltung ihres Territoriums stehen. Sonst laufen sie Gefahr, das Land und ihre nachhaltige Lebensweise, die sie seit mindestens 3.000 Jahren Generation für Generation aufgebaut haben, zu verlieren.

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