Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 24.06.2020
Die Überlebensfrage der Menschheit
Ein Kommentar von Franz Alt
Wenn es um Zukunft geht, scheint das Jahr 2100 die Grenze zu sein, bis zu der wir uns Gedanken machen. So hat der Pariser Klimagipfel festgelegt, dass bis zum Ende unseres Jahrhunderts die Klimaerwärmung um höchstens zwei Grad ansteigen soll. Was aber ist 2130, ein Jahr, das einige der heute Geborenen erreichen werden oder gar 2200, das viele Kinder der heute Geborenen noch erleben können?

Zu Bismarcks Zeiten wurde ein deutscher Mensch im Schnitt 46 Jahre alt. Heute werden wir im Schnitt um die 83 Jahre, von den heute Geborenen werden viele 100 und älter werden. Biologen gehen davon aus, dass unsere innere Uhr auf ungefähr 150 Jahre angelegt ist, wenn wir uns vernünftig verhalten.

Wer den Klimawandel ernst nimmt, muss den bisher angenommenen Zeithorizont erweitern.
Auf tausend Jahre können wir kaum vorausdenken. Aber 100 bis 200 Jahre sollten es schon sein. Denn der Klimawandel betrifft viele Generationen nach uns. Nur 80 Jahre nach vorne zu blicken, reicht nicht bei einem Thema, das zur Überlebensfrage der Menschheit geworden ist. Es sollte uns zumindest interessieren, wie heiß es bis in die Mitte des nächsten Jahrhunderts werden darf. Das ist die Zeit, die unsere Enkel und Urenkel erleben werden.

Wollen wir die Erderwärmung auf 1,5 Grad plus gegenüber 1880 beschränken, was schon Millionen Klimaflüchtlinge bedeuten würde, bleiben uns gerade noch zehn Jahre, in denen wir Treibhausgase emittieren dürfen. Wollen wir die globale Erwärmung nicht über zwei Grad ansteigen lassen, was hunderte Millionen Klimaflüchtlinge noch in diesem Jahrhundert bedeuten würde, dann hätten wir - nach den heutigen Erkenntnissen der Klimaforschung - noch 25 Jahre Zeit, um klimaneutral zu werden. Doch zur Zeit steuern wir auf etwa fünf Grad globale Erwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zu.

Und dann?
Solange wir fossile Energieträger verbrennen, wird es immer heißer. Das heißt wir verbrennen die Zukunft unserer Enkel und Urenkel. Wenn wir alles verbrennen, was heute noch an fossiler Energie im Boden ist, betreiben wir Selbstverbrennung. Ich möchte dann nicht mein Enkel sein.

Fest steht: Die Klimaerhitzung bleibt für viele Jahrhunderte und Jahrtausende die Überlebensfrage der Menschheit.

Schon 2020 ist die Arktis im Schnitt beinahe zehn Grad wärmer als im Mittel der letzten hundert Jahre. Deshalb tauen die Permafrostböden in Sizilien gerade jetzt dramatisch auf und setzen Methan frei. Ein Methan-Molekül ist mehr als 20mal so klimaschädlich wie ein CO2-Molekül. Was wir heute für oder gegen den Klimawandel tun, hat Auswirkungen auf Jahrhunderte und Jahrtausende.

Nicht nur die Arktis schmilzt schon heute dreimal schneller als es die Gletscherforscher noch vor zehn Jahren befürchtet hatten, auch die Antarktis schmilzt dramatisch. Zur Nachhilfe für Herrn Trump und die deutsche AfD: Die Arktis liegt oben und die Antarktis unten und die Erde ist keine Scheibe!

Sollten Arktis und Antarktis komplett wegschmelzen, dann steigt der Meeresspiegel um bis zu 70 Meter. Good luck dann nach Hamburg, Bremen und Bremerhaven.

Der Dalai Lama erinnert in einem neuen Buch ( "Schützt die Umwelt - Der Klima-Appell des Dalai Lama an die Welt" ), das wird zusammen geschrieben haben, daran, dass die Eisschmelze im Himalaya schon in wenigen Jahrzehnten eine unvorstellbare Wasserkatastrophe für zwei Milliarden Inder und Chinesen bedeuten wird, denn die größten Flüsse Asiens entspringen dem Himalaya-Gebirge und werden wegen der dortigen Eisschmelze künftig immer weniger Wasser haben.

Das Grönland-Eis wird seinen Kipp-Punkt spätestens erreichen, wenn die globale Erwärmung um 1,8 Grad zugenommen haben wird. Das Verschieben des Golfstroms, ein weiteres Abholzen des Amazonas-Waldes oder weiterhin brennende Wälder in Australien wären zusätzliche Kipp-Punkte, bei deren Erreichen es kein Zurück mehr gibt, befürchtet die Klimawissenschaft.

Es liegt an uns Heutigen, in den nächsten zehn Jahren noch das Schlimmste zu verhindern, wenn wir unsere Zivilisation behalten wollen. Das ist die Gnadenfrist, die wir für den 100%-Umstieg auf erneuerbare Energien noch haben. Wohl noch nie in der Menschheitsgeschichte hatte eine Generation so viel Macht, aber auch so viel Verantwortung für die nächsten Generationen über Jahrhunderte und Jahrtausende.

Deshalb müssen wir jetzt die nach der Corona-Krise fälligen Staatshilfen in den Aufbau einer grünen und nachhaltigen Wirtschaft investieren. Alles andere ist unverantwortlich.



Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

10.07.2025
Pirelli: Erster Serienreifen mit mehr als 70 % bio-basierten und recycelten Materialien Der für JLR entwickelte P Zero wird aus Materialien wie Silica aus Reisschalen, recyceltem Stahl und FSCTM-zertifiziertem Naturkautschuk hergestellt


09.07.2025
VIDAKAFE: Kaffee mit Mehrwert für Körper und Alltag Funktioneller Specialty Kaffee, entwickelt für gesundheitsbewusste Menschen mit Geschmack


08.07.2025
"Aktion Käferkarawane der Evangelischen Kirche der Pfalz zeigt, dass jeder beim Naturschutz mitmachen kann" Nach drei Jahren Projektlaufzeit gibt es eine beeindruckende Erfolgsbilanz

07.07.2025
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie mitten im Jubiläumsjahr DGS feiert 50-jähriges Bestehen ++ Delegiertenversammlung wählt neues Präsidium ++ Feiern, Anerkennung und Ziele


BÖLW zum Bundeshaushalt: Bio-Forschung weiter stärken! Forschungsbudget an wachsende Bio-Nachfrage anpassen

Forderung aus Hessen, Bayern, Sachsen und Berlin: Günstigen Erhaltungszustand beim Wolf feststellen

50 Jahre Fairness gestalten - 50 Jahre GEPA - Taste fair world Bundesentwicklungsministerin würdigt die Pionierrolle der GEPA - Festakt mit über 200 Gästen in Wuppertal

Neuer Rekord: 1.000 Fairtrade-Schulen deutschlandweit Immer mehr junge Menschen engagieren sich für fairen Handel


04.07.2025
Clean Industrial Deal Umweltorganisationen fordern konsequente Ausgestaltung für Klimaneutralität und Ressourcenschutz

Igel in Not Klimakrise: Sommerhitze wird zur tödlichen Gefahr


"Blaues Band trifft Grünes Band": Gemeinsam für die Aufwertung der Werra


Douglasien-Wäldchen bei München darf weiterhin nicht für Kiesabbau gerodet werden BN-Erfolg vor Gericht

Gesetzliches Photovoltaik-Ziel 2030 Erst(e) Hälfte ist geschafft


Erstbefund: Höhere Strompreise und eine gefährdete stabile Energieversorgung Neuer ElWG-Entwurf bringt Verunsicherung für über 500.000 Anlagenbetreiber*innen

Wirksamen Schutz vor Waldbränden Die Brände veranschaulichen deutlich, welche Gefahr von der Klimakrise für die innere Sicherheit in Deutschland ausgeht

Neue Logix Studie: Logistikimmobilien können signifikanten Beitrag zur Kommunalen Wärmewende leisten Vielfältige Potenziale von Logistikimmobilien bei der Unterstützung der Wärme- und Energiewende


Seit 15 Jahren: ÖDP-Initiative sorgt für rauchfreie Restaurants und Kneipen Mit Volksentscheid initiierte die Naturschutzpartei ÖDP Gesundheitsschutz in Restaurants für alle.


03.07.2025
Subventionen auf fossile Energienutzung schaden Wohlstand, Fiskus und Klima Neue ZEW-Studie zeigt Potenzial für Klimaschutz und wirtschaftlichen Fortschritt


Globale Gerechtigkeit jetzt umsetzen: Klare Schritte nach UN-Entwicklungskonferenz nötig

Neue Gas-Öfen trotz Hitzewelle: Regierung verweigert Politik fürs Volk Zu heiß für kühle Köpfe? ÖDP kritisiert "Kopf-in-den-Sand-Politik" statt kluger Klimaschutz-Entscheidungen durch die Merz-Mannschaft.