Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 13.09.2019
Das Klimaschutzpotential im Gebäudebereich nutzen!
DEN schreibt offenen Brief an Bundestagsabgeordnete und Regierungskoalition
Im Vorfeld der Beratungen des Klimakabinetts am 20. September 2019 in Berlin und mit Blick auf den UN-Klimagipfel in New York appelliert das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V. an die Verantwortlichen in Bund und Ländern, das enorme Potential an energetischen Einsparmöglichkeiten und damit an praktischem Klimaschutz zu nutzen. In einem offenen Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und an Mitglieder der Regierungskoalition heißt es: "Jetzt, da die Klimadiskussion international zum zentralen Thema wurde, scheint der richtige Moment gekommen, weitreichende Strategien zu entwerfen und mutige Beschlüsse zu fassen."

Der Gebäudesektor verursache in der Bundesrepublik durch Heizung, Kühlung, Warmwasseraufbereitung oder Beleuchtung etwa ein Drittel der Treibhausgas-Emission, so das DEN. Viele Installationen seien jedoch in die Jahre gekommen und entsprächen weder dem heutigen Stand der Technik noch den erforderlichen energetischen Einsparmöglichkeiten. Moderne Technologien, welche den Energiebedarf in Gebäuden deutlich senken können, stünden allerdings zur Verfügung. Sie müssten nur ausreichend genutzt werden.

Das sei bislang nicht der Fall. Der Sanierung von Bestandsgebäuden komme bei der Erreichung der Klimaziele in Deutschland eine wichtige Rolle zu. Leider verharre die Sanierungsquote seit Jahren bei ca. 1 Prozent. Um die Klimaziele zu erreichen und das Potential adäquat auszunutzen, wäre jedoch mindestens das Doppelte vonnöten. Die von Bund, Ländern und Gemeinden angebotene Vielzahl von Förderprogrammen trügen zwar zur heutigen Sanierungsquote bei, blieben aber trotzdem hinter den Erwartungen der Politik zurück. Dies nicht zuletzt wegen einer verbraucherunfreundlichen Unübersichtlichkeit der Angebote sowie einer mangelnden Verzahnung der einzelnen Programme, moniert das Energieberater-Netzwerk.

Deshalb schlägt man vor, die von KfW und BAFA sowie von anderen Trägern zur Verfügung gestellten Förderungen zu koordinieren, einfacher zu gestalten und den bürokratischen Aufwand ihrer Beantragung zu verringern. Dabei sollten auch soziale Komponenten einfließen und Beachtung finden. Durch kluge Organisation und Koordination ließen sich ohne großen Kostenaufwand Sanierungspotentiale mobilisieren, indem psychologische und soziale Hemmschwellen abgebaut würden, heißt es in dem Schreiben.

Eine wichtige Rolle komme dabei der richtigen Beratung von Bauherren zu. Nur durch umfassend ausgebildete und wirtschaftlich unabhängige Energieberater*innen könne eine Qualität gesichert werden, welche die optimalen Einsparpotentiale auch erreiche. Es genüge nicht, innerhalb einzelner Gewerke energetische Verbesserung durchzuführen und zu glauben, damit ließe sich das bestmögliche Ergebnis erzielen. Nur eine fachmännische Zusammenschau des gesamten Objektes und ein individueller Sanierungsfahrplan könnten ein solches Ergebnis sicherstellen.

Aus Sicht der im DEN organisierten Energieberater*innen sei es auch weiterhin wichtig, technologieoffen zu fördern, sofern es sich um klimapolitisch sinnvolle Technologien handele. Der Einsatz von Anlagen erneuerbarer Energien sollte dabei den Vorzug vor fossilen bekommen und damit auch die höchste Förderung genießen. Öl- und Gasheizungen werde langfristig nicht die Zukunft gehören können. Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher, Solarthermieanlagen, Wärmepumpen, Brennstoffzellen - diese Techniken seien auf dem Markt, entwickelten sich ständig weiter und verbesserten ihre Leistungsfähigkeit.

Nach Auffassung des DEN ließen sich erfolgreich im Sinne besseren Klimaschutzes Anreize durch eine übersichtliche und kundenfreundlich gestaltete Förderlandschaft mit ordnungspolitischen Mindestanforderungen koppeln. Ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz, wie es etwa in Baden-Württemberg gelte, wäre ein mögliches Beispiel. Hier werde ein Mindesteinsatz von erneuerbaren Energien bei Neubau und Sanierung geregelt. Weitere Beispiele für derartige Gesetze, welche durchaus sozialverträglich die Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich fordern und fördern, fänden sich in Flandern und in Dänemark.

Deshalb solle man klimapolitisch zukunftsfähige Technologien bevorzugen, ohne sich auf eine bestimmte Technik einseitig festzulegen. Angedachte "Abwrackprämien", die nur eine einzelne Technologie fördern, seien nicht zielführend. Gestaffelte Förderungen, die sich an den Emissionen der jeweiligen Anlagen orientieren und den möglichst geringen Ausstoß an Treibhausgasen besonders berücksichtigen, wären gerechter und sinnvoller.

Heizungsanlagen in Gebäuden liefen in der Regel mindestens zwei Jahrzehnte lang. Wenn jetzt also die Weichen falsch gestellt würden durch Förderung von klimapolitisch suboptimalen Technologien, werde an anderer Stelle umso drastischer nachgeregelt werden müssen, wenn man die deutschen Klimaziele erreichen und internationale Strafzahlungen vermeiden wolle.

Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Es ist jetzt nicht mehr die Zeit, Besitzstände zu wahren und überkommene Strukturen und Interessen um ihrer selbst willen zu schützen. Die Mittel, mutig und innovativ neue Strukturen zu schaffen und erneuerbaren Energien die Türen zu öffnen, sind vorhanden bzw. ließen sich leicht generieren. Entsprechende Vorschläge wurden in jüngster Zeit gemacht. Milliarden für Strafzahlungen zu vergeuden, um danach trotzdem in neue Energieversorgungen investieren zu müssen, wäre unverantwortlich und den Bürgern und Wählern wohl kaum vermittelbar."

Im Gebäudebereich ließen sich nach Auffassung des DEN enorme Mittel aus privaten Quellen durch kluge Gesetzgebung und motivierende Regelungen recht einfach freisetzen. Das Klimaschutzpotential hier sei enorm. Es gelte jetzt, dies auch zu nutzen.

Das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) e.V. ist ein Zusammenschluss von rund 700 Ingenieuren, Architekten und Technikern. Alle Mitglieder verbindet das gemeinsame Arbeitsgebiet der Beratungs- und Planungsleistungen zur effizienten Energienutzung und Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebestand, der Wohnungswirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie für Kommunen. Ihre Beratung erbringen sie neutral und unabhängig.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.08.2025
Sauber sog i - jetzt wird um den Titel gekämpft! Schafft "Müllbertshofen" es, den Pokal der Münchner Müllmeisterschaft - vom 13. bis 15. September 2025 - zu verteidigen?


Einstellung des ECO-Newsletters Am 19. August wird der letzte ECO-Newsletter an die AbonnentInnen verschickt


18.08.2025
Kaum Platz für Busse: Abfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart dringenden Nachholbedarf bei Busspuren in Großstädten

Moor-PV: Chance für Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft Orientierungshilfe für landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht


17.08.2025
Reichling gegen neue Erdgas-Förderung BUND Naturschutz organisiert große Kundgebung direkt am Bohrplatz.


15.08.2025
Deutsche Umwelthilfe zum UN-Abkommen gegen Plastikmüll: "Rückschlag im Kampf gegen wachsende Müllberge"

Plastikkrise ungelöst: UN-Verhandlungen scheitern an Blockadehaltung einzelner Staaten UN-Mitgliedstaaten können sich auf keinen Vertragstext gegen Plastikverschmutzung einigen


Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen Klagen für ausreichenden Klimaschutz nehmen wichtige Hürde


Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung Gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden veröffentlicht das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Leitfaden Wasserampel

ÖDP kritisiert Reiches Energie-Pläne Naturschutzpartei: Nicht den gleichen Fehler von Peter Altmaier wiederholen, das kostet Arbeitsplätze und den Verlust von Spitztechnologie.


14.08.2025
Welt-Pferdetag am 20. August Tierschutzbund fordert verbesserten Schutz von Pferden


Hitzewelle gefährdet Leben Initiative "Grün in die Stadt" fordert: mehr Stadtgrün und die Umsetzung der 3-30-300-Regel


Messstationen melden deutschlandweit extrem hohe Ozonbelastung Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen Vorläuferstoffe aus Verkehr und industrieller Tierhaltung

Kenvue fördert Produkttransparenz: Adaption des EcoBeautyScore durch Neutrogena® in Deutschland Mit der Einführung des neuen Ratings will Kenvue Menschen dabei unterstützen, nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen


Kein Skandal scheint groß genug: Es geht immer noch dreister ÖDP kritisiert Rheinwasser-Umleitung in NRW-Braunkohlegruben: Gesundheitsgefahr durch PFAS.


13.08.2025
100-Tage-Bilanz der Merz-Regierung Transparency Deutschland fordert Kurskorrektur

Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.


ÖDP kritisiert "Rolle rückwärts beim Umweltschutz" Bio-Bauer Billmann warnt: "Entbürokratisierung, aber nicht so!"


Flexible Energie fürs Haus: SunLit Solar macht erstmals E-Autos zur Stromquelle für steckerfertige Speichersysteme Neue Vehicle-to-Load-to-Home-Funktion des SunLit EV3600 ermöglicht AC-seitige Beladung von Balkonkraftwerkspeichern über Elektrofahrzeuge


11.08.2025
Die richtige Gesichtspflege in den heißen Sommermonaten Hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung stellen eine besondere Belastung für die Gesichtshaut dar.