Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 06.09.2019
Borkenkäferplage auch auf DBU-Naturerbefläche
DBU-Tochter holt befallene Fichten aus dem Pöllwitzer Wald
Sie kommen in Scharen und können ganze Fichtenwälder zerstören. Die Borkenkäfer haben sich wie an vielen anderen Orten in Mitteldeutschland auch auf der rund 1.900 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Pöllwitzer Wald eingenistet. "Der Befall hat sich im Sommer so dramatisch erhöht, dass wir anders als sonst eingreifen, befallene Bäume fällen und schnellstmöglich abtransportieren, um eine weitere Vermehrung zu unterbinden", erklärt Susanne Belting, Fachliche Leiterin des gemeinnützigen Tochterunternehmens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe. Normalerweise greife der Eigentümer auf seinen Naturschutzflächen bei einem üblichen Borkenkäferbefall nicht ein, solange ein Schutzabstand von 500 Metern zu fremden Fichtenbeständen bestehe. Im Pöllwitzer Wald sind jetzt aber große Holzerntemaschinen wie sogenannte Harvester und Forwarder wahrscheinlich bis Oktober im Einsatz. Sie arbeiten teilweise direkt an öffentlichen Verkehrswegen. Deshalb müssen zeitweise zum Schutz der Bevölkerung Wege und Straßen gesperrt werden. "Wir sind gesetzlich verpflichtet und tun wie andere Waldbesitzer unser möglichstes, um die Plage einzudämmen", so Belting.

Käferlarven lassen Fichten sterben
Schwere Erntemaschinen durchforsten zurzeit die DBU-Naturerbefläche Pöllwitzer Wald © Bundesforst
Wenn der Borkenkäfer eine geschwächte Fichte befällt, ist die Folge absehbar: Der Baum stirbt ab. Die Larven der Käfer ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes in der Rinde, dem Bastgewebe. Diese Schicht stellt die Lebensader des Baumes dar. "Zudem trägt der Altkäfer einen Pilz ein, der den Absterbeprozess beschleunigt", erklärt Revierleiter Robert Zimmermann-Safar vom Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge. Der Förster rechnet vor: Ausgehend von rund 60 Nachkommen pro Weibchen können ihre Nachkommen bei jährlich drei Generationen und mehreren Geschwisterbruten mehr als 100.000 Käfer pro Jahr betragen.

Eine Frage der Zeit: Schneller Abtransport wichtig
Die Zahl zeige: "Wenn wir den Borkenkäferbefall stoppen wollen, müssen wir schnell sein", so Zimmermann-Safar. Sind die Käfer erst einmal ausgeflogen, seien weitere Fichten in Gefahr. Doch der Abtransport sei derzeit schwierig, da die Sägewerke ausgelastet seien. Die Stämme müssten aufwendig zwischengelagert oder die Rinde vor Ort abgeschält werden.

Beste Voraussetzungen für massenhafte Vermehrung
"Wir haben das Geschäft mit dem Borkenkäfer jedes Jahr. Doch die Wetterereignisse 2018 und 2019 schufen beste Voraussetzungen für die massenhafte Vermehrung vor allem auch vom Buchdrucker - einer etwa Reiskorn großen Art des Käfers", erläutert der Revierleiter. Vor allem die monatelange Hitze- und Trockenheitsperioden hätten förmlich das Wasser aus den Bäumen gesogen. Dadurch könnten die Fichten nicht mehr so gut Harz bilden, was ihre Widerstandskraft weiter schwäche. "Gesunde Bäume wehren sich gegen den Borkenkäfer, indem sie seine Larvengänge unter der Rinde verharzen", so Zimmermann-Safar.

Revierleiter auf Spurensuche
Mit drei Waldarbeitern kontrolliert Zimmermann-Safar daher gewissenhaft die Fichtenbestände auf der DBU-Fläche. Viele hundert Stämme sind befallen. Die vier Männer suchen nach Spuren vom Borkenkäfer, genauer gesagt seiner Larven, die unter der Rinde sitzen: Mal ist es Bohrmehl, das am Stamm abrieselt und auf seine Larven unter der Fichtenrinde hindeutet. Oder es ist ein Specht, der den Käfernachwuchs in den betroffenen Bäumen identifiziert und Rinde entfernt. Manchmal enttarnen Harzspuren an den Stämmen, dass die Fichte versucht hat, die Larvengänge zu verkleben.

Borkenkäfer: Totengräber und Geburtshelfer zugleich
Der Borkenkäfer ist zwar Totengräber, aber in Maßen auch Geburtshelfer: Gerade in Schutzgebieten wie den DBU-Flächen würden sie helfen, Licht und Raum für stabilere Mischwälder mit einem höheren Laubbaumanteil zu schaffen. "Der Waldumbauprozess, der auf unseren Flächen sonst Jahrzehnte dauert, wird deutlich beschleunigt", erklärt Belting. Da die DBU-Tochter im Normalfall auch das Totholz nach einem überschaubaren Käferbefall in der Fläche lasse, schafft der Borkenkäfer einen seltenen wie auch wichtigen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.08.2025
Sauber sog i - jetzt wird um den Titel gekämpft! Schafft "Müllbertshofen" es, den Pokal der Münchner Müllmeisterschaft - vom 13. bis 15. September 2025 - zu verteidigen?


Einstellung des ECO-Newsletters Am 19. August wird der letzte ECO-Newsletter an die AbonnentInnen verschickt


18.08.2025
Kaum Platz für Busse: Abfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart dringenden Nachholbedarf bei Busspuren in Großstädten

Moor-PV: Chance für Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft Orientierungshilfe für landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht


17.08.2025
Reichling gegen neue Erdgas-Förderung BUND Naturschutz organisiert große Kundgebung direkt am Bohrplatz.


15.08.2025
Deutsche Umwelthilfe zum UN-Abkommen gegen Plastikmüll: "Rückschlag im Kampf gegen wachsende Müllberge"

Plastikkrise ungelöst: UN-Verhandlungen scheitern an Blockadehaltung einzelner Staaten UN-Mitgliedstaaten können sich auf keinen Vertragstext gegen Plastikverschmutzung einigen


Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen Klagen für ausreichenden Klimaschutz nehmen wichtige Hürde


Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung Gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden veröffentlicht das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Leitfaden Wasserampel

ÖDP kritisiert Reiches Energie-Pläne Naturschutzpartei: Nicht den gleichen Fehler von Peter Altmaier wiederholen, das kostet Arbeitsplätze und den Verlust von Spitztechnologie.


14.08.2025
Welt-Pferdetag am 20. August Tierschutzbund fordert verbesserten Schutz von Pferden


Hitzewelle gefährdet Leben Initiative "Grün in die Stadt" fordert: mehr Stadtgrün und die Umsetzung der 3-30-300-Regel


Messstationen melden deutschlandweit extrem hohe Ozonbelastung Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen Vorläuferstoffe aus Verkehr und industrieller Tierhaltung

Kenvue fördert Produkttransparenz: Adaption des EcoBeautyScore durch Neutrogena® in Deutschland Mit der Einführung des neuen Ratings will Kenvue Menschen dabei unterstützen, nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen


Kein Skandal scheint groß genug: Es geht immer noch dreister ÖDP kritisiert Rheinwasser-Umleitung in NRW-Braunkohlegruben: Gesundheitsgefahr durch PFAS.


13.08.2025
100-Tage-Bilanz der Merz-Regierung Transparency Deutschland fordert Kurskorrektur

Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.


ÖDP kritisiert "Rolle rückwärts beim Umweltschutz" Bio-Bauer Billmann warnt: "Entbürokratisierung, aber nicht so!"


Flexible Energie fürs Haus: SunLit Solar macht erstmals E-Autos zur Stromquelle für steckerfertige Speichersysteme Neue Vehicle-to-Load-to-Home-Funktion des SunLit EV3600 ermöglicht AC-seitige Beladung von Balkonkraftwerkspeichern über Elektrofahrzeuge


11.08.2025
Die richtige Gesichtspflege in den heißen Sommermonaten Hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung stellen eine besondere Belastung für die Gesichtshaut dar.