Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 27.09.2017
MSC fördert mexikanische Fischer, die Delfine jagen und töten
Verbraucherwarnung vor delfintödlich gefangenem Thunfisch aus Mexiko mit MSC-Siegel
Der Marine Stewardship Council (MSC) wirbt damit, dass der Verbraucher mit dem Kauf MSC-zertifizierter Produkte verantwortungsvolle Fischereien belohne. Kauft der Verbraucher nun aber Dosenthunfisch aus Mexiko, der das blaue MSC-Label trägt, fördert er damit eine Fischerei, bei der jährlich mehrere Hundert Delfine qualvoll sterben!

Mit welchen Methoden wird Thunfisch gefangen? Es lohnt sich, genau hinzuschauen. © 27707, pixabay
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e. V. (GRD) verurteilt die jüngste Zertifizierung des MSC aufs Schärfste: "Wie kann eine Fangmethode als nachhaltig betrachtet werden, bei der riesige Delfinschulen gezielt gejagt und mit Netzen eingekesselt werden, um den darunter schwimmenden Thunfisch zu fangen? Obwohl die Delfine wieder freigelassen werden müssen, sterben bei der tierquälerischen Prozedur jedes Jahr mehrere Hundert. Offiziell erlaubt sind sogar mehrere Tausend Delfine im Jahr", erklärt GRD-Projektleiterin Ulrike Kirsch.

Unterstützt vom Earth Island Institute (EII), der Humane Society of the US und der staatlichen US Marine Mammal Commission hatte der WWF formalen Einwand beim MSC erhoben, der jetzt aber zurückgewiesen wurde. Die Umweltschützer hatten Beweise vorgelegt, die zeigten, dass für die Beurteilung der Nachhaltigkeit dieser Fischereien bewusst falsche Zahlen über die tatsächlich getöteten Delfine herangezogen wurden.

Delfintödliche Fangmethode
Mit der Entscheidung werde auch gegen eigene Vorschriften verstoßen, wie Dave Phillips vom EII erklärt: "Gemäß den MSC-Bedingungen für eine Zertifizierung ist es einer zertifizierten Fischerei ausdrücklich verboten, gezielt Meeressäuger zu jagen. Tatsache jedoch ist, dass bei besagter Fischerei gezielt Delfine gejagt werden, und damit hätte eine Zertifizierung von vornherein überhaupt nicht in Erwägung gezogen werden dürfen."

Über 7 Millionen Delfine wurden seit den 1960er-Jahren bis Anfang der 1990er-Jahre mit der delfintödlichen Fangmethode im Tropischen Ostpazifik getötet. Es ist weltweit das bisher größte Delfinmassaker bei einer Fischereimethode. Die Delfinbestände haben sich bis heute nicht erholt und mindestens zwei Delfinarten wurden auf kritische Bestandszahlen dezimiert.

"Eine Fischerei als nachhaltig zu zertifizieren, bei der Todesquoten für Delfine vergeben werden ist zynisch und an Greenwashing kaum zu übertreffen. In jeder Region und jedem Land, in dem Delfine unter Schutz stehen, ist es strengstens verboten, Delfinen hinterherzujagen oder sie in sonstiger Weise in ihrem natürlichen Verhalten zu stören", kritisiert Ulrike Kirsch.

Gemeinsam mit vielen anderen NGOs forderte die GRD den MSC auf, die Entscheidung zurückzunehmen.

SAFE - wichtiger denn je
Mehr denn je zeigt sich, wie wichtig das Internationale Kontrollprogramm für delfinsicheren Thunfisch SAFE des EII ist, das in Deutschland seit 1991 von der GRD durchgeführt wird. Unter SAFE ist diese delfintödliche Methode, neben anderen, verboten. Weltweit haben sich bis heute über 95% der Thunfischfirmen dem Programm angeschlossen und verpflichtet, keine delfintödlichen Fangmethoden anzuwenden beziehungsweise nicht mit delfintödlichem Thunfisch zu handeln und regelmäßige Kontrollen durch EII und GRD zuzulassen. Dank SAFE bleiben jedes Jahr Hunderttausende Delfine vom grausamen Beifangtod im Netz der Thunfischer verschont.

Wer als Verbraucher sichergehen will, dass beim Fang des Thunfischs keine delfintödlichen Methoden zum Einsatz kamen, der sollte unbedingt auf das Logo SAFE achten. Dass es auch anders geht, zeigt das Fischlabel Friend of the Sea, bei dem SAFE eine Voraussetzung für die Zertifizierung ist.

Lesen Sie dazu auch die Stellungnahme des MSC

Mehr zum Thema Delphine und Delphinschutz lesen Sie auch in unserer aktuellen Ausgabe von forum Nachhaltig Wirtschaften. Das Heft mit dem Schwerpunkt "Tierische Geschäfte" ist seit 1. August am Kiosk in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich und kann in der Printversion oder als PDF-Magazin zum Preis von 7,50 € bestellt werden.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa

Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.