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Umweltschutz   
WWF begrüßt globale Konvention zu gefährlichsten Umweltschadstoffen
UN-Konvention ist großer Schritt in Richtung einer weniger giftigen Zukunft
Bremen / Johannesburg - 10.12. 2000. Die Umweltorganisation WWF begrüßt das Zustandekommen einer weltweiten Konvention zu den 12 giftigsten langlebigen Chemikalien (Persistant Organic Pollutants - POPs), die im Rahmen der fünften und letzten UN-Regierungsverhandlungen heute Morgen vervollständigt wurde. Erstmalig in der Geschichte wird über diese Konvention die Produktion und Anwendung einer ganzen Reihe von vom Menschen hergestellter Chemikalien, die für Mensch und Umwelt hochgiftig sind, verboten oder stark eingeschränkt.

Die Konvention umfasst zunächst 12 POPs. Acht von diesen sind Pestizide, die - mit Ausnahme der Anwendung des Insektengifts DDT zur Malariabekämpfung in bestimmten Ländern - vollständig verboten werden. Für die Industriechemikalie PCB und die Nebenprodukte Dioxine und Furane wurden Fahrpläne zu deren Verbot bzw. dem Einsatz von Verfahren, bei denen diese Stoffe nicht entstehen, beschlossen.

"Die im Zuge der industriellen Revolution zu großer Bedeutung gelangten Chemikalien haben sich Jahrzehnte später als äußerst gefährlich entpuppt und lassen sich nicht sicher handhaben. Wir beginnen nun das neue Jahrtausend mit einer Konvention, die ein großer Schritt in Richtung einer weniger giftigen Zukunft ist." sagte WWF-Chemieexperte Till Locher. "Der Vertrag bietet eine solide Grundlage, um die Umwelt weltweit durch Verbote vor einigen der giftigsten Chemikalien zu schützen." Die Verhandlungspartner einigten sich auf das Vorsorgeprinzip als Leitgedanken der Konvention. Es wurde sowohl in der Präambel als auch in Bezug auf die Aufnahme weiterer Schadstoffe in der Konvention verankert. Es sieht vor, dass aufgrund eines wissenschaftlichen Verdachts Chemikalien verboten werden können, noch bevor sie Schäden verursachen. "Die Formulierungen zum Vorsorgeprinzip sind eine deutliche Botschaft, dass das Chemikalienmanagement im neue Jahrhundert unter einem anderen Paradigma stehen wird, so daß bei ähnlich gefährlichen Chemikalien leichter gehandelt werden kann", so Locher.

Auch wenn die Verhandlungen heute abgeschlossen wurden, ist es noch ein weiter Weg, bis die Konvention Wirkung zeigen kann. Die Konvention soll im Mai 2001 in Stockholm unterzeichnet werden und tritt nach der voraussichtlich 3-4 Jahre dauernden Ratifizierung durch mindestens 50 Staaten in Kraft. Die finanzielle Unterstützung der erforderlichen Maßnahmen und Alternativen zu den POPs in Entwicklung- und Schwellenländern durch die Industrieländer muss bis dahin gesichert sein.

Weitere Informationen:

Till Locher, Meerwesumweltschutz, WWF Deutschland, Bremen, Tel.: 0421/65846-14, Mobil: 0171 7071 198
Patricia Cameron, Meerwesumweltschutz, WWF Deutschland, Bremen, Tel.: 0421/65846-16,
WWF-Sonderseite zur UN-Konferenz: www.wwf.de/c_kampagnen/c_gifte/c_gifte_konferenz.html
 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
http://www.wwf.de
info@wwf.de
    

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