Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Essen u. Trinken   
Dr. Norbert Blüm besuchte Kakaogenossenschaft und unterstützt TRANSFAIR
Fairer Handel in Ghana
"Bei der TRANSFAIR-Partnerorganisation Kuapa Kokoo in Ghana sieht man, wie Hilfe zur Selbsthilfe praktisch umgesetzt wird," so das Fazit von Dr. Norbert Blüm auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Siegelorganisa-tion TRANSFAIR. Der ehemalige Bundesarbeitsminister war gemeinsam mit dem Vorsitzenden von TRANSFAIR, Jürgen Hammelehle, der Frage nachgegangen, wie die Erfolge des Fairen Handels vor Ort aussehen. In Ghana erlebten sie den Start der diesjährigen Kakaoernte und besuchten am 16./17. Oktober vier Dorfprojekte, die mit Hilfe der Fairhandelsgelder verwirklicht wurden.
Seit 1995 ist Kuapa Kokoo ein wichtiger Kakaolieferant im Fairen Handel.

Zurzeit gehören zur Genossenschaft rund 35.000 Mitglieder, die in ca. 460 Dorf-gemeinschaften zusammengeschlossen sind. Sie ist die einzige private Kakao-organisation in Ghana, die sich für die Interessen der Produzenten einsetzt. Allerdings sind die Rahmenbedingungen kompliziert, da die ghanaische Regierung den Kakaohandel stark reglementiert.
Im Erntejahr 1999/2000 konnten 850 Tonnen Kakao zu fairen Bedingungen nach Europa exportiert werden; dies entspricht 2,6 Prozent der Gesamternte. Der Mehrerlös aus dem Fairen Handel wird direkt auf ein separates Konto überwiesen. In der fünfjährigen Zusammenarbeit kamen inzwischen 885.000,-- US-Dollar als Fairhandelsprämie zusammen.

Neben dem Besuch der Dörfer stand auch die Zentrale der Genossenschaft in Kumasi auf dem Programm. Der Vorstand der Genossenschaft informierte die Besucher über die Ziele der Organisation. Den Mehrerlös aus dem Fairen Handel investierte die Genossenschaft überwiegend in Gemeinschaftsprojekte, Kapitalaufbau und den Aufbau der eigenen Vermarktungsorganisation. Mit intensiver landwirtschaftlicher Beratung und einem speziellen Frauenförderungs- programm sichert die Genossenschaft ihren Mitgliedern eine Existenz auf dem Lande. In sechs Dörfern werden seit zwei Jahren erste Schritte zur Umstellung auf einem ökologischen Kakaoanbau durchgeführt.
Anschließend machte sich Herr Dr. Blüm bei der Besichtigung von Pilotprojekten ein Bild davon, wie die Gelder aus dem Fairen Handel vor Ort umgesetzt werden. Dazu gehörten u.a. eine motorbetriebene Mais- und Palmkernmühle, die im entlegenen Ntensere elf Frauen einen kleinen Nebenerwerb außerhalb der Kakaosaison sichert, eine handbetriebene Wasserpumpe, die in Fenoso erstmals eine Wasserversorgung sicherstellt, und in Bayerebon Nr. 3 wurde mit Fairhandelsgeldern der Bau einer Schule mitfinanziert.

Der Faire Handel ist dabei ein klarer Weg von Hilfe zu Selbsthilfe. "Die Projekte in Ghana sind vielversprechend. Mit Schokoladenprodukten mit dem TRANSFAIR-Siegel kann jeder Einzelne beim täglichen Einkauf dazu beitragen, die Situation vor Ort in Afrika nachhaltig zu verbessern," appellierte TRANSFAIR- Vorsitzender Jürgen Hammelehle nach der Reise an die deutschen Verbraucher und Verbraucherinnen. Schokolade und Fairetta Schokoriegel mit Kakao aus Ghana sind über das Fairhandelshaus gepa in den Weltläden und Supermärkten erhältlich.

Anlass der Reise war die Berichterstattung des Fernsehmagazins Frontal vom 16.5.2000. Dort war TRANSFAIR vorgeworfen worden, dass von dem Geld des Fairen Handels bei den Bauern der Kakaogenossenschaft Kuapa Kokoo in Ghana so gut wie nichts ankomme. Dr. Norbert Blüm konnte sich vor Ort von der erfolgreichen Arbeit der TRANSFAIR-Partnerorganisation überzeugen.
Herr Dr. Blüm war im Rahmen eines Beratungseinsatzes der Konrad Adenauer Stiftung in Ghana unterwegs, die seit drei Jahren Mitglied bei TRANSFAIR ist.
TRANSFAIR ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der "Dritten Welt", der von 40 Organisationen aus den Bereichen Entwicklungshilfe, Kirchen, politische Stiftungen, Sozialarbeit, Frauenorganisationen, Verbraucherschutz, Genossenschaftswesen, Bildung und Umwelt getragen wird. Als unabhängige Siegelinitiative handelt TRANSFAIR nicht selbst mit Waren, sondern vergibt sein Siegel für fair gehandelte Produkte. Dem ersten Produkt Kaffee mit dem TRANSFAIR-Siegel folgten Tee, Schokolade, Kakao, Honig, Bananen und zuletzt Orangensaft.

Weitere Rückfragen beantworten gerne:
Jürgen Hammelehle, Vorstandsvorsitzender TRANSFAIR
Claudia Brück, Pressereferentin
 
Quelle: Transfair e.V., D-50937 Köln
http://www.transfair.org
c.brueck@transfair.org
    

Artikel drucken   Fenster schließen