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Naturschutz   
Schwimmen mit Delfinen in Vergnügungsparks - eine Gefahr für Mensch und Tier
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) warnt vor dem Besuch von Delfinschwimm- oder Streichelprogrammen. Dieses besonders in den USA angebotene Urlaubsvergnügen endet für die betroffenen Tiere oft tödlich. Zudem kommt es vielfach zu stressbedingten Attacken der Delfine gegenüber den Besuchern, mit teilweise schweren Verletzungen.

Seit Juli 2000 strömen in den zum Anheuser-Busch-Konzern gehörenden neu eröffneten Abenteuerpark "Discovery Cove" bei Orlando (Florida) täglich 1000 Besucher, um dort unter anderem auch mit Delfinen zu schwimmen. "Ein sachgerechtes Handling dieser Besuchermassen und eine entsprechende Aufsicht und Kontrolle der Interaktionen zwischen Menschen und Delfinen ist so gut wie unmöglich", so ein GRD-Sprecher.

Erfahrungen mit sogenannten Dolphin-Wade-In, -Swim oder -Petting-Pool-Programmen zeigen, dass es aufgrund der hier regelmäßig auftretenden ungünstigen Konstellation zwischen Besucherzahl und Aufsichtspersonal häufig zu negativen Interaktionen zwischen Delfinen und Menschen kommt. "Die Delfine stehen unter Dauerstress und reagieren aggressiv. Immer wieder werden Besucher gebissen oder von den Tieren gerammt, was das Erlebnis sicherlich mehr als trüben dürfte", erklärt die GRD. Wegen mehrerer Unfälle stellte der Gulf-World-Park in Panama City Beach, Florida, 1993 die öffentlichen Delphinfütterungen ein, sieben weitere Parks schlossen ihre Petting-Pools, wo Besucher Delfine füttern konnten.

Das Design derartiger Anlagen dient mehr dazu, kritischen Besuchern die Illusion einer artgerechten Umgebung zu vermitteln, als den Tieren tatsächlich eine solche zu verschaffen. Nach einer unvollständigen Statistik der US-Meeresfischereibehörde sind allein in vier US-Sea-World-Parks seit ihrem Bestehen mindestens 125 Delphine gestorben, genaue Zahlen halten die Betreiber unter Verschluß.

Die GRD propagiert seit Jahren tier- und umweltfreundliche Delfinbeobachtungstouren, die in der Regel sogar preisgünstiger als der bis zu 199 Dollar extrem teure Besuch in der "Dicovery Cove" sind. "Nur in der freien Wildbahn kann man unter Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln Delfine so beobachten und erleben, dass es wirklich zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, das den Delfinen nicht schadet", so die GRD.
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Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) ist die einzige Naturschutzorganisation in Deutschland, die sich schwerpunktmäßig für den Schutz von wild lebenden Delfinpopulationen und den Erhalt ihrer Lebensräume einsetzt. Gegründet wurde die gemeinnützige GRD 1991 vom dreifachen Weltumsegler und Dokumentarfilmer Rollo Gebhard. Delfine sind durch unselektive Fischereimethoden wie die Treibnetzfischerei, zunehmende rücksichtslose Ausbeutung mariner Ressourcen, Meeresverschmutzung durch Giftstoffe, Abfälle und Lärm, sowie direkte Jagd heutzutage stark gefährdet.

 
Quelle: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., D-81375 München
http://www.delphinschutz.org
info@delphinschutz.org
    

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