Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Bauen   
Müssen Bewohner wirklich erst krank werden, um steuerliche Unterstützung zu erhalten?
Warum nicht direkt "gesund" sanieren und renovieren?
Meldung aus dem Bundesbaublatt 9/2000:
"Eigentümer von selbstgenutzten Wohnungen in Bremen, die aufgrund toxischer Substanzen wie z.B. Formaldehy, lindanhaltigen Holzschutzmitteln oder Asbest ihren Wohnraum sanieren mußten, um Gesundheitsschäden zu beheben oder zu vermeiden, können die Kosten als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend machen. Dies gilt für die Sanierungskosten selbst, wie auch für die Wiederbeschaffungskosten verseuchter Kleidung oder Hausrat ( z.B. Polstermöbel oder Betten).
Für die steuerliche Anerkennung dieser Kosten fordert das Finanzamt ein ärztliches Attest, aus dem hervorgeht, dass bei den Betroffenen gesundheitliche Schäden bereits eingetreten oder zu befürchten sind sowie ein Gutachten der zuständigen amtlichen Stellen, die den Zusammenhang der Gesundheitsschäden mit den Ausgasungen bestätigt. In diesem Gutachten müssen die Quellen der Ausgasungen beschrieben sein und welche Maßnahmen für die Sanierung erforderlich sind. Die Kosten für das Gutachten können ebenfalls abgesetzt werden.
Bei Asbestsanierung muss zusätzlich der Nachweis erbracht werden, dass die Sanierung entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen fachgerecht durchgeführt wurde und die ausgetauschten Bauteile sachgemäß entsorgt wurden. Ähnliche Erlasse gibt es auch in anderen Bundesländern, Auskünfte erteilen die Oberfinanzdirektionen."

Dazu der Kommentar des ADNR:
Können und dürfen wir uns ein solches Denken eigentlich noch lange leisten?
Um Steuern sparen zu dürfen, ist es wohl nötig krank zu werden?
Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, staatliche Zuschüsse und Vergünstigungen dann zu vergeben, wenn neben den energetischen Anforderungen auch Forderungen an die Raumhygiene, die Gesundheit der Bewohner und die Unbedenklichkeit der Bauprodukte gestellt werden?
Die steuerlichen Effekte sind sicher nicht unterschiedlich- wir sparen uns aber das ganze Leid, das durch leben und arbeiten in krankmachenden Räumen den einzelnen Menschen angetan wird.
Und noch ein Aspekt:
Durch gesunde Räume bleiben die Bewohner gesund, können mehr leisten, zahlen somit auch mehr Steuern und kosten die Krankassen weniger.
Dies wäre ein System, in dem alle Gewinnen.

Reaktionen - wie oben beschrieben- sind sicher nötig für die Betroffenen;
Aktionen vorher sind nötig für unsere gesamte Gesellschaft!

 
Quelle: ADNR - Arbeitsgemeinschaft für Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen e.V., D-53229 Bonn
http://www.adnr-bonn.de
info@adnr-bonn.de
    

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