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Imagekiller Greenwashing
Unternehmen brauchen neue Kommunikationsstrategien
Eine Studie zeigt: Unternehmen erleiden Imageverlust bei Nachhaltigkeit. Werbeagenturen sollten sich von Greenwashing distanzieren und seriös informieren.

Viele Unternehmer streichen ihre Firma nur von außen grün.
Foto: © Eyewave, Fotolia.com
München, 29. August 2012. Der grüne Anstrich, den sich Unternehmen mit großen CSR-Werbebudgets leisten, hält keinem Nieselregen stand. Das ist zumindest die Sicht der Verbraucher, wie der "Sustainability Image Score" (SIS) von 2012 nahe legt. Bei allen vom SIS untersuchten Unternehmen einschließlich der Spitzenreiter "HiPP", "Alete" und "BMW" hat sich das Nachhaltigkeitsimage gegenüber 2011 verschlechtert. Experten fordern daher von Unternehmen sowie von PR- und Werbeagenturen neue Kommunikationsstrategien.

7.678 Personen hat die von der Serviceplan Gruppe erstellte Nachhaltigkeitsstudie "SIS" danach befragt, wie sie die Nachhaltigkeitsbemühungen von 101 Unternehmen aus 16 Branchen bewerten. Im Vergleich zu 2011 haben alle Unternehmen flächendeckend schlechter abgeschnitten, obwohl sie ihre Aktivitäten entweder beibehalten oder ausgebaut haben. Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier.

Für Experten aus der Nachhaltigkeitsbranche ist dafür "Greenwashing" verantwortlich, die bewusste Verbrauchertäuschung und der damit verbundene Vertrauensverlust. "Konsumenten sind kritischer geworden, weil Werbung zu oft ein grünes Image verkauft hat, das nur Fassade war", sagt Udo Censkowsky, Nachhaltigkeitsberater in der Lebensmittelbranche und Geschäftsführer der
Organic Services GmbH
. "Das ist deswegen tragisch, weil der Vorwurf sämtliche CSR-Initiativen gleichermaßen trifft."

Denn der Vorwurf des Greenwashing lässt auch Unternehmen verstummen, die sich ernsthaft für Nachhaltigkeit einsetzen. Eine gesamte Lieferkette beispielsweise auf CO-Neutralität oder Bio umzustellen, kann schwierig und langwierig sein. Gerade Firmen, die erst damit beginnen, in Nachhaltigkeit oder soziale Projekte zu investieren, können sich angreifbar machen. "Bevor ihnen unlautere CSR-PR vorgeworfen wird, überlegen sich Unternehmen lieber zweimal, ob sie sich engagieren sollen", erklärt Censkowsky.

Damit verstreichen wertvolle Chancen, das Thema Nachhaltigkeit im Bewusstsein von Produzenten und Konsumenten zu verankern. Denn gerade große Unternehmen hätten mit ihren Kommunikations-und Werbebudgets die Möglichkeit, aufzuklären. So ergibt das "Biodiversitäts Barometer 2012", dass in Brasilien 75 Prozent der Befragten durch Unternehmenskommunikation mit dem Thema Biodiversität in Berührung gekommen sind.

Kommunikationsexperte Florian Haller ist Hauptgeschäftsführer der Serviceplan Gruppe und wird auf der Nachhaltigkeitskonferenz SusCon, die von 27. bis 28. November 2012 in Bonn stattfindet, eine Keynote zum Thema halten. Haller fordert eine neue Art zu kommunizieren: "Unternehmen, die es mit Umweltbewusstsein und verantwortungsvollem Handeln ernst meinen, dürfen sich nicht in die Defensive begeben". Insbesondere PR- und Werbeagenturen spielen eine zentrale Rolle. Sie sollten sich von Greenwashing klar distanzieren und darauf konzentrieren, "Verbraucher sauber und seriös zu informieren."

Um kompetent aufklären zu können, benötigen Agenturen Informationen, egal ob es um Klimaschutz, Biodiversität oder Fairtrade geht. Die SusCon möchte dafür sorgen, dass sich Nichtregierungsorganisationen, Kommunikationsexperten und Unternehmensvertreter nicht bekämpfen, sondern gemeinsam daran arbeiten, Nachhaltigkeit seriös in Werbebotschaften zu integrieren.

Nachhaltigen Konsum für den Verbraucher attraktiv zu machen und damit die Green Economy zu stärken, müsse Ziel einer verantwortungsvollen Kommunikation sein, sagt Haller. Gewinnen können alle: die Unternehmen, die die Glaubwürdigkeit ihrer Marken stärken und die Nichtregierungsorganisationen, die mit Hilfe der Unternehmen ihre originären Ziele erreichen.

Mehr Infos unter www.suscon.net


Die internationale Konferenz zu Sustainable Business and Consumption

Die SusCon 2012 steht in einer Reihe von erfolgreichen Nachhaltigkeitskonferenzen, die in Zusammenarbeit mit der NürnbergMesse gestartet wurden. Bernward Geier, ehemaliger Direktor der IFOAM und Udo Censkowsky, Geschäftsführer des internationalen Beratungsunternehmens Organic Services, veranstalteten im Auftrag der NürnbergMesse 2009 die erste International Conference on Sustainable Business and Consumption. Bereits im ersten Jahr setzten sie Highlights mit Auftritten von Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor der UNO-Umweltorganisation UNEP oder Alexander Müller, stellvertretender Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und namhaften Unternehmen wie z.B. KraftFood, PUMA u.a. Die Themen "Greenwashing", Glaubwürdigkeit und Transparenz im Markt für nachhaltige Produkte standen im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung.

Im zweiten Jahr wurde als weiterer Partner ECO-World, das Fachverzeichnis für nachhaltige Anbieter, gewonnen. 2010 widmete sich die SusCon im Internationalen Jahr der Biodiversität der Verbindung von "Business and Biodiversity". Die englischsprachige Konferenz glänzte mit prominenten Sprechern. Ahmed Djoghlaf, Vorsitzender der internationalen Biodiversitäts-Konvention (CBD) oder die weltweit renommierte Aktivistin Jane Goodall sorgten mit ihren Beiträgen für rege Diskussion und Denkanstöße. Durch die aktive Teilnahme von Politik und Playern aus Wirtschaft und NGOs, konnten am Standort Nürnberg über 300 Teilnehmer begrüßt, wichtige Themen zum Paradigmenwechsel diskutiert und tragfähige Kooperationen geschlossen werden.

Dieses Jahr findet die Veranstaltung vom 27. bis 28. November 2012 in der UN-Stadt Bonn zum Thema "Green Economy" statt.

Der attraktive Early Bird Tarif läuft bis zum 31. August 2012!
www.suscon.net
 
Quelle: SusCon - International Conference on Sustainable Business and Consumption, D-81241 München
http://www.suscon.net
info@suscon.net
    

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