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Gesundheit   
Was sind Allergien?
Wo treten sie auf und wie kommt es dazu?
Allergien sind äußere Erscheinungsbilder einer sehr komplexen Überreaktion des menschlichen Immunsystems auf körperfremde Stoffe. Die Zusammenhänge sind zu vielschichtig um eine einfache Ursache-Wirkung-Beziehung - hier der Auslöser, dort die typische Reaktion - aufzustellen. Das Leiden kann bei gleichen Symptomen von hundert verschiedenen Reizstoffen ausgelöst sein.

Sehr häufig treten Allergien auf bei Verwendung von Kosmetika, Wasch- und Putzmitteln, da hier der Körper oft und lange diesen Substanzen ausgesetzt ist. Ebenso häufig gibt es Nahrungs- und Arzneimittelallergien, dazu kommen die Kontaktallergien bei dauerndem direkten Hautkontakt mit Metallen (Schmuck, Hosenknöpfe). Schließlich sind Allergien gegen Hausstaub und Pollen bekannt. Allergien gegen Inhaltstoffe von Farben und Lacken, noch dazu gegen solche aus natürlichen Rohstoffen, können zwar ähnlich ausgeprägte Symptome zeigen, doch sie treten eher selten auf.Warum haben Allergien so stark zugenommen?

Allergien zeugen immer von einer Überbelastung des Immunsystems mit Fremdstoffen. Ganz besonders die lawinenartige Zunahme neuer Chemikalien ist hier ausschlaggebend - maßgeschneiderte Substanzen für einen einzigen Einsatzzweck - deren Langzeitwirkung nicht bekannt ist und die immer erst im "Menschenversuch" erprobt wird. Naturfarben-Rohstoffe hingegen sind dem Organismus vertraut, auch wenn sie aus fernen Ländern stammen: Es werden keine hier unbekannten Substanzen eingeführt. Somit gehört beispielsweise ein Dammar-Harz zur gleichen Substanzklasse der Terpenkohlenwasserstoffe wie ein Kiefer- oder Fichtenharz, Indigo gibt es auch in Mitteleuropa im Färberwaid.

Potentielle Allergene in konventionellen Anstrichmitteln
Lösemittel (Testbenzin, Kristallöl, Isoaliphaten) und Kunstharze (Epoxidharze, Isocyanate, Polyuertahe) können die entscheidenden Auslöser sein, wenn eine Allergie auf herkömmliche Anstrichmittel besteht. In Prinzip kann jede einzelne Chemikalie in Lacken und Farben zum Allergen werden, wenn sie nur flüchtig oder staubartig ist oder wenn man mit ihr häufig in direkten Kontakt geraten kann (z.B. als Verarbeiter).

Potentielle Allergene in Naturfarben
Auch Naturstoffe können allergische Reaktionen auslösen, insbesondere bei Vorschädigung durch Chemikalien. Die in der Natur als flüchtige Duftstoffe vorhandenen ätherischen Öle, in Naturfarben als Lösemittel einsetzbar, sind hier mögliche Reizauslöser. Ebenso können die Oxidationsprodukte pflanzlicher Öle Reizungen verursachen. Pollenreste im Bienenwachs hingegen sind völlig unerheblich, da sie gebunden sind und somit immobil.

Kann die Chemie aus der Allergiker-Not helfen? Grundsätzlich: nein!
Weitere chemische Alternativen zu bekannten Allergenen sorgen lediglich für eine Vermehrung der Chemikalien in der Umwelt und somit zwangsläufig für eine zusätzliche Belastung des Immunsystems: Neue Allergien werden möglich. Den vordergründigen Erfolgen folgt das "dicke Ende" - die Ausweichchemikalien von heute schaffen die Allergiker von morgen.

Allergikerfreundliche Rohstoffe auf Kosten der Umwelt?
Ein Ausweichen in den Rezepturen für Kosmetika, Arzneimittel, Lacke und Farben auf nicht allergisierende weil reaktionsträge Rohstoffe kann nur am derzeitigen Wissensstand orientiert sein: Langzeitrisiken oder zukünftige Allergisierung kennt niemand. Im Prinzip kann jeder Stoff - und erst recht jeder Fremdstoff - allergisierend wirken. In der Umwelt reichern sich die reaktionsträgen Substanzen zwangsläufig an, von dort wiederum belasten sie das Immunsystem. Ein "Verschneiden" von Natur mit Chemie ist daher kurzsichtig und nur auf Effekthascherei aus.

Es gibt keine Patentlösungen für Allergiker.
Allergien sind bekanntlich völlig individuelle Probleme mit eigenen Reaktionsmechanismen. Oft ist noch nicht einmal die Substanz, welche die akute Reizung auslöst, das eigentliche Allergen. Bei Verdacht auf Sensibilität oder Allergie gegenüber einem bestimmten Produkt muss man deshalb zunächst genau herausfinden, welche Substanz(en) das Allergen ist (sind). Es kann daher keine Patentlösungen für den Allergiker geben. Unbedingt notwendig ist eine individuelle Therapie unter sachkundiger ärztlicher Leitung.

 
Quelle: ECO-Address, Das Alternative Branchenbuch, D-81371 München
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