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Mode u. Naturkosmetik   
Wenn der Schuh passt, vergisst man den Fuß!
Wissenswertes zum Thema Schuhe
Ein verwunderlicher Aspekt durchzieht die Kulturgeschichte des Schuhs seit über 2.000 Jahren: Der Mensch trägt lieber Schuhe, die weniger dem Fuß als dem Zeitgeist angepasst sind - und der ist in der Regel eher einengend. Das ist in Anbetracht der menschlichen Eigenarten nachvollziehbar, aber mit Sicherheit nicht mit dem Fuß abgesprochen. Der menschliche Fuß ist eine Wunderwerk der Natur. Eine komplizierte Konstruktion aus 28 Knochen, die zusammengehalten werden durch Bänder, die wiederum im Zusammenspiel mit Muskeln und Sehnen für die Stabilität des Fußes und die Beweglichkeit seiner Gelenke sorgen. Die Längs- und Quergewölbe sind so etwas wie die Federung des Fußes. Und das ist wichtig: Denn die Füße tragen uns durch unser ganzes Leben - und das rund viermal um die Welt. Unvorstellbar also, dass ca. 70 Prozent der sogenannten "zivilisierten Bevölkerung" auf kranken Füßen unterwegs ist. Dabei sind die wenigsten Fußerkrankungen vererbt, meistens sind wir selbst dafür verantwortlich. Und falsches Schuhwerk spielt da eine tragende Rolle. Doch der menschliche Fuß ist nicht nur ein Instrument der Fortbewegung. Er besitzt auch Eigenschaften, die erst in jüngerer Zeit wieder entdeckt wurden. So übt die Stimulierung z.B. der Fußreflexzonen oder Akupunktur- und Akupressurpunkte einen wohltuenden und heilenden Einfluss auf den gesamten Organismus aus.

Unterschätzt wird auch die Transpirationsfähigkeit des Fußes: Die Fußsohle ist - wie sonst nur Stirn und Achselhöhle, mit überdurchschnittlich vielen Schweißdrüsen ausgestattet. Natürliches Gehen und Stehen geschieht in sogenannter Null-Stellung, d.h. ohne jeglichen Absatz. Dabei ist zum einen für die natürliche Gewichtsverteilung des Körpers auf die Füße gesorgt (3/5 auf der Ferse, 2/5 auf dem Ballen), zum anderen die anatomisch richtige Schrittabwicklung gewährleistet. Diese verläuft grundsätzlich von der Fersenaußenseite über die Fußaußenkante hin zum Innenballen und dann weiter zur Großzehe, wobei das Gehschema jedes Menschen ein wenig variiert.

Der Schuh
Schuhe sind heute zum Alltagsgegenstand geworden, über die mann/frau sich in sogenannten zivilisierten Ländern nicht mehr viele Gedanken macht. So wird der nicht unerhebliche Anteil des Schuhs an der Menschwerdung unterschätzt. Mit seiner Erfindung in Form eines Stücks Baumrinde, das man sich in grauer Vorzeit zum Schutz unter die Füße band, eroberte sich der Mensch größere Freiheit: Am Fuße nicht mehr nackt, konnte er den Kopf erhoben tragen und sich in jeder Hinsicht freier bewegen. Oder wer weiß schon, dass Schuhe-Tragen einst eine Vorrecht der Götter und ihrer Statthalter auf Erden war? Und dass die meisten Schuhformen, denen man heute begegnet, in ihren Grundformen schon in der Antike entwickelt waren? Überraschend erscheint heute die Tatsache, dass Art und Aussehen der Schuhe, die Stärke der Sohle und die Farbe des Leders früher sehr präzise Angaben über den sozialen Stand einer Person machten. Bezeichnenderweise stand dem das demonstrative Barfußgehen einiger Mönchsorden gegenüber - als Ausdruck des Verzichts auf irdische Macht.

Wie auch immer - kein Mensch kommt mit Schuhen zur Welt, die Evolution hat uns zu Barfußläufern bestimmt. Doch die natürlichen Böden, auf denen sich unser aufrechter Gang entwickelt hat, sind längst verschwunden. Der Alltag spielt sich ab auf hartem Grund: Asphalt, Beton, Stein, Kunststoff. Moderne, fußgerechte Schuhe bringen uns ein Stück des verlorengegangenen Paradieses wieder. Sie vermitteln die Freiheit des Barfußlaufens und die lebendige Vielfalt von Mutter Erde.

Die Tradition der Schuhherstellung ist uralt. Die Menschen der Vorzeit trugen einfache Fellschuhe aus den Häuten erlegter Tiere. In alten Kulturvölkern entfaltete sich die Schuhherstellung zu voller Blüte, jedoch immer als eine rein häusliche Tätigkeit. Erst im Mittelalter wurde das "Schuhe-Machen" ein Handwerkszweig. Bis selbständige Handwerker das Leder herstellten, war jeder Schuhmacher auch sein eigener Gerber. Erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts begann mit der Erfindung der Stanzmaschine (1840) die maschinelle Schuhfabrikation. Übrigens wurden erst zur Jahrhundertwende linker und rechter Leisten eingeführt und etwa um 1910 der erste brauchbare Kleber erfunden (Ago). Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Macharten entwickelt. Unter Macharten beziehungsweise Bodenbefestigungsarten versteht man die Verbindung von Schaft und Boden, d.h. im wesentlichen das Befestigen des Schaftrandes an der Brandsohle bzw. an der Zwischen- oder Laufsohle. Die Art der Verbindung bestimmt auch weitgehend Trageeigenschaft, Verwendungszweck, Qualität und Reparaturfähigkeit der Schuhe.

Das Fußbett
Ein ganz wesentliches Element fußgerechter Schuhe ist das Fußbett. Wie schon mehrfach erwähnt, ist gesundes Gehen Barfußgehen auf weichen, unebenen Naturböden. Sie unterstützen die Fußgewölbe und massieren die Fußsohlen in spielerischer Abfolge. Geht man in Schuhen ohne Fußbett, dazu auf den harten, planen Böden unserer Städte, führt dies zu einseitiger Belastung. Die Fußmuskulatur ermüdet und die Fußgewölbe senken sich, die ewig gleichen Auftrittspunkte schmerzen. Ein Fußbett im Schuh vermag natürliche Böden in einem gewissen Maße zu ersetzen. In diesem Zusammenhang soll kurz das Fußbett aus Kork vorgestellt werden, denn es ist mit seinen stützenden und elastischen Eigenschaften dazu sehr geeignet. Auch isoliert es gut gegen Hitze und Kälte. In Verbindung mit einem pflanzlich gegerbten Deckleder und einem geringen Latex-Anteil kann es zudem viel Feuchtigkeit aufnehmen, und trägt zu einem gesunden Fußklima bei. Sogar orthopädische Veränderungen sind möglich, wenn es herausnehmbar ist. Ähnlich gute Eigenschaften zeigen auch Fußbetten aus Latexschaum oder neueren High-Tech-Materialien, die garantiert formstabil sind (Memory-Foam).

Wer auf Gehen ohne Fußbett schwört: Viele Schuhmodelle haben eine herausnehmbares Fußbett, das gegen eine weiche, plane Einlage ersetzt werden kann.

Mögliche Zivilisationskrankheiten durch falsches Schuhwerk

Hallux Valgus
Belastungsdeformität des Großzehengrundgelenks
Er ist meist die Folge spitzer, enger Schuhe (wird durch hohe Absätze noch verstärkt). Der große Zeh wird zu stark zu den anderen Zehen abgedrängt.

Spreiz- und Senkfuß
Die Muskulatur des Längsgewölbes beginnt zu erschlaffen. Das Mittelgewölbe sinkt ab.

Plattfuß
Die Fußgewölbe sind völlig eingesunken. Ein Teil der natürlichen Federung des Körpers ist zusammengebrochen.

Krampfadern
Mögliche Folge schlechter Durchblutung durch zu kurze und zu enge Schuhe.

Wirbelsäulenbeschwerden
Hervorgerufen auch durch hohe Absätze oder enge Schuhe, die die Körperstatik verändern und zu unnatürlicher Wirbelsäulenbelastung führen.

Johannes Cawelius

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Quelle: ECO-Address, Das Alternative Branchenbuch, D-81371 München
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