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Bauen   
EXPOdition in die Zukunft des Bauens und Wohnens: Die AGENDA 21-Häuser am EXPO-Gelände Kronsbergsiedlung
Das Barrierefreie Haus
"Alter"natives Wohnen & Leben ohne Hindernisse

Gerade die Wohnsituation ist ein zentrales Thema im fortgeschrittenen Lebensalter. Denn dann werden die Wohnung und ihr unmittelbares Umfeld zunehmend wichtiger. Selbst rüstige Personen bringen mehr als 80% des Tages in der Wohnung oder dem Garten. Das Zuhause ist der Mittelpunkt, die Lebensqualität hängt entscheidend davon ab, ob die Wohnsituation den Bedürfnissen der Senioren gerecht wird. Hierzu gehören sichere Treppen, rutschfeste Beläge, farbig eingelassene Profile in den Stufen.
Zentrale Wohnbereiche für die Selbständigkeit alter oder behinderter Menschen sind Küche und Bad. Auch wenn sie klein ist, spielt die Küche im Tagesablauf eine zentrale Rolle. Denn solange die Gesundheit es zuläßt, prägt die Hausarbeit den Tagesrhythmus. In der richtigen Höhe und praktisch angeordnete Schränke und Geräte wie etwa eine Stehhilfe erleichtern die Abläufe.
Auch die täglich selbständige Hygiene ist wichtig - in das Bad gehört eine ebenerdige Dusche mit Sitzgelegenheit.
Das Schlafzimmer gerät häufig erst dann ins Blickfeld, wenn es wegen Pflegebedürftigkeit oder längere Bettlägerigkeit intensiver genutzt wird, Das "Zweit-Telefon" oder die Notrufanlage am Bett sichern den "Draht nach draußen". Haltemöglichkeiten kann es im ganzen Haus nicht genug geben.

Die Arbeitsgruppe des Technologiezentrums Holzwirtschaft hat Initiative ergriffen und zusammen mit Tischlern und Schreinern ein barrierefreies Wohnkonzept entwickelt. Doch nicht nur die Wohnung selbst, sondern auch deren Lage spielt eine wichtige Rolle für den Alltag eines behinderten Menschen. Auf dem Kronsberg wurde an all das gedacht: Wichtige Einrichtungen wie der Supermarkt, der Hausarzt, eine Bank oder auch Cafes und Grünflächen liegen in der Nähe des AGENDA 21-Hauses.

Der Rundgang "Leben ohne Barrieren"

Im dritten AGENDA 21-Haus haben die Tischler ältere Menschen und Menschen mit einem dauerhaften oder vorübergehenden gesundheitlichen Handicap im Blick. Gerade diese Personen erfahren, wie der Ablauf ihres Alltags durch räumliche Gegebenheiten bei Wohnungszugängen und -einrichtungen mitbestimmt wird. Die konkreten Lösungsmöglichkeiten für Rollstuhlfahrer, Personen mit Gehhilfen, Kleinwüchsige und Blinde sollen die persönliche Eigenständigkeit erhalten.
In der Farbgestaltung des gesamten Hauses spiegelt sich die Auflösung der Grenzen, auch der Altersgrenzen, wieder. Mit einem bewussten Farbspiel von Silber- und Cremetönen bei der Tür- und Wandgestaltung wird ein zeitgemäßes Ambiente geschaffen. Im Silberfarbton kommt auch zum Ausdruck, dass Hilfen durch Technik in diesem Haus in besonderer Weise die Eigenständigkeit und den Komfort unterstützen. Aber nicht nur Technik hilft dabei, sondern die gezielte Anordnung von Möbeln im Raum, Besonderheiten bei Greifhöhen und Greiftiefen finden ihren Ausdruck in der Einrichtungsgestaltung.
Der Zugang zur Haustür ist sowohl durch eine Treppe als auch durch eine mit Rollator oder Rollstuhl befahrbare Rampe ausgestaltet. Statt eines klassischen Schlüssels zum Öffnen der Haustür wird ein elektronisches Entriegelungssystem eingesetzt, durch das sich sowohl die Haustür öffnet als auch ein Servoantrieb in Bewegung setzt, der das Öffnen der Haustür unterstützt. Durch einen Windfang ist der Eingangsbereich abgetrennt, um das höhere Wärmebedürfnis von Rollstuhlnutzern im Wohnbereich gerecht werden zu können. Abstellmöglichkeiten für Gehhilfen finden sich direkt neben der Haustür. Um die Greifweiten und den Rangieraufwand für Rollstuhlnutzer zu minimieren, werden im Eingangsbereich bereits zwei Türlösungen gezeigt. Geachtet wurde bei der Auswahl der Türbeschläge ebenfalls auf eine gute Hintergreifbarkeit während des gesamten Türöffnungs- und -schließvorganges.

Optimale Steh- und Arbeitshöhen










In der Küche, gestaltet mit Ahornfronten und Arbeitsflächen aus blauem Corian, sind die Arbeitsflächen sowohl unterfahrbar als auch in ihrer Höhe einstellbar. Hiermit wird die persönliche Einstellmöglichkeit auf eine optimale Steh- und Arbeitshöhe, die zu einer Entlastung der Wirbelsäule führt, erreicht. Mit dem Paterno-sterschrank "Panola" wird eine Lösung zur optimalen Raumnutzung, z.B. für die Vorratshaltung, verbunden mit der Entnahmemöglichkeit aller Gegenstände auf Greifhöhe.

Mit dem Beratungsplatz im Wohnzimmer ist eine Öffnung der Einrichtung in die Be-reiche "Arbeiten", "Beraten", "Verkaufen" verbunden und stellt damit den Übergang zum Erwerbsleben, als auch Kundensituationen dar. Mit der Gestaltung in Ahorn und Buche wird eine helle und freundliche Atmosphäre geschaffen. Mit zwei Bedienhöhen wird sowohl die Beratung im Stehen als auch die Beratung im Sitzen ermöglicht. Der Sockel wird in Edelstahl abgelegt, so dass eine Unempfindlichkeit gegenüber den Fußstützen von Rollstühlen erreicht wird. Durch Ablagen für Geh-hilfen an den Bedienflächen werden die Hände für die Entgegennahme von Unterlagen frei, ohne darauf achten zu müssen, was denn nun mit der Gehhilfe passiert - bleibt sie stehen oder fällt sie um.

Viele Erleichterungen im Detail

In das Obergeschoss gelangen Personen mit Gehbehinderung durch einen an der Innenspindel geführten Treppenlift. Dieses zeigt eine realistische Situation, die sich auch nachträglich in ein Haus integrieren läßt. Detaillösungen werden auch in den vier Einrichtungsbeispielen im Schlafzimmer, im Gästezimmer und im Zimmer für einen Kleinwüchsigen, sowie den beiden Badezimmern exemplarisch aufgezeigt.
Im Schlafzimmer, gestaltet in Kirschbaum, wird die Einrichtung für Pflege und für Rollstuhlnutzer aufgezeigt. Die Liegeflächen des Bettes sind in einer bequemen Höhe gestaltet, so dass Rollstuhlnutzer problemlos seitlich heranfahren und anschließend umsitzen können.
Mit dem Schiebetürschrank werden eine komfortable Nutzung aufgezeigt. Das Öffnen und Schließen erfordert kein Umrangieren. Mit Kleiderlift ausgestattet, werden die Greifhöhen ausgeglichen und Stauraum für Schubkästen mit Vollauszügen im Sichtbereich geschaffen.
Im Gästezimmer wird ein Arbeitsplatz für einen Sehbehinderten eingerichtet. Besonderes Interesse findet hier auch ein neu entwickeltes Gästebett, dass vollständig in einem Schrank Platz findet und über ein "Schubkastensystem" motorisch herausgefahren wird. Dieses spart zum einen Platz, zum anderen entfällt das Herunterklappen des Bettes.
Im Zimmer für Kleinwüchsige werden die besonderen Anforderungen dieser Personengruppe dargestellt. Die Arbeitsflächen werden auf die Nutzhöhe dieser Personen abgestellt. Weiterhin wird, wie auch an anderen Stellen des Hauses, mit elektromotorischen Fensteröffnern gearbeitet, die ein öffnen der Fenster unabhängig von der Größe der Person oder deren Mobilität ermöglicht.

Die Häuser sind täglich von 10.00 - 17.00 Uhr geöffnet. Die DGHK organisiert Fahrten zu den AGENDA 21-Häusern. Ansprechpartner: Rainer Schöneberger, Fon 0 66 81 - 917 00 01.

 
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Handwerk & Kooperation eG, D-36115 Hilders
http://www.agenda21-haus.com
dghkeg@t-online.de
    

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