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ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:
Umwelt & Naturschutz
Datum:
28.05.2010
biodivers und stark
Mit einer kleinen Schule versuchen die indigenen Shuar und Achuar im Südosten Ecuadors ihre biodiverse Enklave zu erhalten
2010 wurde von den Vereinten Nationen zum "Internationalen Jahr der Biodiversität" erklärt. Außerdem wird jedes Jahr Ende Mai weltweit der Internationale Tag der Biologischen Vielfalt begangen. Die Bundesministerien für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) laden in Kooperation mit dem Wissenschaftsmagazin GEO auf allen Kontinenten zur Mitwirkung an diesem globalen Projekt ein.
Ecuador zä
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lt zu den 17 artenreichsten Ländern der Welt. Das Umweltministerium des kleinen Andenstaates
h
at etliche Naturschutzprogramme auf den Weg gebracht, um diesen Status zu
h
alten. Doch die große Artenvielfalt ist durch andere nationale, wirtschaftliche und private Interessen bedroht. Mit einer kleinen Schule versuchen daher die indigenen Shuar und Achuar im Südosten Ecuadors ihre biodiverse Enklave zu erhalten.
Am
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immel über Bomboiza schwebt der Rabengeier. Langsam zieht er seine Kreise am knallbunten Regenbogen vorbei, der sich vom Rio Pumpus
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och, über den in allen Variationen von Grün eingepackten Berg
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inein in die flauschige Wolkenformation biegt. Ein schier unendlicher Teppich aus Sträuchern, Farnen, Bäumen und Büschen bedeckt die
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ügel und Berge.
In der El Cóndor-Kordillere wachsen unter anderem die weltweit letzten Bestände an feuchten, niedrigen Bergwald.
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ier wurden 38,5% der Säugetierarten, 13% der Amphibien, 38% der Vogelarten und etwa 10% der Pflanzenarten in Ecuador registriert. Dabei umfasst die El Cóndor-Kordillere nur 2,6% der gesamten Landesfläche. Wissenschaftler
h
aben
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ier 2.030 Pflanzenarten, 142 Säugetierarten, 613 Vogelarten, neun Reptilien- und 56 Arten von Fröschen und Kröten entdeckt. Botaniker und Zoologen gehen davon aus, daß das Ende der Liste noch nicht erreicht ist.
Die kleine Ansiedlung Bomboiza liegt an den östlichen Ausläufern der Andenkordillere, die sich bis auf 2.900 Meter erhebt und die natürliche Grenze Ecuadors zu Peru bildet. Diese El Cóndor-Kordillere besteht aus einer immensen ökologischen Vielfalt (siehe Kasten).
Aber alle diese Schönheit der Natur, diese Vielfalt des Lebens ist bedroht. Die nachgewiesenen großen Kupfer- und Goldvorkommen in der El Cóndor-Kordillere
h
aben internationale Bergbauunternehmen auf den Plan gerufen, die inzwischen im Besitz von Abbaulizenzen für einen großen Teil der Gebirgskette sind.
H
inzu kommt, daß der ecuadorianische Staat den Zuzug von Siedlern in diesen Landstrich erleichterte. Diese Siedler roden den Urwald, um meist unangepassten Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Für sie
h
at die Artenvielfalt keinen erkennbaren Mehrwert.
In dieser einmaligen Region leben rund 160.000 Shuar, das zweitgrößte indigene Volk in Ecuador und 5.000 Achuar. Ein Großteil
h
at sich im Laufe der Jahre mit der westlichen Zivilisationsgesellschaft arrangiert, es gibt aber dennoch eine starke Fraktion, die intensiv und voller Stolz ihre traditionelle Lebensweise fortfü
h
rt.
Besonderen Rückhalt dafür finden sie in der Missionarstation des katholischen Salesianer Ordens in Bomboiza. In der zweisprachigen Internatsschule "Instituto Superior Pedagógico Intercultural Bilingüe Shuar - Achuar" (ISPEDIBSHA) werden 328 Kinder und Jugendliche Shuar und Achuar zwischen 11 und 18 Jahren ausgebildet, um die Biodiversität zu schützen und ihre eigene Kultur zu retten. Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) berät im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Institution ISPEDIBSHA und damit auch die Shuar und Achuar.
Auf dem Lehrplan steht neben Spanisch auch das Lesen und Schreiben in Shuar. Außerdem lernen die 180 Jungen und 148 Mädchen u.a. in den Unterrichtsfächern Agro-Forstwirtschaft, Mathematik, traditionellen Tanz und Musik bis
h
in zu Biodiversität. Praktisch gelehrt wird vor allen Dingen im 6
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a großen ethnobotanischen Garten, der mit GTZ-Beratung von den Schülern angelegt wurde und nun auch gepflegt und bewirtschaft wird. In dem Garten, der erst vor fünf Jahren eingerichtet wurde, befinden sich
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eute bereits 361 Arten von Nutz,
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eil- und spirituellen Pflanzen. Alle Pflanzen, egal ob Früchte, Gemüse oder Gewürze stammen aus der unmittelbaren Gegend. In Theorie und Praxis lernen die Schüler den kulturellen, medizinischen und ökonomischen Nutzwert dieser Pflanzen.
Der 18jä
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rige Guillermo Petsain ist "Interno", d.
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. er gehört zu den 84 Schülern, die auf dem Gelände leben, lernen und arbeiten. Guillermos Tag beginnt um 4Uhr30 mit Wecken. Nach einer kurzen Andacht geht's zum Kü
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emelken oder zum Eier einsammeln in den
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ü
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nerstall oder zum Fegen auf den
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of. Nach dem Frü
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stück werden die Jungen und Mädchen aufs Feld gefahren, um Reis, Yukka (Maniok) oder Mais zu bewirtschaften. Das ist Teil des Unterrichts, trägt aber natürlich auch zur Verpflegung aller bei. Die Schüler ernä
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ren sich zu rund 80% selber vom Feld und vom Vieh, das auf dem Internatsgelände gehalten wird. Nur Salz, Getränke und andere Nahrungsprodukte werden in der nahegelegenen Gemeinde Gualaquiza dazu gekauft. Bis zum Nachmittag findet der theoretische Unterricht in den Klassen statt. Später, kurz bevor die Sonne untergeht, spielt er noch mit seinen Schulfreunden Fußball auf dem Sandplatz. Für zehn Monate Unterkunft, Unterricht und Verpflegung zahlen seine Eltern 50 US-Dollar.
Guillermo wohnt nicht weit von Bomboiza, nur etwas mehr als eine Busstunde. Es gibt Familien von "Internos", die bis zu fünf Tagesmärsche entfernt, tief im Regenwald leben. Nur in den zweimonatigen Schulferien kann er seine Eltern besuchen. Dann bringt er Pflanzen aus dem ethnobotanischem Garten mit, die in seiner
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eimatgemeinde in Vergessenheit geraten sind. Das ist eine der grundlegenden Prinzipien der Schule und Teil der Ausbildung. Er pflanzt die mitgebrachten Setzlinge auf den Feldern (Aja) oder im Medizingarten aus und erklärt den Gemeindemitgliedern auch gleichzeitig deren Nutzen, Wirkung und Anbaumethoden. Bei seiner Rückkehr bringt er Pflanzen mit, die vielleicht in anderen Gemeinden in Vergessenheit geraten sind. Mittlerweile
h
aben bereits 90 Gemeinden an diesem Austausch von Saatgut und der Verbreitung von Wissen über die vielfältige Nutzung der Tropenwaldpflanzen teilgenommen. Jä
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rlicher
H
ö
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epunkt dabei ist ein indigener Markt, der dieses Jahr zum vierten Mal wä
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rend des Biodiversitätstages stattfand, und auf dem circa 600 Indigene Kunsthandwerk sowie ihre biodiversen Agrarprodukte ausstellten, deren Samen austauschten und teilweise auch verkauften.
Diese Anreicherung der Agrobiodiversität erhö
h
t die Artenvielfalt, macht die Indigenen unabhängiger von pharmazeutischen Produkten und trägt zur Nahrungssicherung, zur abwechslungsreicheren Ernä
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rung sowie zur kulturellen Vielfalt bei. Dieses System dient auch dazu, den dort lebenden Shuar und Achuar eine nachhaltige Alternative aufzuzeigen, um auf lange Sicht nicht von extraktiven Unternehmen (
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olzkonzessionen, Gold- und Kupfergesellschaften) abhängig zu sein.
Ein Teil des Projekts, das von der GTZ unterstützt wird, bemü
h
t sich, die Bedeutung gerade dieser traditionellen Anbaufelder (Ajas) innerhalb der Shuar-Gemeinden noch mehr zu stärken. Mit den Ajas, die sowohl an Steilhängen, an Flüssen oder in der Ebene liegen können, fü
h
ren die Shuar die natürliche Biodiversität ihres Landes fort.
Scheinbar wild durcheinander wachsen auf relativ kleinen Anbauflächen bis zu 130 verschiedene Pflanzenarten, darunter Banane, Papaya, rote und weiße Wurzeln, Spinat, sieben verschiedene Kartoffelarten, Erdnüsse oder Yukka. Der Boden bleibt durch diese Kombination für viele Jahre fruchtbar, ein künstliches Bewässerungssystem ist wegen konstanten Regenfalls nicht nötig und die Pflanzen bleiben widerstandsfä
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ig gegenüber Schädlingen. Besonders die Shuar-Frauen
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aben sich für dieses System stark gemacht, und fü
h
ren es weiter, in dem sie mit anderen indigenen Kleinbauern ihr Wissen und auch die Pflanzensamen untereinander austauschen.
Mit den Ajas beweisen die Shuar, daß eine Landwirtschaft, auch ohne Monokultur, Abholzung, Begradigung oder chemische Keulen, nachhaltig
h
underte Familien satt macht.
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ier funktioniert die Nahrungssicherung auch biodivers.
Doch auch wenn die Arbeit der Schule und die Erhaltung der Ajas auf den ersten Blick die Zukunft der Shuar sichert, bleibt die Frage, ob die Jugendlichen Shuar eher einem "coolem Lifestyle", den sie durch das Internet oder Fernsehen kennen gelernt
h
aben nacheifern oder weiterhin das traditionelle Leben vorziehen. Derweil dreht der Rabengeier weiterhin seine Kreise über Bomboiza.
Diskussion
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Kontakt:
Text: Oliver
H
ö
lcke
Email:
oliver-andre.
h
oelcke@gtz.de
H
omepage:
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ttp://www.gtz.de
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