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Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 21. bis 23. Juni 2010
Zum Thema
Patente auf Leben gibt es nicht. Allerdings können Erfindungen patentiert werden, deren Gegenstand Mikroorganismen, Zell-Linien, Pflanzen und Tiere sind. Die Patentansprüche in diesem Bereich regelt die EU-Biopatent-Richtlinie.
Sie schützt geistiges Eigentum und Investitionen in der Biotechnologie-Forschung und -Entwicklung. Unternehmen begrüßen die dadurch verliehenen starken Patente, da sie die Beschaffung von Risikokapital und unternehmerische Kooperationen ermöglichen. Das fördere Deutschland als Industriestandort.
Bauernverbände, Kirchen und Umweltverbände fordern eine Nachbesserung der bestehenden Richtlinie. Ihnen gehen die Patentansprüche viel zu weit. Sie fürchten, dass sich einige wenige Unternehmen durch Biopatente genetische Ressourcen sichern und dadurch Monopole schaffen. Sie befürchten eine Einengung der Biodiversität und fehlenden Zugang zu genetischen Ressourcen.
So sorgen „Schweine-, Kuh- und Brokkoli-Patent“ für emotionale Diskussion in der Öffentlichkeit. Auf dieser Tagung sollen die Argumente hinterfragt und u.a. folgende Themen diskutiert werden:
Wie weit reicht die Biopatent-Richtlinie? Aus wessen Sicht besteht Reformbedarf und in welchen Bereichen? Wirken sich Biopatente hemmend oder fördernd für Forschung, Züchtung und Landwirtschaft aus? Wo verläuft die Grenze zwischen förderlichem Schutz und hemmender Monopolisierung? Welche Auswirkungen haben Biopatente auf die Biologische Vielfalt und auf die Problematik der Welternährung? Gibt es ethisch-theologische Begründungen für eine Verschärfung der EU-Biopatent-Richtlinie? • Wie konkret müssen gesetzliche Biopatent-Regelungen sein?
Sie sind herzlich eingeladen, sich an den Diskussionen mit Vertretern aus Wissenschaft, Praxis und Politik zu beteiligen.
Dr. Monika C. M. Müller, Evangelsiche Akademie Loccum, Tagungsleiterin Dr. Stephan Schaede, Akademiedirektor
Das Progamm
Biopatent-Richtlinie: Regeln, Reichweite, Reformbedarf?
Rote Taube, lila Kuh - Patentrechtliche Erwägungen zu modernen Züchtungsverfahren Dr. Doris Walter, Deutsches Patent- und Markenamt, München
Worin bestehen die Konflikte zwischen Biopatenten und Landwirtschaft? Dr. Klemens Schubert, Patentanwalt, Berlin
Erwartungen und Befürchtungen der Züchter und Landwirte Inken Lampe, Rechtsanwältin, Referat Umweltrecht, Deutscher Bauernverband e.V., Berlin
Erwartungen und Befürchtungen der Forscher und Technologen Dr. Bianca Lind, Geschäftsführerin, Förderverein für Biotechnologieforschung e.V., Bonn
Gemeinsame Diskussion
Biopatente und die Arbeit gegen den Welthunger: Unterstützung oder Behinderung? Hartmut Meyer, Berater des Evangelischen Entwicklungsdienstes, Braunschweig
Die Position der Biotechnologie Marcel Kouskoutis, Rechtsanwalt, Verband der Chemischen Industrie e. V., Deutsche Vereinigung Biotechnologie, Frankfurt am Main
Die Position der Patentkritiker Dr. Christoph Then, Tierarzt, Berater von Greenpeace, München
Organisatorisches
Münchehäger Straße 6 D-31547 Rehburg-Loccum
Tel. 0 57 66 / 81-0 Fax 81-9 00.
Oder im Internet: www.loccum.de Sollten Sie Ihre Anmeldung nicht aufrechterhalten können, teilen Sie uns das bitte umgehend mit. Bei einer Absage nach dem 16. Juni 2010, müssen wir 25% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen. Falls Sie eine Bestätigung wünschen, teilen Sie uns bitte Ihre E-Mail-Adresse mit.
Evangelische Kreditgenossenschaft Hannover (BLZ 520 604 10) Kto.-Nr. 6050; IBAN: DE36 5206 0410 0000 0060 50; BIC: GENODEF1EK1
Postbank Hannover (BLZ 250 100 30) Kto.-Nr. 208687-302; IBAN: DE89 2501 0030 0208 6873 02; BIC: PBNKDEFFi