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ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:
Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:
Essen & Trinken
Datum:
13.08.2009
PET-Wasserflaschen am Pranger
Braucht der mobile Mensch Mineralwasserflaschen?
Saubere Trinkwasserquellen werden global knapp. Selbst der riesige Amazonasfluss taugt in weiten Teilen dank industrieller und städtischer Abwässer nicht mehr als Frischwasserquelle. Gleichzeitig steigt der "Mineralwassermarkt". Das einst kostenlose, überlebenswichtige Nass ist längst zu einem "Goldesel" internationaler Konzerne geworden.
Es wird über immer größeren Entfernungen und immer öfter in billigen PET-Flaschen und PET-Kanistern transportiert. Nicht einmal mehr ein Drittel des deutschen Mineralwassers wird noch in Glasflaschen verkauft. In Ländern der "Dritten Welt" wie Brasilien sieht 's noch weitaus schlimmer aus. PET ist dort der Universalbehälter Nr. 1. Denn PET ist kaum zu zerbrechen und erheblich leichter als Glas und macht deshalb ökologisch "unsinnige" lange Transportstrecken erst wirtschaftlich möglich. Außerdem wird seine "Recyclingfähigkeit" als universelle Umweltschutzpropaganda leidlich ausgespielt.
Doch PET ist alles andere als ein unbedenkliches Produkt der chemischen Industrie. Zum einen wird dieser Kunststoff mit seinem chemischen Namen Polyethylenterephthalat aus Erdöl hergestellt. Zum anderen "verunreinigt" PET das darin abgefüllte Lebensmittel, denn es reagiert damit, und reines Wasser wird mit verschiedensten Chemikalien kontaminiert. Dies wurde schon seit langem von Umweltschützern befürchtet und ist heute von wissenschaftlichen Studien bestätigt.
Deshalb auch kämpfen nun beispielsweise in der Schweiz Verbraucherschützer und Politiker für ein Verbot der Verwendung von PET-Flaschen. Doch eine in den Schweizer Nationalrat eingebrachte Gesetzesinitiative wurde vergangenen Mai mit 106 zu 36 Stimmen abgelehnt. Grund ist der Druck der Mineralwasserindustrielobby in der Schweiz, die dort zur politischen Bekämpfung der Anti-PET-Bewegung nun eine "IG Mineralwasser" als Propagandawerkzeug gegründet hat.
"Ein Verbot von Wasser in PET-Flaschen ist wirtschaftsfeindlich, es würde eine wichtige Branche treffen, es schadet damit der Schweiz und es verstößt gegen die Interessen der Konsumenten", so Nationalrat Christophe Darbellay, der gleichzeitig Präsident der IG Mineralwasser ist. Der involvierte Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten (SMS) argumentiert gar, die Initiative für ein Verkaufsverbot von Wasser in Flaschen sei von ausländischen Kampagnen in den USA, Kanada, England und Frankreich beeinflusst. "Dort lancieren städtische und regionale Trinkwasserbehörden immer häufiger Aktionen für Leitungswasser und gegen Wasser in Flaschen." Die Mineralwasser-Lobbyisten haben Deutschland dabei vergessen. Vorbildlich arbeitende kommunale Wasserbetriebe wie in München oder Würzburg klären schon seit Jahren die Verbraucher darin auf, dass ihr natürliches Leitungswasser nicht nur deutlich billiger, sondern oft auch besser als abgefülltes Mineralwasser ist.
Schwermetall Antimon aus der Flasche
Doch was konkret sagen nun deutsche Forscher und Untersuchungen zum "PET-Problem"? Januar 2006 meldete die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg: "Mineralwasser aus PET-Flaschen ist mit Antimon verunreinigt." Antimon ist ein potentiell toxisches Schwermetall und wird in oxidierter Form als Katalysator bei der Herstellung von PET eingesetzt. PET enthält deshalb meist einige hundert mg/kg Antimon und einiges davon geht ins Mineralwasser über, so zumindest zeigen es die Heidelberger Forschungsergebnisse. "Das unberührte, saubere Grundwasser enthielt nur 2 ng/L Sb. Das kommerziell in (PET-)Flaschen abgefüllte Wasser überschritt diesen Wert typischerweise um das mehrere Hundertfache." Und je länger sich das Wasser in den PET-Flaschen befände, desto mehr Antimon werde abgegeben. Die Wissenschaftler sagen zwar, dass sich alles noch im Rahmen der Grenzwerte befindet, doch "die kontinuierliche Abgabe von Antimon aus der Flasche in die Flüssigkeit stört." Und man könne kaum davon ausgehen, dass die Antimon-Verunreinigung gesundheitspositive Effekte hat.
Acetaldehyd aus der Einweg-PET
Im Juli 2008 warnte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vor der Chemikalie Acetaldehyd im Mineralwasser von Plastikflaschen. Eine Untersuchung der Stiftung Warentest hatte belegt: Insbesondere in den billigen Mineralwässern der Discounter wie Lidl und Aldi in 1,5 Liter-PET-Flaschen, hergestellt aus "minderwertigem" Kunststoff entwichen beträchtliche Mengen Acetaldehyd aus dem PET-Material und verunreinigten das Wasser. "PET-Einwegflaschen sind eine Pest. Mit ihrer Herstellung werden wertvolle Rohstoffe zum einmaligen Gebrauch verschwendet, die Produktion und Entsorgung belasten erheblich die Umwelt, die CO2-Bilanz ist gegenüber Mehrweg verheerend und nun stellt sich auch noch heraus, dass der Verbraucher ein mit unerwünschten Chemikalien angereichertes Produkt in den PET-Flaschen angedreht bekommt", kommentierte Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der DUH.
Östrogen-Cocktail im PET-Mineralwasser
Der jüngste Forschungsbericht stammt aus Frankfurt. Die Goethe-Universität Frankfurt am Main hat in einer März 2009 veröffentlichten Studie nachgewiesen, dass Mineralwasser aus PET-Plastikflaschen mit hormonell wirksamen Substanzen, Östrogenen, belastet ist.
"Wir wussten, dass Lebensmittel mit bestimmten Umwelthormonen kontaminiert sein können. Allerdings haben wir es in der Realität nicht nur mit einer einzelnen Chemikalie, sondern mit einer Vielzahl von Umwelthormonen zu tun," erläutert Jörg Oehlmann, der Projektleiter des vom Umweltbundesamt (UBA) geförderten Forschungsprojekts. Um diese sogenannten Cocktaileffekte einzubeziehen, hatten sich die Wissenschaftler nicht auf eine einzelne Substanz konzentriert, sondern die gesamte Hormonaktivität von Mineralwasser gemessen. In zwölf von 20 untersuchten Mineralwassermarken fand das Forscherteam erhöhte Belastungen mit "weiblichen" Hormonen. Forscher Martin Wagner: "Zu Beginn unserer Arbeiten hatten wir nicht erwartet, eine so massive östrogene Kontamination in einem Lebensmittel vorzufinden, das strengen Kontrollen unterliegt. Allerdings mussten wir feststellen, dass Mineralwasser hormonell betrachtet in etwa die Qualität von Kläranlagenabwasser aufweist." Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass unsere kommunalen Abwässer seit dem massenhaften Gebrauch der östrogen haltigen Antibabypillen mit eben diesen Hormon-Substanzen belastet ist. Doch Antibaby-Pillen-Reste können kaum die Ursache für die Hormonbelastung im Plastikflaschen-Mineralwasser sein. Die Forscher vermuten als Ursache ein Auslaugen von Weichmachern aus den PET-Material.
Wagner: "Wir haben quasi das Pferd von hinten aufgezäumt: Wir suchten nicht einzelne Substanzen, sondern haben gemessen, wie stark die gesamte hormonähnliche Belastung ist." Dazu verwendete er einen weltweit etablierten Biotest, der unter anderem für die Abwasseranalyse eingesetzt wird, und untersuchte damit das Mineralwasser. "Und was wir so an Aktivität gefunden haben, hat alle Befürchtungen übertroffen." Für die Forscher stand damit fest, dass die Flaschen Stoffe abgeben, die wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen wirken. Schlimmer noch! "Wir konnten mit unseren Schnecken zeigen, dass es trotz Einhaltung der Grenzwerte zu erheblichen hormonellen Belastungen kommt", erklärt der Forscher. Daher müsse das gesamte Bewertungssystem der Behörden überdacht werden.
Männer mit weniger Spermien
Von Seiten der Chemiker heißt es zwar seit Jahren, dass der in PET-Getränkeflaschen enthaltene Weichmacher Phthalat chemisch gebunden ist und deshalb nicht durch Wasser herausgelöst werden könne. Die Frankfurter Ergebnisse scheinen diese Annahme zu bezweifeln. Tatsache ist, das sich die durchschnittliche Spermienzahl von Männern unserer Industriekonsumgesellschaft um etwa die Hälfte verringert hat - gegenüber Männern aus den 1950ern. Außerdem nehmen Hodenkrebs und angeborene Fehlbildungen im Genitalbereich bei Jungen zu. Als Ursache vermuten die Mediziner Chemikalien wie PCB, Pestizide, Bisphenol A und Phthalate, die wie weibliche Hormone wirken. Sie könnten nicht nur den männlichen Fortpflanzungsapparat schädigen, sondern vermutlich auch Krankheiten wie Krebs und Immunsystemstörungen und Diabetes auslösen. Der Forscher Jürgen Angerer und sein Team von der Uni Erlangen hatte 2008 nachgewiesen, dass bei 10% der untersuchten Personen die Phthalat-Mengen über der täglich tolerierbaren Konzentration liegen.
Mobilität geht vor Gesundheitsschutz
Die deutsche Bundesregierung und ihr Bundesamt für Risikobewertung (BfR) allerdings sehen die PET-Situation weiterhin weniger kritisch als die Universitätsforscher. "Grundsätzlich hält das BfR östrogenartige Wirkungen durch Mineralwässer für problematisch. Aus Sicht des BfR ist eine Bestätigung der vorliegenden Testergebnisse allerdings erforderlich", so die BfR-Stellungnahme. "Aus den Ergebnissen der Studie ergibt sich nach Ansicht des BfR für die Verbraucher keine Notwendigkeit, auf Mineralwasser aus PET-Flaschen zu verzichten und auf glasverpackte Produkte auszuweichen." Diese Aussage einer staatlichen Bundesbehörde ist im Grunde nicht verständlich, denn schließlich sollte in der Bundesrepublik das so genannte Vorsorgeprinzip gelten! Bereits der Verdacht auf Gesundheitsschädigung sollte für ein Verbot ausreichen, schließlich kann man einen durch Östrogene geschädigten Menschen, einen an Hodenkrebs verendeten Bundesbürger mit keinem Geld der Welt wieder zum Leben erwecken. Vorbeugen ist besser als heilen!
Nichtsdestotrotz hält aber auch die Industrie am PET-Mineralwasserbusiness - wie ein Kleinkind an der Nuckelflasche - fest. Markus Zemp, Präsident des industriefreundlichen Vereins für umweltgerechte Getränkeverpackungen erklärte erst jüngst: "Als leichte, hygienische und umweltfreundliche Verpackung ist die PET-Flasche ideal". Die PET-Flasche sei für eine mobile Gesellschaft wichtig.
Flaschen-Mobilität geht also vor menschlicher Gesundheit. Oder anders ausgedrückt: "Wir sind auto-mobil aber krank!" Das ist so wahrscheinlich die exakteste Beschreibung unserer Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts, die man machen kann.
Norbert Suchanek
Rio de Janeiro
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