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ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:
Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:
Essen & Trinken
Datum:
09.06.2009
Milchprodukte
... oder das Geschäft mit dem weißen Gold der Bauern - ein Drama in X-Akten
Früher sah man auf den Weiden Kühe in braun, in braun-weiß oder in schwarz-weiß. Heute stehen im ganzen Land schwarz-rot-goldene Kühe, jedoch stets als Einzelexemplar gut sichtbar an den Straßen. Ist bei den Landwirten der bei der Fußballl-WM aufgekeimte Patriotismus ausgebrochen? Nein - denn bei den Faironikas (so heißen diese Kühe) handelt es sich eigentlich um Mahnmale der Landwirte gegen einen ruinösen Milchpreis, den sie für ihr hochwertiges Erzeugnis Milch erhalten.
Es war einmal ...
Noch vor etwa zwanzig Jahren erhielten die Landwirte etwa 80 Pfennig je Liter Milch bei Erzeugerkosten von ca. 52 Pfennig. Heute kann man auf großen Tafeln an den Scheunen sehen, dass der Milchpreis von über 34 Cent im Dezember 2008 auf teilweise 26 Cent für jeden im März gelieferten Liter Milch gesunken ist. Doch die Erzeugerkosten sind gestiegen: Die Energiepreise, die Preise für Maschinen und nicht zuletzt die allgemeinen Lebenshaltungskosten für die Landwirtsfamilien selbst. Schon lange können Landwirte ohne staatliche Stützen ihre Betriebe nicht erhalten. Bei den derzeitigen Milchpreisen sind aber auch Zuschüsse nicht mehr ausreichend, damit ein Landwirt mit seinem Hof überleben kann. Die Produktivität der Landwirte hat sich in den letzten Jahren ständig gesteigert. Ein Landwirt kann heute mehr Menschen denn je ernähren. Doch diese vielen Menschen ernähren den Landwirt nicht.
Brot und Spiele ...
Es sind verschiedene Aspekte, die zu der heutigen Situation speziell im Milchmarkt geführt haben. Das Grundproblem liegt wohl darin begründet, dass den Lebensgrundlagen (saubere Luft, sauberes Wasser, gesunde Lebensmittel) und das Bemühen darum in allen heutigen Gesellschaften wenig Wertschätzung entgegengebracht wird. So mussten bereits nach dem zweiten Weltkrieg Nahrungsmittel vor allem erst einmal ausreichend vorhanden sein. Dann mussten die Nahrungsmittel billig sein, damit die Konsumenten genügend Geld übrig hatten, um Konsumgüter zu kaufen. An die "billigen" Nahrungsmittel haben sich Generationen von Verbrauchern gewöhnt. Würde man heute einen fairen Marktpreis für Lebensmittel verlangen, würde dies vielen Verbrauchern als zu teuer erscheinen.
Geheimnis - Krämer ...
Dazu kommt, dass der Einzelhandel irgendwann begonnen hatte, Milch, Butter, ein bis zwei Hartkäse und noch eine gute Hand voll anderer Produkte als Dauer-Lockpreise (so genannte Eckpreise) günstig zu halten. Die preiswerten Eckpreisprodukte sollen bei den Hausfrauen den Eindruck erwecken, ein Einkauf in diesem Laden sei billig und so die Kundinnen in das Geschäft locken. Diese Eckpreisstrategie wird nun auch schon von Generation zu Generation von Groß- und Einzelhandelskaufleuten weiter gegeben. Sie sitzt in Fleisch und Blut.
Bauernschläue ...
Verschärft wird das Ganze dadurch, dass den Landwirten ebenfalls seit Generationen über Schulen, Wochenblätter und "Fachzeitschriften" eingebläut wird: "Wachsen oder weichen". Da landwirtschaftliche Flächen knapp sind, bleibt dem Landwirt in erster Linie ein Wachstum in der Produktivität. So gibt z.B. eine Fleckvieh-Kuh, die vor 25 Jahren mit 4.000 Litern Milch als Jahresleistung als gut galt durch die heutige Züchtung bis zu 8.500 Liter Milch. Und hier kollidiert die Eckpreispolitik mit einer Überschusssituation durch die Milcherzeuger. Zwischendrin stehen die Molkereien, die sich außer Stande sehen, die Interessen ihrer Zulieferer am Markt zu vertreten, da die Marktmacht vollständig auf der Abnehmerseite liegt.
Ökoparadies ...
Der ökologische Landbau wollte aus dieser Klemme herausführen. Gesunde Lebensmittel, die ressourcenschonend erzeugt werden, sollten zu einem fairen Preis gehandelt werden. Lange Zeit bestand von Seiten der großen Anbauverbände ein "Fachhandelsbeschluss" nachdem die Erzeugnisse der dort vereinigten Biobauern ausschließlich über den Naturkost-Fachhandel zu den VerbraucherInnen angeboten werden sollten.
Doch dann fanden sich schließlich mehr und mehr Bioprodukte in den Regalen des konventionellen Lebensmitteleinzelhandels und seit wenigen Jahren auch in denen der Discounter. Praktisch für den Verbraucher. Das Einkaufen ist bequemer und - siehe da - auch die Bioprodukte sind billiger (vor allem Milch, Butter und ein bis zwei Hartkäse ...). Nur: wer zahlt diese Zeche? Unschwer zu erraten: die Besitzer der patriotischen Kühe!
Selbst Unternehmen aus der Gründerzeit der Naturkostbewegung, wie die Ökologischen Molkereien Allgäu ÖMA, die Käsespezialitäten von mehreren kleinen Allgäuer Molkereien über Großhändler vertreibt, haben mit dem Eckpreisgedanken, der nun auch im Naturkostfachhandel um sich greift, zu kämpfen. So fürchtet Herr Welte, Geschäftsführer des Kißlegger Unternehmens, dass auch der Bio-Milchpreis in den nächsten Jahren starken Schwankungen unterliegen könnte und mittelfristig immer wieder unter Druck gerät. Dabei ist die ÖMA mit ihren lokalen Käserei-Lieferanten mit Sicherheit ein Unternehmen, das die Ideale der ökologischen Bewegung konsequent verkörpert: lokale Spezialitäten mit hoher Qualität fördern, dadurch die Geschmacksvielfalt erhalten und dabei auch noch darauf zu achten, sowohl den Käsereien als auch den Milcherzeugern ein ausreichendes Einkommen zu erzielen.
Harte Realitäten ...
Doch der Milchmarkt entwickelt sich in eine andere Richtung: Der konventionelle Lebensmittel-Einzelhandel war es - als tonangebende Marktmacht, der von den Molkereien verlangte, Milch anzubieten, die in den Regalen länger haltbar bleibt. So wurden Verfahren entwickelt, die übliche Haltbarkeit im Kühlregal von pasteurisierter Frischmilch (diese liegt bei etwa 6 Tagen) auf 12 - 21 Tage zu erhöhen. Ein Vorteil beim Verkauf dieses als "Extended-shelf-life"-Milch, oder auch "ESL"-Milch bezeichneten Produkts liegt bei der Vertriebskette. Die Bezeichnung drückt dies auch aus, denn übersetzt heißt ESL: Verlängerte-Lager-Lebensdauer. Wird diese ESL-Milch aber vom Konsument geöffnet, so muss sie ebenso schnell verbraucht werden, wie gewöhnliche Frischmilch.
Der Verbraucher allerdings bekommt ein Produkt, das ernährungsphysiologisch nicht unumstritten ist. Während hierzulande die ESL-Milch als "Frischmilch" verkauft werden darf, ist dies in einigen EU-Ländern nicht erlaubt. Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen drängt darauf, dass ESL-Milch durch eine eindeutige Kennzeichnung von herkömmlicher Frischmilch unterscheidbar sein soll.
Auf politischer Ebene wurde bei einem jüngst statt gefundenen Spitzentreffen keine klare Vorgabe zur Deklaration der ESL-Milch gemacht, jedoch hat sich die Milchindustrie dazu bereit erklärt, die "klassische", pasteurisierte Frischmilch als "traditionelle Frischmilch" auszuweisen.
Das Ende vom Lied ...
Was bleibt mündigen VerbraucherInnen also übrig? Milchprodukte im Bioladen kaufen, genau auf die Etiketten schauen um sich ein Bild davon zu machen, welche Firmen vertrauenswürdige Milcherzeugnisse anbieten (wie z.B. Demetermilch von Berchtesgadener Land, ÖMA d'Beer...). Denn es gibt Dank dem Engagement vieler überzeugter Menschen in Bio-Käsereien und bei Bio-Händlern eine wunderbare Vielfalt an hochwertigen Milch- und Käsespezialitäten in den Naturkost-Fachgeschäften.
Dass diese Vielfalt erhalten bleibt, hat vor allem einer in der Hand: der Verbraucher.
Ronald Wesner, Dipl.-Agrar-Ing. (FH)
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