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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 25.12.2006
Wasserverschmutzung - eines der dringlichsten Probleme Chinas
Eines der größten Umweltprobleme Chinas ist die Wasserverschmutzung, darüber sind sich die Experten einig.
In den Städten sind etwa 90 Prozent des Oberflächenwassers und 50 Prozent des Grundwassers stark verschmutzt. Daraus resultieren Gesundheitsrisiken, die die Stadtbewohner genauso bedrohen wie die Landbevölkerung. Die Zahlen sind alarmierend: Ein chinesischer Landbewohner verbraucht pro Tag 89 Liter Wasser, ein Städter 227 Liter. Für industrielle Ballungszentren wird der Pro-Kopf-Verbrauch mit bis zu 600 Litern pro Tag angegeben.

Ein großes Problem besteht darin, dass es zu wenige chinesische Kläranlagen gibt. Nur 20 bis 25 Prozent des landesweit anfallenden Abwassers werden geklärt. Über 60 Prozent aller chinesischen Städte verfügen derzeit über keine Kläranlage. In ländlichen Regionen findet praktisch überhaupt keine Abwasserbehandlung statt. Die staatliche Umweltbehörde gibt an, dass von den existierenden Kläranlagen nur ein Drittel tatsächlich im Betrieb sind. Der Rest ist defekt oder wird abgeschaltet, weil die Wassergebühren die Betriebskosten nicht decken. Die Abwassergebühren stellen ein weiteres Problem dar, denn nur die Hälfte der chinesischen Städte erheben derartige Gebühren für private Haushalte. Diese decken jedoch bei weitem nicht die Betriebskosten der Wasserversorgung.

In China ist das Bewusstsein für die wertvolle und knappe Ressource Wasser bislang wenig ausgeprägt. Deshalb wird damit auch so verschwenderisch umgegangen. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Chinesische Unternehmen benötigen für die Herstellung der gleichen Ware zehnmal mehr Wasser als Firmen in entwickelten Ländern. 350 bis 700 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, viele Flüsse in China sind so stark belastet, dass sie für die menschliche Verwendung unbrauchbar sind. Ursachen dafür sind beispielsweise Düngemittel- und Pestizidabschwemmungen, aber auch schadstoffbefrachtetes Abwasser. Darüber hinaus ereignen sich alle zwei bis drei Tage Industrieunfälle, die oft mit der Verschmutzung des Bodens und des Wassers verbunden sind. Seit der Explosion eines Chemiewerks bei Harbin am Songhua-Strom im Nordosten Chinas vor einem Jahr wurden mehr als 130 solcher Vorfälle gemeldet.

Diese Zahlen erschrecken mittlerweile nicht nur den Westen, auch die chinesische Regierung schenkt der Einhaltung der Umweltgesetze mittlerweile mehr Beachtung. Der Druck auf die Politik wächst. Expertenschätzungen zufolge wird noch immer die Hälfte aller industriellen Abwässer in China unkontrolliert entsorgt.

1988 wurde erstmals ein Gesetz zum Schutz des Wassers erlassen, 14 Jahre später wurde es novelliert. Die Novellierung des Wassergesetzes 2002 hat wesentliche Neuerungen gebracht, so wurde beispielsweise das Verursacherprinzip eingeführt. Wer Raubbau am Grundwasser betreibt, so dass es zum Beispiel zu Bodenabsenkungen kommt, wird kraft Gesetz zur Verantwortung gezogen und muss Entschädigung leisten - in der Realität fallen die Entschädigungszahlungen jedoch häufig gering aus. Der Bau von kommunalen Klärwerken und die Implementierung moderner Abwassertechnologien in den Betrieben haben für China höchste Priorität. Zur Lösung der drängenden Probleme im Wasser- und Abwassersektor sind Beratungs- und Planungsdienstleistungen genauso willkommen wie technisches Know How.

Deshalb fand beispielsweise im Juni diesen Jahres die 2. Internationale Fachmesse für Umweltschutz auf dem Shanghai New International Expo Centre statt (siehe auch Newsletter vom Juli "Hamburger Stadtentwässerung präsent auf der IFAT-China in Shanghai"). Die IFAT CHINA ist eine umfassende Fachmesse für praxisorientierte Lösungen in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasser, Abfallentsorgung, Recycling, Luftreinhaltung, Umwelttechnik sowie umweltverträgliche Energien in Asien. Insbesondere Expertise deutscher und Hamburger Unternehmen stößt also auf rege Nachfrage. Die zunehmende Wahrnehmung des Problems in China wie auch vermutlich steigende Kosten für Wasser in der Zukunft schaffen attraktive politische, institutionelle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.
Quelle:
Hamburg-Shanghai Network 2006


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