Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Politik   
Ratlos in Seattle?

WWF befuerchtet, dass Umwelt und nachhaltige Entwicklung bei der Welthandelskonferenz auf der Strecke bleiben.

Am Vorabend der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) rief der WWF dazu auf, bei den Gespraechen ueber den Welthandel die Bekaempfung des Hungers und den Schutz von Umwelt und Natur staerker zu beruecksichtigen.

"Freier Handel darf kein Selbstzweck sein, sondern muss weltweit einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten," betonte Hilmar Freiherr v. Muenchhausen, Agrarexperte des WWF. "Der WWF forderte, dass alle zukuenftigen Handelsvereinbarungen einen oekologischen und sozialen Check durchlaufen muessen."

Die WTO muesse ausserdem mit den fuer Umwelt- und Sozialfragen zustaendigen internationalen Institutionen vernetzt werden. Nur so sei sichergestellt, dass die WTO Umweltabkommen nicht in Frage stellt und internationale Umwelt- und Sozialstandards als Grundlage fuer die Gestaltung des Welthandels akzeptiert.

Gleichzeitig warnte der WWF davor, diese Standards zu missbrauchen, um Entwicklungslaendern den Zugang zu den Maerkten der Industrienationen zu versperren. Die Industrielaender muessten die Laender des Suedens gezielt unterstuetzen, um deren Produktion in Landwirtschaft und Industrie umweltvertraeglich und damit die Produkte marktfaehig zu machen.

Mit Blick auf die Landwirtschaft forderte der WWF in seinem fuer die Verhandlungen in Seattle veroeffentlichten Positionspapier "Handel, Landwirtschaft & Umwelt" umweltschaedigende Agrarsubventionen weltweit abzubauen. Dazu gehoerten insbesondere Subventionen und Kredite, die von der Europaeischen Union und den USA eingesetzt werden, um ueberschuessige heimische Agrarerzeugnisse auf dem Weltmarkt zu verkaufen.

"In der EU wird nur ein Bruchteil des jaehrlich ueber 40 Milliarden EURO schweren Agrarhaushalts fuer Naturschutz, Landschaftspflege und Foerderung umweltschonender Wirtschaftsweisen im laendlichen Raum ausgegeben", kritisierte Muenchhausen. "Daher muss auch ueber die im Inland gezahlten Agrarsubventionen verhandelt werden."

Der WWF forderte, diese Subventionen, die in der sogenannten "Blue Box" klassifiziert sind auslaufen zu lassen und die Mittel fuer Massnahmen der "Green Box" einzusetzen. "Green Box" - Massnahmen foerdern Umwelt- und Lebensqualitaet in den laendlichen Raeumen Europas. "Ihnen gehoert die Zukunft, daher muss die ,Green Box' im Mittelpunkt der europaeischen WTO-Strategie stehen", betonte Muenchhausen.

Weitere Informationen:

Hilmar, Freiherr von Muenchhausen,
Leiter Referat Landwirtschaft und laendliche Entwicklung, WWF-Deutschland 069/79144 147

Katrin Altmeyer, Pressestelle WWF-Deutschland 069/79144 214

Unter obengenannten Telefonnummern koennen Sie auch das Positionspapier des WWF"Handel, Landwirtschaft & Umwelt" beziehen.

****************************
Weitere Informationen unter http://www.wwf.de


 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
http://www.wwf.de
info@wwf.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen